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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stück größer wurden. Sein Atem stockte, und würgende Angst griff nach seiner Kehle.
    Der Prozeß hielt an. Die Roboter, der Green, Everson, Weiß und alle anderen begannen zu wachsen und sich auszudehnen.
    Bellinger wollte schreien, aber sein zugeschnürter Hals versagte den Dienst. Er glaubte wahnsinnig zu werden, sein Gehirn war ein hämmerndes Bündel unklarer Gedanken, das sich weigerte, das Entsetzliche zu akzeptieren.
    Unbewußt wurde ihm klar, daß der Lärm Von dem Gebrüll der Raumfahrer herrührte, die ihn jetzt umringten. Für den Leutnant waren sie zu grollenden Monstern geworden, zu Übermenschen und Kolossen. Selbst die Sandkörner wurden größer.
    Eisiges, lähmendes Entsetzen breitete sich in Bellinger aus. Er hörte sich schluchzen wie ein Kind. Er wartete darauf, jeden Augenblick dem Wahnsinn zu verfallen; ja, er hoffte es, weil er seine einzige Rettung darin sah. Aber er wurde nicht verrückt. Statt dessen erkannte er, was tatsächlich geschehen war: Die anderen waren nicht gewachsen. Nur er hatte sich verändert. Er war zur Größe eines Zwerges zusammengeschrumpft !
    Er fragte sich nicht, wie so etwas passieren konnte. Sein gemartertes Gehirn kannte nur eine Frage: Wie konnte er schnell seine normale Größe zurückgewinnen? Wenn er wenigstens die anderen verstanden hätte. Aber ihre Worte klangen wie der Donner eines Gewitters. Ihre Gesichter waren riesige Fratzen weit über ihm.
    Er war jetzt so klein, daß er befürchten mußte, zertrampelt zu werden.
    Vor ihm, im Sand, erspähte er ein kleines Loch. Eine Höhle! Er rannte darauf zu, zwischen den Beinen eines der Männer hindurch. Er zwängte sich in die schmale Öffnung. Es wurde dunkel, und er mußte seine Lampe einschalten, die, wie alles andere, ebenfalls kleiner geworden war.
    Der Schein des Lichtes zeigte ihm sehr schnell, daß ihn seine Flucht in die Arme neuer Gefahren getrieben hatte. Das Erdloch war bewohnt! Ein braunbepelztes Ungeheuer fiel ihn an.
    Blitzende Reißzähne tauchten in dem Lichtschein auf, schnellten auf Bellinger zu. Ein böses Knurren war selbst durch den Helm zu hören. Der Leutnant vergaß seine Waffen. Verzweifelt warf er sich zur Seite. Das Gebiß des Höhlenbewohners schnappte ins Leere. Trotzdem genügte der Anprall des Körpers, um Bellinger umzuwerfen. Er fiel mit dem Rücken auf einen spitzen Stein, der für einen normalen Menschen sicher nur winzig war. Der Schmerz dehnte sich von seinem Rücken bis in die Nierengegend aus. Aber es blieb ihm keine Zeit, darüber nachzudenken. Sein Gegner ging zu neuem Angriff über.
    Bellinger rollte sich über den Boden davon. Eine Kralle streifte seinen Arm und riß den Anzug auf. Der Scheinwerfer fiel zu Boden. Glas splitterte. Es wurde dunkel. Bellinger atmete heftig. Hastig öffnete er den Helm, um den Feind wenigstens hören zu können. Schneller als ihm lieb war, hatte er Gelegenheit, dessen Position festzustellen.
    Das Tier war direkt hinter dem Leutnant.
    Bellinger wußte, daß ihm keine Zeit für ein weiteres Ausweichen blieb. Das Wesen sprang und schleuderte den Mann nach hinten. Bellingers Arme griffen in die Finsternis und bekamen borstiges Fell zu packen. Bösartiges Fauchen drang durch den geöffneten Helm. Animalischer Atem schlug ihm entgegen.
    Bellingers behandschuhte Hände hatten jenen Punkt am Körper des Gegners erreicht, wo er den Hals vermutete. Mit aller Kraft, die noch in seinem zerschundenen Leib war, drückte er zu. Dann fühlte er, wie ihm übel wurde. Schwarze Ringe tanzten vor seinen Augen. Etwas lag auf seiner Brust und drohte ihn zu ersticken.
    Es ist aus, dachte Bellinger. Bewußtlosigkeit nahm ihn auf und hüllte ihn in Vergessen.
     
    *
     
    Everson war der erste, der seine Starre überwand. Die Unglaubhaftigkeit des Geschehens hatte ihn in ihren Bann gezogen. Vor aller Augen war Leutnant Bellinger zusammengeschrumpft, bis er dann, nur noch fünfzehn Zentimeter groß, in der Erde verschwunden war.
    „Schnell", befahl der Oberst. „Wühlt den Sand auf. Vorsichtig, damit wir ihn nicht verletzen."
    Sie fielen auf ihre Knie und schaufelten die Erde mit den Handschuhen zur Seite. Everson fühlte etwas Weiches unter seinen Händen. Sanft strich er den Sand davon. Dann hatte er es freigelegt. Sein Magen rebellierte.
    „Bei allen Planeten", stöhnte Weiß, der neben ihm hockte. „Eine Ratte!"
    Sie blickten sich an, erkannten das Entsetzen in ihren Gesichtern, den sich ankündigenden Wahnsinn. Everson schleuderte das tote Tier

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