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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebrauchen, das wäre besser. Geh jetzt!"
    Onot hatte wahrscheinlich seinen gesamten Mut beim Niederschlagen des Wärters aufgewendet und nicht viel übrig behalten. Er zögerte.
    „Was soll ich tun, wenn jemand kommt?"
    „Meine Sorge, Onot. Komm, wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Der Druuf gehorchte. Er trat hinaus auf den Korridor und ging in Richtung Wachraum. Ellert eilte ihm voraus und übernahm den am Tisch sitzenden Wärter. Er gab ihm einen Amnesieblock und befahl ihm, sich schlafen zu legen.
    Als Onot zwei Minuten später den Wachraum betrat, sah er die beiden Gefängniswärter auf ihren Betten liegen. Sie rührten sich nicht und schliefen fest. Ellert wußte, daß auch ein Kanonenschuß sie jetzt nicht wecken würde.
    „Dort an der Wand sind Waffen", machte er Onot aufmerksam. „Es gibt auch weitreichende Schockstrahler. So einen würde ich an deiner Stelle nehmen. Später kannst du damit deinen Friedenswillen beweisen, wenn du erneut vor dem Obersten Richter stehst."
    „Erinnere mich nicht daran!" meinte Onot ungehalten und nahm eine der Waffen. Als Wissenschaftler hatte er natürlich eine Ahnung von diesen elektronischen Gegenständen und kannte ihre Funktion. Er überprüfte die Ladung und schob den Strahler dann in den Gürtel seines Umhangs.
    „Und weiter?" erkundigte er sich schon selbstbewußter.
    „Gut so", lobte Ellert. „Durch die Tür dort. Dahinter liegt die Kontrollzentrale und der Ausgang. Sie müssen wir zuerst passieren."
    Über den Computer hatte Ellert natürlich keine Macht, aber wenn er morgen nach der gelungenen Flucht eines Häftlings befragt würde, würde er klar und nüchtern aussagen, daß Onot allein und ohne Begleitung die Sperre durchschritten hatte. Ungehindert erreichten sie den Ausgang.
    Ellert war vorausgeeilt und hatte den dortigen Wärter übernommen. Onot konnte daher den Druuf ohne Schwierigkeiten mit einer Strahlendusche aus seiner Waffe betäuben. Vor fünf Stunden würde der Wärter nicht aufwachen.
    „So geht es ausgezeichnet", sagte Ellert befriedigt, als der Druuf zusammengesunken hinter seinem Tisch lag. „Drück dort auf den Knopf neben dem Visiphon. Er betätigt das Tor."
    Onot schien die Flucht allmählich Spaß zu machen. Es war ja, das mußte jeder zugeben, eine außergewöhnliche Flucht. Ihm zur Seite stand ein wertvoller Helfer, allein hätte er es niemals gewagt oder gar geschafft.
    „Am Rande des Raumhafens parken die öffentlichen Gleiter. Wir werden uns dort einen aussuchen und zum Labor im Gebirge fliegen. Dort sehen wir weiter."
    „Einen Gleiter? Die sind bewacht." Ellert lachte lautlos, Onot konnte es deutlich wahrnehmen.
    „Was Wachen wert sind, hast du ja erfahren. Sie werden uns nicht hindern." Insofern hatte Ellert schon recht, aber es gab etwas, das er nicht wußte.
    Jeder Wärter war nämlich mit einem positronischen Kontrollgerät ausgerüstet, das einer winzigen Aufnahmekamera glich. In der Steuerzentrale des Gerichtsgebäudes saß ein Techniker vor einer Wand, die mit Hunderten von kleinen Bildschirmen bedeckt war. Jedes Bild zeigte genau das, was ein Kontrollgerätträger mit seinen beiden inneren Augen auch sah.
    Der Techniker hatte auf einem Bild eine Zelle gesehen, in der ein Druuf - die Tabelle sagte ihm, daß es der Häftling Onot war - mit einer Keule losschlug. Er gab Generalalarm.
     
    *
     
    „Eine sehr einsame Gegend, felsig und fast vegetationslos. Ich würde auch sagen: unbewohnt." Ras Tschubai gab den Bericht. Gucky bestätigte auf seine Art, indem er grinsend seinen Nagezahn entblößte. „Wir hätten uns kein besseres Versteck aussuchen können. Sieht aus, als wären wir mitten in den Alpen gelandet."
    „Bei Tag sieht es anders aus", befürchtete Rhodan. „Wir müssen die Gazelle tarnen. Ein überhängender Felsen im Tal wäre richtig."
    „Haben wir auch gefunden, Sir. Wenn Mundi sich traut ..."
    Der Leutnant zuckte zusammen, als habe man ihm einen glühenden Karnevalsorden auf die Brust geheftet.
    „Trauen? Wenn es sein muß, jongliere ich diesen Kuchen in ein Mauseloch, ohne, daß wir eine Schramme abbekommen!"
    Ras grinste ihm zu. „Ich hab's ja gewußt. Hoffentlich schaffen Sie es aber auch in der Nacht."
    „Mit dem Infrarotschirm schon, mein Lieber. Die Scheinwerfer können wir ja nicht gut einschalten. Sie müssen mir nur zeigen, wo das Versteck liegt.."
    Rhodan unterbrach Mundi. „Niemand bezweifelt Ihre fliegerischen Fähigkeiten, Leutnant. Es wird notwendig sein, das Versteck schon jetzt

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