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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ja?"
    Nathael stimmte zu. „Und ob ich sie habe, Aktar. Du hältst einen Terraner fest in der Hand, so zum Beispiel."
    Er preßte die Finger zusammen, als wolle er einen Käfer dazwischen zerdrücken. „Du bist völlig sicher, daß er dir niemals wieder entkommen kann. Aber plötzlich ist deine Hand leer, der Terraner steht hinter dir, und bevor du dich umdrehst, hat er dir eins über den Schädel geschlagen, daß dir Hören und Sehen vergeht. Das, Aktar, sind Terraner!"
    Aktar setzte zu einer Erwiderung an, aber bevor er seinen Ärger noch loswerden konnte, öffnete sich die Tür, die zum vorderen Teil des Zimmerkomplexes führte, und Chchaath trat ein. Aller Augen richteten sich auf ihn. Chchaath war der Mann, der die Neuigkeiten brachte.
    „Die Terraner sind unterwegs", sprudelte Chchaath mit seiner gurgelnden Stimme hervor. „Sie haben dreizehnachtundfünfzig in einer Art Boot verlassen und sind auf dem Weg zum Meeresgrund."
    Wortlos wandte Nathael sich um und sah Aktar an. Er zog die Brauen dabei in die Höhe, und Aktar wußte genau, was er gesagt hätte, wenn er überhaupt etwas gesagt hätte. Chchaath wartete auf die Reaktion, die seine Meldung hervorrief.
    „Weiter", drängte Nathael. „Wie hast du das herausgefunden?"
    Chchaath verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    „Meine Boote sind überall!" verkündete er stolz.
    „Deine Boote!" schrie Nathael entsetzt. „Sag, hast du den Terranern Boote entgegengeschickt?"
    Chchaath war sichtlich erschrocken.
    „N-ei-n", stotterte er. „Ich habe sie ausschwärmen lassen und Befehl gegeben, daß sie sich dem Feind nicht nähern sollen."
    Nathael stand plötzlich dicht vor ihm.
    „Aber so nahe, daß sie ihn sehen konnten", schrie er ihn an, „sind sie ihm doch gekommen, wie? Bei diesen Lichtverhältnissen sind das einhundert oder einhundertundfünfzig Meter! Und die terranischen Ortungsgeräte reichen mindestens hundertmal so weit."
    Chchaath wich einen Schritt zurück und sagte nichts. Er kannte Nathael seit ein paar Tagen und wußte, daß man seinen Zorn durch Widerreden nur noch weiter schüren würde. Nathael wandte sich ein zweites Mal zu Aktar um.
    „Ich hab dir gesagt, daß alles schiefgeht!" klagte er. „Wir haben diesen fischhäutigen Narren mit allerlei Instrumenten ausgerüstet und ihm beigebracht, wie er sie zu bedienen hat. Wir sind auf unterseeischen Betrieb nicht eingerichtet, und die Instrumente allein hätten ihm und uns vielleicht nicht mit allzu großer Sicherheit verraten können, wann die Terraner kommen. Aber erfahren hätten wir es auf jeden Fall. Und jetzt ... anstatt die Geräte zu benutzen, schickt er seine Boote aus, und ich wette alle Schiffe meiner Sippe gegen ein Haar aus deinem Bart, daß die Terraner sich jetzt schon über unsere Tolpatschigkeit vor Lachen ausschütten."
    Aktar hob die Hand und drehte sie hin und her.
    „Es ist nicht ganz so schlimm, wie du glaubst, Nathael", redete er beruhigend auf ihn ein. „Nach dem Angriff auf ihr Schiff haben die Terraner wahrscheinlich ohnehin angenommen, daß wir sie hier unten empfangen würden."
    „Ja", knurrte Nathael, „aber jetzt brauchen sie nichts mehr anzunehmen, jetzt wissen sie es - und das ist ein Unterschied!"
    Den Blick zu Boden gerichtet, ging er ein paar Schritte. Voller Zorn trat er so hart auf, daß die Wände zitterten und der violette Stamm der Röhrenpflanze, der in einer Ecke die Halle der Höhe nach durchmaß, vor Furcht zu wispern begann. Gesenkten Kopfes schritt er um Chchaath herum, blieb hinter ihm stehen und fragte mit grollender Stimme: „In deiner Wohnung in Bchacheeth hast du ein paar wichtige und wertvolle Geräte. Du weißt, wie die Leute auf dich zu sprechen sind. Du hast hoffentlich Vorsorge getroffen, daß niemand in deine Wohnung eindringt, während du hier bist, und die Geräte stiehlt?"
    Chchaath fühlte sich erleichtert. Wenn er auch schon die andere Sache falsch angefaßt hatte, hier war er seiner Sache sicher. „Darüber brauchst du keine Sorge zu haben", versicherte er hastig. „Das Bandgerät und der Projektor, die ihr mir gegeben habt, sind ständig eingeschaltet. Einmal alle vier Tausendstel-Zehntel schalten sich beide automatisch an." Er lachte gehässig. „Ich möchte den Ephoger sehen, der einen solchen Schock übersteht, ohne Hals über Kopf davonzurennen und die Augen einen halben Tag lang nicht mehr aufzumachen!"
     
    *
     
    Nrrhooch fühlte sich über den Haufen gerannt. Irgend etwas Weiches, Schweres traf ihn mit der

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