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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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wären wir von jeder Zivilisation abgeschnitten! Als gäbe es keine Diskotheken und Kinos! Keine Restaurants oder Theater!«
    »Geht mir genau so«, erwiderte ich und dachte an den Einsatzkoffer, den ich bei Suko zurückgelassen hatte. Die Waffen hatten wir aufgeteilt. Dennoch befanden sich einige unersetzliche Stücke in dem Koffer. Hoffentlich stieß Suko nichts zu. Suko und dem Koffer!
    Weiter kam ich in meinen Überlegungen nicht. Vor einer der engen Haarnadelkurven stieg ich auf die Bremse.
    Das Pedal polterte ohne Widerstand gegen den Wagenboden! Die Bremse funktionierte nicht.
    »Festhalten!« schrie ich Jane zu und umklammerte hart das Lenkrad.
    Mit zu hoher Geschwindigkeit schoß der Geländewagen in die Kurve. Das Fahrgestell ächzte und knackte beängstigend, daß ich den Atem anhielt.
    Jane klammerte sich an der Karosserie fest. Sie schrie nicht, obwohl sie genau wußte, was passiert war.
    Bis zur nächsten Kurve gab es eine kurze gerade Strecke. Hastig griff ich nach der Handbremse, doch der Hebel ließ sich ebenfalls ohne Widerstand ziehen.
    Ganze Arbeit! Die Geister von Château Brouillard hatten es bisher nicht geschafft, uns umzubringen. Also versuchte es der Comte, Jacques oder Michelle auf ganz gewöhnliche Weise.
    Auf dieser mörderischen Straße eine Kleinigkeit.
    Die nächste Kurve sprang uns förmlich entgegen. Auf der einen Seite die Steilwand, die senkrecht in den Himmel stieg, auf der anderen Seite der Abgrund.
    Ich fand eben noch Zeit, einen niedrigeren Gang einzulegen und die Kupplung schleifen zu lassen. Der Motor bremste den Geländewagen. Trotzdem waren wir zu schnell, und im nächsten Moment hielt ich den Schalthebel in der Hand!
    Erst jetzt schrie Jane auf. Unsere letzte Hoffnung war geplatzt.
    Ihre Hand schnellte zum Armaturenbrett. Sie drehte den Zündschlüssel herum – wollte ihn herumdrehen.
    Ein zweiter Schrei meiner Freundin ertönte. Der Attentäter hatte auch den Zündschlüssel angesägt, so fein, daß ich es nicht gemerkt hatte. Doch nun war er abgebrochen.
    Der Wagen ließ sich nicht mehr bremsen.
    Er stieß gegen die Felswand. Meine Ohren barsten beinahe, als sich das Blech an den Steinen rieb. Es kreischte und knirschte erbärmlich. Das Fahrzeug schlingerte. In letzter Sekunde konnte ich verhindern, daß wir über die Kante hinausschossen.
    Wieder eine Gerade, dahinter eine noch engere Kurve. Und der Wagen wurde schneller!
    »Das schaffen wir nicht!« schrie Jane in Todesangst.
    Mir lief der Schweiß in Strömen über das Gesicht. Ich wußte es! Wir konnten es nicht schaffen! Das war keine Situation, die ich mit meinen weißmagischen Waffen lösen konnte.
    Ich riß das Lenkrad herum. Der Geländewagen schleifte wieder an der Felswand entlang. Jane ließ sich geistesgegenwärtig auf den Boden rutschen. Ich hielt das Steuer eisern fest und drückte den Wagen gegen die Steine.
    Die Karosserie wurde in Fetzen gerissen. Der Wagen schüttelte sich. Immer wieder wollte er von der Wand abspringen, doch ich drückte ihn mit doppelter Kraft dagegen.
    Der vordere Kotflügel löste sich und flog über das Dach davon. Die Tür wurde herausgerissen. Auf Janes Seite löste sich das Fahrzeug auf. Der Türholm brach, und noch immer zog ich das Lenkrad nach rechts. Wenn jetzt die Lenkung auch ausfiel, war es aus.
    Aber sie hielt, und der Wagen wurde abgebremst. Noch vor der Kurve schlingerte er zum letzten Mal, dann ein harter Schlag. Der Kühler war gegen eine vorspringende Felskante geprallt.
    Mit einem Knall barst der Kühlkörper. Weiße Dampfwolken zischten unter der verbeulten Haube hervor.
    Ich packte Jane am Arm. »Raus!« schrie ich ihr zu. Wir wußten nicht, was noch alles passieren würde.
    Sie raffte sich auf. Aussteigen konnte sie auf ihrer Seite nicht, aber sie kletterte durch die zerbrochene Windschutzscheibe und wankte talwärts. Ich schob mich unter dem Steuer hervor und folgte ihr, so schnell ich konnte.
    Wir hatten noch kein Dutzend Schritte getan, als ich hinter mir ein Knirschen hörte. Als wir uns umdrehten, löste sich der Wagen von der Steilwand, rollte ein Stück auf uns zu und erreichte die Kante.
    Schaudernd sah ich, wie wir hätten enden sollen. Die linken Reifen verloren den Kontakt zum festen Boden. Der Geländewagen kippte über den Rand der Felsstraße, neigte sich und verschwand in der Tiefe.
    Mit angehaltenem Atem wartete ich. Erst Sekunden später ertönte in der Tiefe ein dumpfer Aufprall, gleich darauf eine donnernde Explosion. Schluchzend lehnte sich

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