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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzusuchen. Niemand kann wissen, ob nicht auch nachts Patrouillen mit Infrarotgeräten geflogen werden. Also, Ras - spielen Sie den Lotsen."
    Das Manöver nahm fast eine volle Stunde in Anspruch, dann stand die Gazelle dicht am Rand der aufsteigenden Felswand, die in fünfzig Meter so stark überhing, daß sie jede Sicht nach oben nahm.
    Rhodan war todmüde. Aber die Zeit drängte.
    „Wir statten nun der Stadt einen Besuch ab, Gucky. Wegen der Anpeilgefahr werden wir keine Funkverbindung halten, aber wenn hier etwas passiert, wird Gucky es wissen. Starten Sie im Notfall, Leutnant Mundi. Die Gazelle darf auf keinen Fall vernichtet werden. Ich werde dann mit Hades Verbindung aufnehmen. Ellerts Körper ist wichtiger als unsere programmgemäße Rückkehr."
    „Ja, Sir", sagte Mundi, aber er ließ erkennen, daß er an dem, was Rhodan zuletzt gesagt hatte Zweifel hegte. Ras Tschubai nickte stumm. Man sah ihm an, daß er sich Sorgen machte. Manoli, der in die Zentrale gekommen war, meinte: „In der Station ist alles vorbereitet. Sobald Ellerts Geist in seinen Körper eindringt, läuft der Wiederbelebungsprozeß automatisch an. Ein Blutaustausch scheint mir notwendig. Der rechte Arm allerdings ..."
    „Darüber unterhalten wir uns später noch", unterbrach ihn Rhodan, denn er wollte keine Sekunde mehr verlieren. „Ellert wird eine Prothese erhalten, wie sie noch nie zuvor ein Mensch besaß."
    Er gab den Zurückbleibenden noch einige allgemeine Ratschläge und nahm dann Guckys rechte Pfote. Der Mausbiber kannte sein Ziel, aber er verzichtete darauf, direkt in das Gerichtsgebäude zu teleportieren.
    Als sich vor Rhodans Augen der dreidimensionale Raum wieder realisierte, erkannte er zuerst nicht viel. Es war dunkel, nur die Sterne gaben ein dämmriges Zwielicht. Rechts stiegen schwarze Wände steil in die Höhe und verdeckten den Himmel. Nach links schien kein Hindernis die Sicht bis zum Horizont zu nehmen wenigstens nicht am Tage. „Wo sind wir?"
    „Die Stadt liegt zwanzig Kilometer vor uns", gab Gucky zurück. Er schien ins Dunkel hineinzulauschen.
    „Die Gedankenimpulse sind weniger geworden, die Druuf schlafen. Ein wirres Durcheinander. Möchte wissen, was die Nilpferde so träumen." Rhodan mußte lachen. „Noch keine Spur von Ellert?"
    „Nein. Du wartest hier, ich werde ins Gefängnis springen und die Zelle suchen. So genau waren die Angaben von Harno auch nicht."
    „Ach - ich soll einfach hier stehenbleiben? Und wenn jemand kommt?"
    Gucky winkte ab, aber Rhodan sah es nicht. „Im Umkreis von zehn Kilometern hält sich keine Seele auf - falls die Druuf eine haben. Ich bin in wenigen Minuten zurück. Außerdem halte ich Gedankenverbindung, so daß ich immer weiß, was bei dir vorgeht."
    Mit gemischten Gefühlen gab Rhodan die Erlaubnis. Er sah ein, daß es dem Unternehmen dienlicher war, wenn der Mausbiber allein ging, um die Lage zu erkunden. „Das hier sind Felsen?"
    „Ein kleineres Gebirge. Niemand wird dich hier finden, solange es dunkel ist. Bleibe hier an der Wand."
    Es war zwar nicht stockfinster, aber immerhin viel zu dunkel, als, daß Rhodan den Luftwirbel hätte sehen können, in dem Gucky verschwand, als er entmaterialisierte.
    Der Mausbiber hatte seinen Sprung so angesetzt, daß er am Rande der Stadt in den dreidimensionalen Raum eintauchte. Von hier aus konnte er auf Sicht Kurzsprünge unternehmen, die weniger anstrengend waren.
    Er begegnete vorerst niemand. Die Straßen lagen verlassen unter dem Himmel mit den fremden Sternkonstellationen. Nur an Kreuzungen brannten helle Lampen, sonst schien man an Beleuchtung zu sparen. Gucky war für diese Maßnahme der Druuf dankbar, wenn er sie auch nicht verstand.
    Drei weitere Sprünge brachten ihn zur weiten Kuppel, die er bereits von einem früheren Besuch her kannte. Hier tagte der Rat der Sechsundsechzig, das Regierungsorgan von Druufon. Von hier aus kannte er den Weg zum Gerichtsgebäude und Gefängnis.
    Zwei Sprünge genügten, dann stand er vor der Rückseite eines wuchtig angelegten Baues, der bis zu den Sternen zu reichen schien. Natürlich war das eine optische Täuschung, hervorgerufen durch die herrschende Dunkelheit. Die Häuser der Druuf waren meist breiter als hoch.
    Gucky überlegte, wohin er den nächsten Sprung ansetzen sollte, als etwas geschah, das schlagartig die Ruhe der Nacht zerriß.
    In der Stadt flammten die Straßenbeleuchtungen auf. Gleichzeitig ertönte das Heulen einer Sirene, langgezogen und klagend. Wie aus dem Nichts

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