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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schienbeinen standen wir im Wasser und wateten auf das Ufer zu.
    Nach einem Schritt blieb ich stehen. Etwas Hartes war gegen mein Bein gestoßen.
    Ich bückte mich, spreizte die rechte Hand und fühlte ein Stück Holz zwischen den Fingern. Nachdem ich genauer nachgeschaut und auch Bill Bescheid gegeben hatte, wußten wir beide, was dieses treibende Stück Holz war.
    Eine Bootsplanke.
    Bill kratzte sich am Hinterkopf. »Wo kann das Ding nur herstammen?« murmelte er.
    Ich schaute nach rechts zu dem festgefahrenen Patrouillenboot hin. »Von dort nicht. Vielleicht hat der Kahn einen anderen gerammt? Einen, der hier am Ufer lag.«
    Der Reporter nickte.
    Ich zog ihn am Arm. »Wir sollten uns das Boot einmal anschauen«, schlug ich vor.
    »Damit verlieren wir Zeit.«
    Ich dachte nach. Bill hatte recht. Wenn noch Werwölfe auf dem Boot gewesen wären, hätten sie sich bestimmt gemeldet und uns angegriffen. Deshalb folgte ich Bills Rat. Hätte ich das nur nicht getan, dann wäre uns und vor allen Dingen Susan Howard viel erspart geblieben. So aber stiefelten wir an Land.
    Beide hatten wir unsere Waffen gezogen, denn die Ufergegend war unübersichtlich genug und bot tausend Versteckmöglichkeiten. Der Nebel schützte nicht nur uns, auch unsere Gegner.
    Die Haut auf meinem Rücken kribbelte. Ein ungutes Zeichen. Ich wußte, daß irgendwo in dieser dichten Nebelwand die Gefahr lauerte. Nur konnte ich sie nicht greifen, und das machte mich so nervös. Zusätzlich ärgerte ich mich darüber, daß mein Kreuz verschwunden war. Und ich fragte mich, ob ich es jemals wiedersehen würde. Dabei kam mir in den Sinn, daß es für die Mächte der Finsternis einfach war, mich wehrlos zu machen, wenn sie mit normalen Gangstern paktierten.
    Keine guten Zukunftsaussichten.
    Bill stieß mich an. »Träumst du?« fragte er leise.
    »Sorry, aber mir ging gerade einiges im Kopf herum.«
    »Das habe ich gemerkt. Du warst regelrecht abwesend.«
    »Mein Kreuz, weißt du…«
    Der Reporter nickte. »Kann ich verstehen, John.«
    Längst hatte ich nasse Füße bekommen. In meinen Schuhen stand das Flußwasser. Bei jedem Schritt quatschte es. Nach dem Ufer begann ein schmaler Vegetationsgürtel, bestehend aus Büschen, kleineren Bäumen und hohem Gras. All das wurde durch den Nebel verdeckt, der hin und herwallte und immer neue Figuren bildete.
    Er schluckte auch alle Geräusche, und selbst das Kreischen der Vögel war verstummt.
    Bill ging einen Schritt vor. Um besser voranzukommen, streckte er die rechte Hand aus, umklammerte einen tief wachsenden Baumast und zog sich weiter.
    Im nächsten Moment blieb er wie von der Tarantel gestochen stehen. »John!« keuchte er. »Das das gibt es nicht.«
    Ich war sofort neben ihm.
    Bill deutete zu Boden.
    Da sah ich, was ihn so aus der Fassung gebracht hatte.
    Vor uns lag ein Werwolf.
    Allerdings ohne Kopf! Der war ihm abgeschlagen worden. Bill entdeckte ihn, als er zwei Schritte zur Seite ging.
    Ich stieß pfeifend den Atem aus und starrte auf den Torso hinab. Was hier vorgefallen war, darauf konnte ich mir wirklich keinen Reim machen. Jemand mußte mit den Bestien gekämpft haben. Nur wer? Welcher Mensch verirrte sich des nachts und bei starkem Nebel in diese gottverlassene Gegend am Themseufer?
    Oder gab es außer uns noch jemanden, der den Bestien auf der Spur war?
    Wenn ja, dann wußte dieser Unbekannte, wie er die Werwölfe zu töten hatte. Denn auch ich kannte mich in den Methoden aus. So schwer es mir fiel, ich bückte mich und schaute mir den Torso genauer an.
    Wie ich erkennen konnte, war der Kopf mit einem glatten Hieb vom Körper getrennt worden. Das mußte ein Fachmann getan haben, und mir lief ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran dachte.
    Ich richtete mich wieder auf. Auf halber Höhe begegnete mir Bills Blick.
    Ich hob die Schultern. »Sorry, aber eine Erklärung habe ich auch nicht.«
    »Wir sind zu spät gekommen«, schimpfte Bill. »Mist, in diesem Fall rennen wir immer nur hinterher. Ich möchte einmal erleben, daß wir auch am Drücker sind.«
    »Das kommt auch noch.«
    »Du mit deinem Optimismus.« Bill schaute sich um. »So wie es aussieht, halten sich unsere Freunde nicht mehr auf dem Schiff auf. Frage: wo sind sie dann?«
    Ich zeigte nach vorn. »Irgendwo hinter dem Damm.«
    »Kennst du dich hier aus?«
    »Nein.«
    »Mist. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als aufs Geratewohl loszulaufen.«
    Womit Bill den Nagel auf den berühmten Kopf getroffen hatte.
    Wir marschierten in

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