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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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machen.
    »Du denkst wohl, etwas Besonderes zu sein, Zamorra!« höhnte der Bote gereizt.
    »Ich stehe in jeder Beziehung über dir!« behauptete der Professor überheblich.
    »Ich werde dir das Gegenteil beweisen!« fauchte der Unheimliche wutentbrannt.
    Zamorra spannte die Muskeln an. »Okay. Komm und greif mich an! Ich mache Knochenmehl aus dir!«
    »Du armer Irrer hast nicht die geringste Chance gegen mich!«
    »Ich werde dich bezwingen. Und nachdem es geschehen ist, wirst du mir sagen, wohin ihr Tony Cannon geholt habt und wie ich zu ihm komme. Du bist meine Brücke. Sie führt vom Diesseits ins Jenseits. Ich werde sie mit festem Schritt überqueren. Ich werde über dich unerschrocken meinen Weg ins Schattenreich gehen und Tony Cannon ins Diesseits zurückholen!«
    Der Bote lachte abgehackt. »Donnerwetter, Zamorra, da hast du dir aber verdammt viel vorgenommen.«
    »Nichts, was ich nicht zu verwirklichen imstande wäre!« antwortete der Professor eisig.
    Der Unheimliche fauchte haßerfüllt: »Denkst du tatsächlich, daß du auch nur ein Wort aus mir herauskriegen kannst, wenn ich es nicht will?«
    Zamorra lächelte kalt. »Du wirst keine andere Wahl haben, Freundchen, denn wenn du schweigst, werde ich dir so entsetzliche Schmerzen bereiten, wie sie nicht einmal du dir vorstellen kannst!«
    ***
    Diese verfluchten Hunde. Sie hatten ihn ausgepeitscht. Mit einer langen, pfeifenden Lederpeitsche hatten sie mit aller Kraft auf ihn eingeschlagen. Er hatte die ersten Hiebe mit zusammengepreßten Kiefern hingenommen, doch dann hatte ihm der Schmerz den Mund aufgerissen, und er hatte laut zu brüllen angefangen. Doch sie hatten unermüdlich weitergemacht. Bis das Maß voll gewesen war.
    Zwanzig?
    Waren es wirklich nur zwanzig Peitschenschläge gewesen?
    Er hatte geglaubt, sie hätten hundertmal auf ihn eingeschlagen. Irgendwann war er ohnmächtig geworden, als er die wahnsinnigen Schmerzen nicht mehr ertragen konnte. Und er war erst wieder zu sich gekommen, als man ihm einen Eimer kalten Wassers ins Gesicht schüttete.
    Jetzt lag er wieder im Kerker.
    Und zwar auf dem Bauch, denn sein Rücken war von häßlichen Striemen übersät. Messala war da. Cannon hatte demonstrativ den Kopf abgewandt und starrte mit haßsprühenden Augen die Wand an. Auf Messalas Geheiß hatten sie seine Wunden mit Salben behandelt. Man wollte ihn so rasch wie möglich wieder auf die Beine bringen, wollte ihn fitkriegen für den Kampf mit Horros.
    Messala schüttelte zornig den Kopf. »Flucht!« sagte er verächtlich. »Das war deiner nicht würdig, Tony Cannon! Ich habe dich für einen mutigen Mann gehalten! Für einen Mann, der dem Kampf nicht ausweicht, wo immer er ihm begegnet. Du hast wie eine feige Memme gehandelt. Ich finde das beschämend und widerlich.«
    Cannons Kopf drehte sich nun doch mit einem schnellen Ruck herum. Die Bewegung schmerzte ihn höllisch, und er knirschte mit den Zähnen, während er gepeinigt aufstöhnte.
    »Ich habe keine Lust, mich von Horros abschlachten zu lassen!« schrie er wütend.
    »Du hast bei mir sehr viel gelernt.«
    »Du weißt, daß das niemals ausreicht, um Horros zu besiegen, also was soll das lächerliche Theater!«
    »Es war ein großer Fehler zu fliehen!« stellte Messala vorwurfsvoll fest.
    »Mein Gott, was habe ich in meinem Leben nicht schon alles falsch gemacht!« entgegnete Cannon und lachte gallbitter auf. »Mein größter Fehler war, Hyram Manson zu erpressen. Deswegen bin ich hier gelandet…«
    »Du hättest dich in dein Schicksal fügen müssen. Die zwanzig Peitschenhiebe haben dich schwer entkräftet - und der große Kampf steht kurz bevor! Ich fürchte, nun wirst du in der Arena der Verdammten doch nicht die Figur machen, die ich mir von dir erhofft habe. Das ist schade, Tony Cannon. Sehr, sehr schade!«
    ***
    Der Angriff kam unvermittelt. Zamorra reagierte nicht schnell genug und kassierte einen knochenharten Schlag, der ihn gegen die Wand schleuderte. Fauchend setzte der Bote des Grauens nach. Seine Fäuste, über die sich eine runzelige Mumienhaut spannte, trafen den Professor zwei weitere Male verflucht schmerzhaft, ehe dieser sich auf seinen Gegner eingespielt hatte.
    Jetzt riß Zamorra sein Bein hoch.
    Er rammte es dem Spuk in den Bauch.
    Der Bote tanzte mit hochfliegenden Armen zurück. Die Wut, die in ihm dampfte, kam in immer dichteren Rauchschwaden aus seinen Nasenlöchern und quoll nun auch schon aus seinem aufklaffenden Mund.
    »Ich werde, dich vernichten, Zamorra!«

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