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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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handhaben. Wenn er es nun in seinen Besitz brachte…
    Der Mann wollte den Kerker wieder verlassen.
    Cannon rief ihm nach: »Ich werde Horros besiegen.«
    Der Wächter wandte sich mit einem mitleidigen Lächeln um. »Natürlich. Du schaffst das.«
    »Ich werde seinen Platz einnehmen. Sein Tod wird mich stärken. Seine Kraft wird auf mich übergehen.«
    Der Wächter nickte. »So wird es sein.« Er glaubte dem Gefangenen kein Wort, das konnte Cannon an seinen Augen erkennen, aber das störte Tony nicht.
    Er sagte: »Komm. Trink mit mir auf meinen Sieg über Horros.«
    Der Mann stand unschlüssig da. Tony wies auf den Krug. »Trink.«
    Der Wächter grinste. »Ja. Warum eigentlich nicht.« Er kehrte um. Tony hielt ihm den Krug entgegen. Er griff mit beiden Händen danach und setzte ihn an die Lippen. Als er ihn hochhob, schlug Cannon blitzschnell mit der Handkante zu. Der Mann gurgelte verstört. Der Krug fiel ihm aus den Händen. Er taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück, fluchte, wollte sein Schwert aus der Scheide reißen, doch da war Cannon schon heran, und sein Schwinger warf den Römer mit großer Kraft zu Boden.
    Cannon zögerte keine Sekunde. Er ergriff das Schwert.
    Der Wächter wollte sich aufrappeln. Cannon streckte ihn mit einem Fußtritt nieder und hetzte aus dem Kerker. Rasch schloß er die schwere Holztür. Den Weg in die Freiheit hatte er inzwischen ausgekundschaftet. Er schlug ihn augenblicklich ein. Mit langen Sätzen raste er durch den schmalen, finsteren Gang. Als er dessen Ende erreichte, fing der Wächter an zu brüllen.
    Cannon flog die hohen, kantigen Steinstufen hinauf.
    Das Gebrüll des eingeschlossenen Wächters folgte ihm nicht nur, es eilte ihm sogar voraus, und das war verdammt schlecht. Wütend dachte Cannon, daß es besser gewesen wäre, den Mann richtig bewußtlos zu schlagen, dann hätte er diesen Radau nicht mehr schlagen können.
    Cannons Herz trommelte wie verrückt gegen die Rippen.
    Er wußte, daß er jetzt um sein Leben lief.
    Wenn dieser Lauf von irgend jemandem gestoppt wurde, war er rettungslos verloren. Einen zweiten Fluchtversuch würde man hier zu verhindern wissen. Er hatte diese Chance nur einmal. Ihm war nicht ganz klar, wohin er fliehen wollte. Weg! schrie es in seinem Innern. Nur weg von hier! Raus aus dieser gottverfluchten Gladiatorenschule.
    Und wenn er die Schule erst mal hinter sich hatte, würde er weitersehen. Irgendwo würde er sich schon verbergen können. Das hieß, daß er in diesem Jahrhundert bleiben mußte. Er würde hier leben müssen, denn er kannte den Weg zurück ins zwanzigste Jahrhundert nicht. Aber war es nicht allemal noch besser, in diesem Jahrhundert zu leben, als in der Arena der Verdammten auf eine grauenvolle Art zu sterben?
    Atemlos erreichte er das Ende der Treppe.
    Da stellte sich ihm mit einemmal ein Römer mit gezogenem Schwert in den Weg. Cannon preßte die Kiefer aufeinander.
    Laß dich nicht aufhalten. Du mußt weiter! sagte er sich. Weiter! Sonst bist zu verloren!
    Das erbeutete Schwert in seiner Rechten sauste nach vorn. Ein gurgelnder Schrei. Der Mann kippte zur Seite.
    Tony jagte weiter.
    Jemand brüllte seinen Namen. Das war Messala. Vier Römer nahmen die Verfolgung auf. Er sah sich nicht um, rannte über einen freien Platz, auf eine hohe Mauer zu, die er überklettern mußte. Dahinter lag die Freiheit, das Leben!
    Hier drinnen wurde er nur auf den Tod vorbereitet.
    Keuchend erreichte er die Mauer.
    Da fielen sie von allen Seiten über ihn her. Sie droschen mit harten Fäusten auf ihn ein. Sie umklammerten seine Beine, warfen ihn zu Boden, drückten ihn darauf nieder. Er schrie und fluchte. Er schlug wie irr um sich, trat nach den Römern, deren Zahl schnell zunahm…
    Es waren einfach zu viele.
    Sie knieten sich auf ihn, als wollten sie ihm alle Luft aus den Lungen drücken. Er konnte sich bald nicht mehr bewegen, mußte verbittert erkennen, daß er verloren hatte.
    Die Flucht war mißlungen. Man riß ihn hoch.
    Messala kam mit zornfunkelnden Augen auf ihn zu. »Du bist verrückt!« schrie der Leiter der Gladiatorenschule ihn wütend an. »Völlig verrückt! Du hättest wissen müssen, daß eine solche Flucht niemals gelingen kann. Du bist nicht der erste, der das versucht hat. Es ist noch keinem gelungen. Ich habe dich für klüger gehalten. Das war sehr unvernünftig von dir.«
    »Spar dir deine Predigt, Messala!« keuchte Cannon gereizt. »Ich will sie nicht hören.«
    »Weißt du, welche Strafe auf einen solchen

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