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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schergen.«
    »Was können wir tun, Bruder Ignatius?«
    »Die Mächte der Finsternis werden es nicht wagen, in unseren Hort des Lichts einzudringen«, erwiderte der Schmied.
    Doch der Abt schüttelte den Kopf. Er legte seine langen, schmalen Hände auf den Schreibtisch.
    »Ich glaube, da muß ich dir widersprechen, Bruder Ignatius. Die Mächte der Finsternis sind sehr stark geworden, und sie greifen jetzt auch ihre ureigensten Feinde an.«
    »Heißt das, daß wir hier nicht mehr sicher sein können?« erkundigte sich der Mönch besorgt.
    »Es könnte zumindest dahin führen«, entgegnete der Abt.
    »Was sollen wir tun?«
    Der Abt lächelte. »Wir werden John Sinclairs Ankunft abwarten und gemeinsam mit ihm beraten. In dieses Kloster hier dürfen keine dämonischen Mächte Eintritt finden. Es ist ein Haus Gottes, ein Hort des Lichts.«
    Der Schmied nickte.
    Zum Schluß hatte der Abt noch eine Bitte. »Sag nichts den anderen, ich möchte nicht, daß sie sich unnötig Sorgen machen, Bruder Ignatius.«
    »Ich schweige wie ein Grab.«
    Der Abt nickte. Er wußte, daß er sich auf Bruder Ignatius verlassen konnte.
    Fast lautlos schloß der Schmied die Tür hinter sich zu. Zum erstenmal keimte ein Gefühl in ihm auf, das er lange nicht mehr gespürt hatte: Angst…
    ***
    Gewaltig und riesengroß wie die Öffnung eines Kanonenrohres sah die Revolvermündung aus.
    Mein Magen verkrampfte sich, Schweißausbrüche peinigten die Haut. Ich bekam plötzlich keine Luft mehr, sondern stierte nur dieses dunkle Loch an, das jeden Augenblick explodieren konnte, um den grausamen Tod in Form einer kleinen Kugel auf die Reise zu schicken.
    Die Totenköpfe der Rocker verschwammen. Es kam mir vor wie bei einem Film, der im Vordergrund scharf herauskristallisiert wurde, im Hintergrund jedoch verschwommen blieb.
    Wie lange zögerte er denn noch? Warum schoß er nicht? Wollte er meine Qualen verlängern?
    Da wischte etwas durch die Luft.
    Im selben Augenblick peitschte der Schuß.
    Ich wartete auf den Schmerz, auf das endlose Dunkel. Nichts dergleichen geschah. Dafür sägte etwas glutheiß an meinem linken Ohr vorbei und jagte dann in den Holzboden, wo es einen langen Splitter hervorriß.
    Ich begriff gar nicht so rasch, den ich hatte mich bereits innerlich auf ein endgültiges Aus eingestellt. Doch nun mußte ich handeln, denn ich hörte den verzweifelten Frauenschrei.
    »John!«
    Das war Lucy.
    Ich sprang auf. Das geschah sofort nach dem Schuß und noch bevor sich die Rocker von der Überraschung erholt hatten.
    Zwei Menschen kämpften miteinander. Lucy Taylor und der Rocker mit dem Flammenschädel. Lucy hatte mich gerettet. Jetzt mußte ich ihr beistehen.
    Ich sprang auf den Rockerfürst zu.
    Doch da waren die andern.
    Sie erwischten mich mitten im Sprung. Hart wurde ich zu Boden gerissen.
    Ich hörte das Schreien der Mädchen. Dazwischen die Flüche der Rocker. Ich kämpfte wie ein Löwe. Es gelang mir, zwei der Kerle von den Beinen zu holen, aber sie standen wieder auf, wie Marionetten, die keine Schmerzen verspürten.
    Dann erwischte mich ein Schlag voll.
    Riesengroß sah ich die Faust vor meinen Augen auftauchen. Etwas explodierte am Kinn. Ich flog nach hinten, knallte mit dem Kopf auf die Bretter und lag da.
    Darauf hatten diese verdammten Höllensöhne gewartet.
    Sie machten es hart, ungeheuer hart sogar. Ich spürte zum Schluß gar nicht mehr, wie sie mich überall trafen. Doch bevor ich in den Schacht der Bewußtlosigkeit einsank, vernahm ich noch einen gellenden Aufschrei.
    Danach wußte ich nichts mehr…
    ***
    Etwas klatschte in mein Gesicht, naß und feucht war es.
    Und bei jeder Berührung begann ein Bergwerk in meinem Schädel zu hämmern.
    Hört doch auf! wollte ich schreien, doch ich bekam den Mund nicht auf.
    »Wasser her!« Wie durch einen Filter vernahm ich die Stimme.
    Und schon klatschte eine Ladung in mein Gesicht. Es war ein Schock. Tausend Eiskristalle schienen sich in meinem Kopf zu bohren, und sie zwangen mich dazu, die Augen zu öffnen.
    Ein Wasserschleier lag vor meinen Pupillen. Dahinter sah ich verschwommen ein paar Gestalten. Jemand rieb mir das Wasser aus den Augen, und ich sah klarer.
    Der Wirt kniete neben mir und hielt ein Tuch in der Hand. Seine Frau stand rechts von mir. In ihrem Gesicht zeichnete sich noch der Schrecken ab, den sie empfunden hatte.
    »Wie geht es Ihnen?« sprach mich ihr Mann an.
    Ich wollte reden, doch nur ein Krächzen drang aus meiner Kehle. Nachdem ich mich freigeräuspert hatte,

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