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0091 - Lucifers Bücher

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Titel: 0091 - Lucifers Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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Domdonar.
    Im Palast benutzte er abermals das Telefon seines Gastgebers. Er verpulverte einige tausend Lire, indem er eine Nachrichtenagentur nach der anderen in Rom anrief und um ein Foto von Domdonar bat.
    Es gab auch dort keins von ihm.
    Das letzte Gespräch führte er mit der Polizeipräfektur in Rom.
    »Gegen Signore Domdonar liegt nichts vor, aber ob die Angaben über seinen Herkunftsort stimmen, können wir weder bestätigen, noch verneinen.«
    Zamorra dankte und legte auf.
    ***
    Als der Professor pünktlich um 14.50 Uhr das Haus in der Via Delle Terme betrat, wurde er von einem jungen Levantiner empfangen, der ihn ins Wartezimmer begleitete, das leer war. Er saß kaum, als ein zweiter Levantiner auftauchte und ihn aufforderte, ihm zu folgen.
    Als sie sich der Tür am Ende des langen und breiten Ganges näherten, fühlte Professor Zamorra das Amulett auf der Brust wärmer werden, ein Zeichen, daß übernatürliche Kräfte versuchten, auf ihn einzuwirken.
    Innerlich bereitete sich der Parapsychologe auf alles vor.
    Ihm wurde die Tür geöffnet. Er betrat eine Schleuse. Die Tür hinter ihm schloß sich. Dunkelheit umgab ihn. Aus einem Lautsprecher irgendwo über ihm kam die Aufforderung, die Hand auszustrecken und eine Schwingtür aufzustoßen.
    Er kam der Aufforderung nach, berührte die Schwingtür und stieß sie auf.
    Im gleichen Augenblick, als er das kobaltblaue Leuchten vor sich sah, drohte ihm das Amulett die Brust zu verbrennen. Er sah Domdonar in einem thronähnlichen Sessel sitzen, und er erkannte dessen Teufelsfratze mit einer Deutlichkeit, die ihm fast den Verstand raubte.
    Seine Hand flog zum Amulett, das einstmals zum Besitz von Leonardo de Montagne gehörte, einem Vorfahren von ihm, und seine Finger umschlossen den Zauberschutz, der vom größten aller Magier, Merlin, gefertigt worden war. Dennoch waren die satanischen Kräfte, die ihn bestürmten und überwältigen wollten, stärker.
    Zamorra lief Gefahr, seinen Willen zu verlieren.
    Wie Lichter einer Raubkatze starrten ihn die Augen des Sehers an. Aus allen Richtungen stürzten sich unsichtbare, dämonische Gewalten auf den Parapsychologen.
    Der Raum schien sich zu drehen. Immer schneller. Mit ihm rotierte der Professor. Domdonars Thron verlor seine Form, und der Seher im kapuzenlosen Burnus auch. Nur das teuflische Leuchten eines Augenpaares blieb.
    Es fraß sich in den Gelehrten hinein.
    Das Amulett hochreißen! Das Amulett hochreißen! hämmerten vergehende Gedanken hinter seiner Stirn.
    Er war kaum noch in der Lage, den glühend heißen Zauberschutz zu halten, und er war nicht mehr fähig, seinem teuflischen Gegner mit der satanischen Fratze das Amulett entgegenzustrecken.
    Der Boden wankte unter seinen Füßen. Das Bewußtsein wollte ihm schwinden.
    Domdonar besiegt dich, Zamorra! schrien ihm Stimmen von allen Seiten zu.
    Sie hatten zu früh gejubelt. Sie weckten seine letzten Kraftreserven.
    Er mobilisierte sie und - hielt dem Hellseher mit ausgestrecktem Arm sein Amulett entgegen.
    »Buon giorno, Signore Derouge, bitte, nehmen Sie Platz. Der Sessel befindet sich vor Ihnen«, forderte ihn Domdonar auf.
    Es gab keine Höllenkräfte mehr, die, Zamorra vernichten wollten.
    Das Amulett in seiner Hand drohte ihm nicht mehr die Finger zu verbrennen.
    Der Hellseher war von bestrickender Freundlichkeit, und seine Augen leuchteten nicht mehr wie die Lichter einer blutrünstigen Raubkatze, die der Scheitan aus der Hölle zur Erde hinauf gejagt hatte.
    Der Gelehrte nahm Platz, ließ dabei das Amulett verschwinden, wischte sich einmal über die Stirn und verarbeitete diesen abrupten Szenenwechsel. Seine Augen gewöhnten sich immer besser an dieses ungewöhnlich dunkle Blau, das keine übernatürlichen Kräfte ausstrahlte.
    Und erstaunlich, wie schnell sein Amulett abkühlte. In diesem gespenstisch ausgeleuchteten Raum gab es nicht die Spur von Magie oder Paraphänomenen. Zamorra konnte sich im Moment nicht erinnern, jemals Ähnliches erlebt zu haben.
    Domdonar, dessen Gesicht er nicht erkennen konnte, gab ihm keine Zeit zum Grübeln.
    Zamorra schätzte sich glücklich, auch im verzweifelten Kampf gegen diese Höllenkräfte keinen Augenblick vergessen zu haben, daß er Bankier Martin Derouge aus Paris sein sollte.
    »Martin Derouge, daß Sie aus Paris kommen, haben Sie am Telefon gesagt, aber Sie haben mir nicht erzählt, mit dem neuen Afro-Dollar zu spekulieren. Tun Sie es nicht, denn wenn auch der Kurs des Afro-Dollars in den nächsten Monaten

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