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0092 - Geheimmission Moluk

Titel: 0092 - Geheimmission Moluk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon.
    „Dort, Sir!" rief eine vor Furcht gepeitschte Stimme.
    Sternal half ihm hoch und zeigte in die Wüste.
    In zwanzig Meter Entfernung lag eine bewegungslose Gestalt. Es war Leutnant Edward Bellinger. In normaler Größe. „Das Böse an sich", kreischte Napoleon.
     
    5.
     
    Eine Ausbildung in der Raum-Akademie von Terrania war eine harte Sache. Und das war gut so. Hier wurden Männer - in selteneren Fällen auch Frauen - auf das Leben im Weltraum vorbereitet. Mit aller Anschaulichkeit wurde ihnen gezeigt, was sie dort draußen erwartete. Nur die Zähesten, Mutigsten und Stärksten bestanden die Prüfungen. Der Mensch mußte lernen, sich von der konventionellen Denkweise zu lösen, denn die Dinge, die zwischen den Sternen geschahen, stimmten nicht immer mit den herkömmlichen Anschauungen überein. Nur ein beweglicher Geist, der alles Neue - das negative und positive - aufnahm, konnte sich bewähren.
    Die Männer, die jetzt durch die Wüste auf Bellinger zurannten, hatten es nur dieser Schulung zu verdanken, daß sie noch klare, vernünftige Entschlüsse fassen konnten. Der Leutnant hatte die Augen geöffnet und versuchte zu grinsen. Sein Anzug war an mehreren Stellen aufgeschlitzt und zerrissen. Über der Brust hing er in Fetzen und Streifen herunter. Das dicke Uniformhemd war unbeschädigt geblieben.
    Gemeinsam mit Dr. Morton hob Everson den Verletzten hoch. Bellinger stöhnte leise. Sternal schleppte einen Reserveanzug herbei.
    „Prellungen und Schürfwunden", stellte Dr. Morton nach einer kurzen Untersuchung fest. „Leichter Nervenschock."
    „Unsinn", fauchte Bellinger empört. „Es geht schon wieder."
    Sie halfen ihm in den neuen Anzug. Er lehnte es ab, sich neben Napoleon auf der Trage transportieren zu lassen. Doch als er nach einigen Schritten taumelte, ließ er sich widerstrebend von den Robotern hinaufheben. Der alte Green schien von der Teilung seines Platzes nicht besonders begeistert zu sein, denn er empfing Bellinger mit mißgünstigen Bemerkungen.
    „So", sagte Weiß, nachdem sie den Leutnant versorgt hatten. „Was nun?"
    Instinktiv fuhr Everson mit der Hand nach oben, um sich über die Stirn zu wischen. Seine Fingerspitzen stießen gegen den Helm. Für wenige Augenblicke spürte er ein drängendes Verlangen, sich in den Arm zu kneifen, um festzustellen, ob vielleicht nicht alles ein Traum war. Sein Mund war ausgetrocknet, und er hatte Kopfschmerzen.
    „Niemand wird behaupten, daß wir alle einer Halluzination unterlegen sind", begann er gedämpft.
    „Edwards Zustand spricht eine deutliche Sprache. Jeder von uns konnte sehen, daß dieser Mann sich innerhalb von Sekunden rapide verkleinerte. Die Veränderung ging proportional vor sich, das heißt, jeder Körperteil war dem Prozeß in gleicher Weise unterworfen. Auch Bellingers Ausrüstung wurde davon betroffen. Die Stabilität einer molekularen Struktur ist konstant, aber nur in relativer Hinsicht. Eine Anordnung von Molekülen kann dicht und auseinandergezogen sein, das System bleibt stets das gleiche.
    Vielleicht läßt es sich am besten mit einer Fotografie erklären. Man kann ein winziges Bild eines Menschen anfertigen und eine Vergrößerung, deren Ausmaße die natürliche Figur riesenhaft darstellt.
    Und doch zeigen beide Fotos den gleichen Körper, dieselbe materielle Substanz." Er lächelte matt. „Es liegt mir fern, für diesen unglaublichen Vorfall eine Erklärung anzubieten. Jeder Mann, der damals an Bord der Kaulquappe Mataals Fähigkeiten miterlebt hat, wird mir bestätigen, daß ein Molekularverformer sich über die Stabilität einer molekularen Struktur hinwegsetzen kann. Diese Wesen können jede Anordnung von Molekülen nach ihren Wünschen verändern und formen. Diese Begabung wäre praktisch ultimater Natur, wenn wir nicht mit Sicherheit annehmen konnten, daß auch einem Molekularverformer Grenzen gesetzt sind."
    „Sie glauben also, daß es hier irgendwo solche Wesen gibt, Sir?" fragte Landi, der Funker.
    „Alle Anzeichen deuten darauf hin", erwiderte Everson. „Ich nehme an, daß uns Mataals Artgenossen mit dem Vorfall auf ihre Anwesenheit aufmerksam machen wollten. Vielleicht war es eine Warnung; wer kann das wissen? Bisher wurde niemand von uns getötet, was zwar nicht unbedingt auf friedliche Absichten schließen läßt, aber doch die Bereitschaft zeigt, unsere Anwesenheit bis zu einem gewissen Punkt zu akzeptieren. Hoffen wir, daß wir uns bald näher kennenlernen werden."
    Er winkte, und die Kolonne setzte

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