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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Rede sein konnte. Schlaf ist eine körperliche Angelegenheit, und selbst in einem schlafenden Körper ruht der Geist nur. Er schläft nie. Die Stunden verstrichen. Ellert dachte an nichts, und so kam es, daß Gucky seine Impulse nicht aufspüren konnte. Sie waren viel zu schwach, um aufgenommen werden zu können. Und später versuchte es Gucky gar nicht mehr.
    Draußen war es nun wirklich Nacht geworden. Ellert verspürte Lust, einen Ausflug zu unternehmen, aber die gerade überwundene Schwäche warnte ihn. Wer konnte ihm garantieren, daß sie nicht zurückkehrte? Immerhin hatte ihm das Erlebnis am späten Nachmittag Mut gemacht. Er sah auf Onots Uhr. Mitternacht! Der Wissenschaftler schlief tief und fest. Fast tat es Ellert leid, ihn wecken zu müssen, aber Onot mußte bereit sein, wenn der Wärter kam.
    „Es ist soweit, Onot! Aufwachen!"
    Schon beim ersten Impuls wurde Onot munter. Er richtete sich auf und sah sich um, als müsse er sich zuerst besinnen, wo er war. Dann kehrte seine Erinnerung zurück. Er griff nach dem Stuhlbein. „Kommt er schon?"
    „Wer, der Wärter? Nein, aber ich hole ihn, lasse ihn eintreten - und dann schlage ihn nieder. Nicht zu fest, damit du ihn nicht tötest."
    „Leider habe ich da keine Erfahrung", entgegnete Onot mit einem Blinzeln seiner vier Augen.
    Ellert hätte gegrinst, wenn er es gekonnt hätte. So verabschiedete er sich mit einem freundlichen Impuls und löste sich von Onots Körper. Eine Sekunde später glitt er bereits durch den langen Korridor und war im Wachraum. Einer der Druuf lag auf einem Ruhebett und schlief. Die beiden anderen - darunter auch Onots Wärter - saßen an einem Tisch und spielten. Ellert kannte das Spiel nicht, aber er sah, daß sich sein Plan geringfügig ändern mußte.
    Ohne jede Schwierigkeit schlüpfte er in das Gehirn des Druuf und übernahm dessen Bewußtsein, indem er es einfach ausschaltete und mit einem Amnesieblock versah. Was der Wärter von diesem Augenblick an unternahm, dachte und tat er nicht aus freiem Willen, und er würde sich später auch nicht mehr daran erinnern können. Wenn er in Onots Zelle erwachte, würde er auch nicht wissen, wie er da hineingelangt war. Ellert betrachtete sein Gegenüber durch die Augen des Wärters.
    „Du bist dran!" kam die Ultrastimme auffordernd.
    Das war leicht gesagt. So einfach ein fremdes Spiel zu spielen, war nicht Ellerts Spezialität. Er fand einen Ausweg, indem er den Arm hob und auf die Uhr sah - die Uhr des Wärters. Er stand auf.
    „Wir spielen gleich weiter. Ich muß meinen Rundgang machen." Das wußte er vom eingeschläferten Erinnerungszentrum seines Opfers. „Die Zeit ist schon fast vorüber."
    „Als ob das so wichtig wäre. Du bist doch sonst nicht so ..."
    „Dann bin ich es eben heute!" gab Ellert zurück und verließ den Raum. Er spürte, daß der andere Druuf etwas stutzig wurde, kümmerte sich aber nicht mehr darum. Selbst wenn der Kollege des Wärters später aussagte, dieser hätte sich merkwürdig benommen, so würde das keinen Verdacht erregen. Außerdem würde der Wärter sich hüten, seine eigene Unpünktlichkeit an die große Glocke zu hängen.
    Ellert - also der Wärter - spazierte den Korridor entlang, Onots Zelle entgegen. Er nahm den Schlüssel aus der Tasche, der aus einer elektronischen Kombination bestand, schob sie in den Kontrollspalt und schaltete ein. Onots Zellentür öffnete sich sofort. Ahnungslos trat der Wärter ein. Ellert sah Onot neben seinem Bett stehen, die Keule in beiden Fäusten. Er schien noch zu zögern. Vielleicht wollte er warten, bis Ellert wieder bei ihm war, was selbstverständlich unsinnig war, denn Ellert konnte keinen körperlichen Schmerz verspüren, wenn er nicht wollte.
    „Nun schlag doch endlich zu!" ließ er den Wärter sagen. Für eine Sekunde amüsierte er sich über Onots dummen Gesichtsausdruck, dann und abermals bildlich gesprochen duckte er sich schnell, denn Onot kam mit einem gewaltigen Satz auf ihn zugesprungen und schwang dabei seine Keule. Sie traf den Wärter genau am Hinterkopf.
    Noch während der Druuf stürzte, verließ ihn Ellert und drang in Onot ein.
    „Gut gemacht, mein Freund. Der wird vor „morgen früh nicht mehr wach."
    Onot legte die Keule vorsichtig auf den Fußboden. „Hat er eine Waffe?" Natürlich hatte Ellert daran nicht gedacht. Im Wachraum gab es genug.
    Aber da gab es auch einen Druuf, der ein Spiel zu Ende spielen wollte.
    „Eine Waffe bekommen wir noch, Onot. Hoffentlich mußt du sie niemals

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