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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein, ohne, daß die Fremden es bemerken?"
    „Nein, um des Wassers willen", wehrte Grghaok entsetzt ab. „Nicht, wenn man die geheimen Schleusen nicht kennt. Und nur mit einem winzigen Boot."
    „Aha. Ihr könnt also aus der Stadt heraus?"
    „Ja und nein. Ich könnte es, und vielleicht auch Lchox. Aber Nrrhooch würde man bald vermissen. Er arbeitet in den Plantagen."
    Der Bartlose winkte ab.
    „Wenn ihr es schafft, mit mir zusammenzutreffen, braucht er sich über die Plantagen keine Sorgen mehr zu machen. Schnell, sagt mir einen Punkt, an dem ich euch treffen kann!"
    Grghaok zögerte kein Hunderttausendstel-Zehntel.
    „In Pchchogh", rief er aufgeregt. „Es ist eine alte, verlassene Stadt, in der nur noch ein paar Wohnungen ganz sind. Es gibt ein paar alte Röhren dort, die selbst die Hchour nicht mehr mögen."
    Der Bartlose hatte plötzlich Falten auf der Stirn. „Röhren", wiederholte er, „Hchour ... wo liegt eigentlich Pchchogh?"
    „Anderthalb Zehntelreisen von hier, habe ich schon gesagt", antwortete Grghaok. „In welcher Richtung?"
    „In der sich die Sonne bewegt."
    „Sonst liegt nichts zwischen Bchacheeth und Pchchogh?"
    „Nur ein paar flache Berge."
    „Gut. Wir werden in Pchchogh sein und auf euch warten."
    „Ja ... halt, sag mir noch, wer ihr seid!" bat Grghaok. Der Fremde lächelte.
    „Terraner", antwortete er selbstbewußt.
    Dann schaltete er sein Gerät ab, und auf der Glasscheibe in Chchaaths Empfänger war nichts mehr als Funkeln und Flimmern. Grghaok wandte sich langsam um und sah Lchox und Nrrhooch freudestrahlend an.
    „Habt ihr das gehört? Es sind Terraner!"
     
    4.
     
    Thomea Untcher betrachtete das ausgeschaltete Gerät und schüttelte nachdenklich den Kopf. Dann wandte er sich an Phil Lenzer, der neben ihm auf dem Platz des Piloten saß, und sagte: „Seltsam, was? Sie müssen gerade an der Frequenz gespielt und durch Zufall ausgerechnet unsere eigene erwischt haben."
    Lenzer gab eine Weile keine Antwort. Er sah auf den Bildschirm, der ihm das Fenster ersetzte, und versuchte, das graue Halbdunkel zu durchdringen, das die See in einer Tiefe von fast zweitausend Metern erfüllte. Phil Lenzer war verantwortlich für Leben und Sicherheit von sechs Männern, ihn selbst nicht mitgerechnet, die sich einem Shift-Allzweckfahrzeug und seiner Führung anvertraut hatten, um in der Tiefe des Ozeans nach dem geheimnisvollen Gegner Ausschau zu halten.
    Der Shift war von der Insel aus nach Westen geflogen, bis er die Sonne wieder eingeholt hatte, und dann, jenseits der Eisgrenze, unter Wasser gegangen. Seit einer Stunde verfolgte er einen geradlinigen Kurs, der in einem Winkel von dreißig Grad zur Oberfläche hinunter auf den Grund des Meeres führte.
    „Ich finde es seltsam", antwortete Lenzer schließlich, „daß wir diesen Anruf gerade zu dem Zeitpunkt bekommen, in dem der Orter keines von den winzigen Booten mehr ausmachen kann, die uns bisher beobachtet und verfolgt haben."
    Thomea Untcher kratzte sich am Kopf.
    „Sie haben recht, Phil", gab er zu. „Ich würde das Ganze für eine Falle halten, genauso wie Sie, wenn ich nicht die maßlos überraschten Gesichter dieser drei Burschen gesehen hätte, als sie auf dem Bildschirm auftauchten. Und auch sonst ... nein, Phil, sie sind in Not. Und das hier ist keine Falle!"
    Phil Lenzer blieb skeptisch. Er ließ den Bildschirm nicht aus den Augen.
    Das graue Halbdunkel war keineswegs der Rest des Tageslichts. Tageslicht reichte nicht bis in zweitausend Meter Meerestiefe. Lenzer und auch Untcher - vermuteten, daß das bißchen diffuse Helligkeit von leuchtenden Meeresbewohnern herrührte, die vor dem Schiff geflohen waren und seinen Fahrtweg in weitem Kreis umgaben. Oder sie waren zu klein, um einzeln wahrgenommen zu werden.
    Die Männer hinter Untcher und Lenzer schwiegen. Außer einem kleinen Seufzer oder einem leisen Gähnen, das mehr von der Aufregung als von der Langeweile kam, hatte keiner von ihnen, den Orter ausgenommen, einen Ton von sich gegeben, seitdem das Fahrzeug unter Wasser gegangen war.
    Diese Welt war für sie unheimlich. Sie waren die Weite des Alls gewöhnt und die unwirtlichen Oberflächen fremder Welten, aber nicht die Tiefsee. Unterwasserfahrten in tiefseetüchtigen Shifts hatten zu ihrem Schulungsprogramm gehört, aber sie hatten diesen Teil des Programms nicht allzu ernst genommen, fest davon überzeugt, daß sie von nun an bis wer weiß wann nichts anderes mehr als die Plastikkacheln eines Raumschiffdecks unter den

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