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0091 - Lucifers Bücher

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Titel: 0091 - Lucifers Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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Begleitern.
    Nun suchte sie sich die Augen nach einem Taxi aus. Langsam ging sie die Straße entlang, hatte plötzlich abermals das Gefühl, scharf beobachtet zu werden, drehte sich um und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Eine schwarze Bestie, wie sie noch nie eine gesehen hatte, flog sie im wilden Sprung an. Feuerbahnen schossen aus dem weit aufgerissenen Rachen. Die Vorderläufe ausgestreckt, zeigten die messerlangen und ebenso scharfen Krallen auf Nicole. Nicole Duval, von unmenschlicher Panik befallen, schlug instinktiv die Hände vor ihr Gesicht, als die Bestie schon gegen sie prallte und sie zu Boden riß.
    Sie schlug hart mit dem Hinterkopf auf.
    Der Himmel zerriß und spie explodierende Sonnen aus, die nach allen Seiten feuersprühend davonwirbelten. Diesem schauerlichen Feuerwerk folgte ein nachtschwarzer Abgrund, der nach ihr griff, sie zu fassen bekam und verschlang.
    Sie nahm nicht mehr den immer größer werdenden Kreis Menschen wahr, der um sie herumstand und sich nicht erklären konnte, warum diese junge, so blendend aussehende junge Frau nach einem gellenden Aufschrei besinnungslos zusammengebrochen war.
    Nicole Duval konnte diese Frage nicht beantworten.
    Blicklos und starr schaute sie den wolkenlosen Himmel von Florenz an.
    Ihr Atem war regelmäßig, aber schwach.
    Die Sirene eines heranrasenden Krankenwagens wurde immer lauter.
    Mit heulenden Pneus stoppte der Wagen. Ein Arzt im weißen Kittel sprang heraus, kniete neben Nicole, nahm die ersten Untersuchungen vor, störte sich an der gaffenden Menge nicht und starrte auf einmal die Leblose so an, als habe er ein Gespenst vor sich liegen.
    Er fühlte wohl den Puls der jungen Frau, aber er konnte ihren Herzschlag nicht feststellen!
    Panik drohte ihn zu erfassen.
    »Schnell auf die Trage und in den Wagen!«
    Der Unfallarzt zweifelte an seinem Verstand. Ihm ging alles nicht schnell genug, und er trieb den Fahrer und die beiden Krankenpfleger zur größten Eile an.
    »Maske auf…! Sauerstoff! Los…! Schneller! Ich will von ihr ein EKG haben. Madonna, das gibt's doch nicht! Maledizione!« Den Fluch hätte er sich sparen können. Der automatische Schreiber des EKG's tuckerte schon und zeichnete das Diagramm auf. Der Dottore horchte schon bei Nicole wieder ab.
    Immer noch kein Herzschlag!
    Aber die Signora atmete doch!?
    Der Arzt wischte sich den Schweiß von der Stirn. Der Türschlag knallte, Sekunden später raste der Wagen mit heulendem Martinshorn durch die engen Straßen von Florenz dem »Ospedale Meyer« an der Via Luca Giordano zu.
    Acht Minuten später lag Nicole Duval auf dem Untersuchungstisch des Krankenhauses und wurde von vier Ärzten behandelt. Einer nach dem anderen blickte den Unfallarzt an.
    Ein wenig mitleidig.
    Der letzte Kollege hatte richtiges Mitleid mit ihm. »Kollege«, sagte er mit der sanften Stimme eines Vaters, der seinem mißratenen Sohn ein letztes Mal Verzeihung gewähren will. »Wahrscheinlich waren Sie ein wenig nervös. Kommt ja vor. Na, nichts für ungut.«
    Sie ließen den Unfallarzt mit Nicole Duval allein. Er beugte sich erneut über die Bewußtlose, horchte sie wieder ab und - vernahm keinen Herzschlag.
    Aber der Puls ging, wenn auch schwach. Und das Diagramm des EKG hatte auch keine Störungen vermerkt. Der Arzt rannte zur Tür, stieß sie auf, traf auf einen Kollegen und schleppte ihn zu der besinnungslosen Frau.
    »Versuchen Sie, ihren Herzschlag festzustellen, Kollege!«
    Ein wenig verwundert kam der andere diesem seltsamen Anliegen nach, denn was war leichter, als das Schlagen des Herzens zu hören?
    Als er sich wieder aufrichtete, sagte er leicht verärgert. »Was soll das? Ihr Herz schlägt ganz normal.«
    Da wich der Unfallarzt von der Bewußtlosen zurück. Ihn kümmerte der Blick der beiden Ordensschwestern nicht. Unwillkürlich schlug er ein Kreuzzeichen, und dann schaute er sich um, als ob der Teufel in einer Ecke stehen und diabolisch grinsen würde.
    Aber der stand nirgendwo.
    Vom hohen Fenster her sagte er mit belegter Stimme: »Schaffen Sie die Frau auf die Station.«
    »Wie heißt sie? Hatte sie keine Handtasche bei sich, Dottore?« erkundigte sich die junge Ordensschwester mit dem lieblichen Pfirsichgesicht, in dem ein Paar dunkle Augen reine Güte ausstrahlten.
    Die Handtasche der bewußtlosen Frau war verschwunden.
    Der Unfallarzt hing sich ans Telefon, bekam zwei der vier Kollegen an die Telefonangel, und beide bestätigten, daß neben der Frau eine sehr elegante Handtasche gelegen habe.
    Die

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