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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klirren.
    Handschellen!
    Verdammt, dachte er.
    Er und Captain George Miller schauten sich an. Miller hatte den Koffer hochgehoben. Um den Captain standen noch weitere drei Männer. Sie hielten ihre Waffen in den Händen. Wie viele sich in Djaffirs und Le Ducs Rücken befanden, das wußte der Superdealer nicht. Er wußte nur, daß sie ihn diesmal hatten.
    Miller klopfte auf den Koffer. »Ich bin mal gespannt, was hier drin ist.«
    »Woher soll ich das denn wissen?«
    »Ach, dann habt ihr ihn nicht extra aus dem Bunker geholt.«
    »Nein, wir gingen spazieren und sahen zufällig diesen Bunker. Ich sagte zu meinem Freund: Laß uns doch mal hineingehen. Ich interessiere mich für alte Bunker. Na ja, wir gingen hinein. Immer tiefer. Wir sahen dann auch einige Stollen, leuchteten hinein, und wir entdeckten den Koffer.«
    »Da habt ihr ihn mitgenommen, nicht wahr?« fragte Captain Miller.
    »Ja, er sah neu aus.« Djaffir hob die Schultern. »In unserer heutigen Zeit kann man so etwas immer gebrauchen.«
    »Ja, das Märchen kannst du dem Untersuchungsrichter erzählen, Mel Djaffir.«
    »Ich will einen Anwalt!«
    »Bekommst du!«
    »Und was geschieht jetzt?« fragte der Libanese.
    »Abführen!« befahl George Miller kalt.
    »Los, setzt dich in Bewegung!« Die Stimme hinter Djaffir klang gar nicht freundlich.
    Der Libanese schritt vor. Jetzt spürte er den Druck nicht mehr, aber er wußte, daß die Kanonen weiterhin auf ihn gerichtet waren. Er schielte nach links.
    Hassan Le Duc sagte kein Wort. Sein narbiges Gesicht wirkte steinern. Die Arme hatte er halb erhoben. Hinter ihm schritt ein Polizist mit schußbereiter Waffe.
    Der Libanese überlegte. Sie hatten es mindestens mit sechs Gegnern zu tun und sie bekamen nicht die Chance, an ihre Waffen zu gelangen.
    Es ging den gleichen Weg zurück.
    Mel Djaffir überlegte bereits die ganze Zeit über, wo sich die Kerle versteckt gehalten hatten. Er kam zu keinem Ergebnis. Sie mußten zu der Sondertruppe gehören, von der man in den eingeweihten Kreisen sprach, und deren Existenz bei den Dealern schweres Magendrücken verursacht hatte.
    Djaffir dachte wieder an seinen Traum. Es waren zwar keine Ungeheuer gekommen, aber Polizisten.
    Und sie hatten ihm das Heroin abgenommen. Jetzt war natürlich die Hölle los. In London würden einige Dealer auf dem Trockenen sitzen. Das gab Terror. Vor allen Dingen auch für Djaffir, denn er saß am dicksten in der Tinte. Ihm würden nicht nur die Polizisten auf den Pelz steigen, sondern auch seine Hintermänner. Wenn Djaffir redete, war sein Leben keinen Pfifferling mehr wert, auch nicht im Knast, denn der Arm der Rauschgiftbosse war lang.
    Sie gingen nicht ganz bis zum Liegeplatz ihres Bootes zurück, sondern schlugen sich vorher nach rechts. Vor einem Buschgürtel mußten sie stehenbleiben.
    Mel Djaffir hörte ein bekanntes Klirren.
    Die Handschellen.
    Jetzt wurde es kritisch.
    Zuerst kam Le Duc an die Reihe. Er mußte sich breitbeinig hinstellen und die Arme ausstrecken.
    Dann bekam er seine stählerne Acht.
    Zwei Sekunden später war auch Mel Djaffir gefesselt. Jemand faßte ihn an der Schulter und drehte ihn herum.
    »Los, geh zum Fluß!«
    Djaffir rutschte über die kleine Böschung. Es war gar nicht so einfach, mit gefesselten Händen das Gleichgewicht zu halten, außerdem war der Untergrund glatt, so daß Djaffir Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    Er rutschte prompt aus und landete mit den Füßen im seichten Uferwasser.
    Jetzt sah er auch das Boot.
    Es war ein einfacher Kahn. Aus Holz gebaut und ziemlich groß, aber außer den Rudern auch mit einem Außenborder versehen.
    »Steig ein!«
    Mel Djaffir machte einen großen Schritt nach vorn und stieg über die Bordwand. Der Kahn schwankte, als er ihn betrat. Der Libanese ließ sich auf der vorderen Sitzbank nieder. Ein Polizist setzte sich neben ihn und hielt ihn mit der Waffe in Schach. Ein anderer nahm ihm jetzt beide Revolver weg.
    Mel Djaffir sah, daß auch Hassan Le Duc sein Krummschwert verloren hatte.
    Schließlich waren sämtliche Polizisten in das Boot geklettert. Captain Miller saß dem Libanesen genau gegenüber. Zwangsläufig trafen sich ihre Blicke.
    Djaffir senkte die Augendeckel, als er seinen Gegenüber anschaute. Denn in Millers Augen stand kein Funke Gefühl zu lesen.
    Zwei Polizisten ruderten.
    Das Boot drehte sich und wurde von den Männern langsam in die Strommitte gefahren.
    Es hatte sich einiges verändert. Der so bekannte Morgennebel lag jetzt über dem Wasser.

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