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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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York erhalten. Mit glühendem Eifer machte sie sich an das Studium der Hefte.
    Sie hatte bereits eine ganze Menge über Fingerabdrücke, Geschichte des FBI, Geschichte erkennungsdienstlicher Methoden und ähnlicher Sachen gelernt. An diesem Nachmittag beschäftigte sie sich mit einer Broschüre, in der einiges über die Arbeit der FBI-Labors gesagt wurde. Es war schon eine interessante Sache.
    Plötzlich hupte jemand. Margy sah auf. Sie saß in der Kabine der Tankstelle, die zur Straße hin offene Sicht hatte. Ach, du meine Güte, dachte sie. Ich sitze hier und lese, und draußen warten die Kunden! Sie warf heftig die Broschüre beiseite und stürzte hinaus.
    »Ich dachte schon, hier wäre geschlossen, weil sich niemand zeigt!«, knurrte ein alter Mann von vielleicht siebzig Jahren, der in einem uralten Vehikel saß. »Auftanken!«
    »Okay, Chef!«, nickte Margy und machte sich an die Arbeit. Als sie fertig war, fragte der Alte: »Haben Sie nicht eine Pannen-Packung? Ich habe ’ne weite Strecke vor mir, und einige Hundert Meilen führen durch Einöde, wo weit und breit keine Tanksteile zu finden sein wird.«
    »Sicher«, nickte Margy. »Ich hole Ihnen eine, Augenblick!«
    Sie ging in die an die Tankstelle anschließende Halle, die zugleich ein Lager für Ersatzteile, neue Reifen und Zubehör war. Hier war es immer ein wenig duster, weil das einzige Fenster auch noch zur Hälfte von einem Regal verdeckt wurde.
    Margy stolperte über einen Reifen, der an der Wand lehnte. Der Reifen kippte um. Margy bückte sich und stellte ihn wieder an die Wand. Plötzlich stutzte sie. Sie griff noch einmal in den Reifen und tastete.
    Sie hatte keine Zeit, sich weiter darum zu kümmern. Sie griff in das Regal und brachte eine jener praktischen Packungen heraus, die von der amerikanischen Industrie hergestellt werden. Sie enthalten faktisch alles, was ein Autofahrer bei einer längeren Tour brauchen kann, angefangen bei Zündkerzen, über Gummilösung und Schlauchflecken bis zu Ersatzventilen.
    »Macht genau zwei Dollar vierzig, mit Tanken«, sagte Margy.
    Der Alte bezahlte mit zwei Dollarscheinen und einer Fünfzigcentmünze und sagte: »Okay!«
    Margy bedankte sich für den Dime Trinkgeld und sah lächelnd dem Vehikel nach, das fauchend und ratternd seinen Weg nahm. Am Kennzeichen sah sie, dass der Wagen aus Wyoming stammte. Dann hatte der Alte noch eine Strecke von gut viertausend Kilometern vor sich.
    Plötzlich fiel ihr die Geschichte mit dem Reifen wieder ein. Sie ging noch einmal zurück in die Halle und kippte den Reifen um. Sie kniete nieder und tastete in die Höhlung der starken Decke.
    Der Schlauch war drin, aber im Schlauch war noch etwas!
    Sie zog den Schlauch heraus und betastete ihn. Kein Zweifel! Im Schlauch war irgendetwas. Fast fühlte es sich wie Papier an.
    Sie betrachtete den Schlauch gründlich. Auf einer Seite war er mit einem großen Aufsatzstück geflickt. Einen Augenblick lang zögerte Margy, dann riss sie den Flicken ab.
    Darunter war ein Loch von Handbreite. Sie fuhr hinein.
    Ihre Finger ertasteten Papier. Sie zog es heraus.
    Es waren Geldscheine der verschiedensten Werte.
    Ihre Aufregung stieg. Sie ruhte nicht eher, als bis sie den letzten Schein aus diesem mysteriösen Versteck herausgeholt hatte.
    Dann zählte sie. Sie kam auf 27462 Dollar.
    Ihr war plötzlich, als schwirrte ihr alles vor Augen. Siebenundzwanzigtausend Dollar! Das war ein Vermögen! Sie hatten noch nie auch nur ein Zehntel dieses Betrages auf einmal besessen, sie und ihr Bruder.
    Woher konnte das Geld nur stammen? Und wem mochte es gehören?
    Plötzlich erschrak sie. Hatte sie nicht selbst vor ein paar Tagen gesehen, wie Bill einen Schlauch geflickt hatte? Sie hatte sich nichts weiter dabei gedacht, denn das Flicken eines Autoschlauchs ist bei einer Tankstelle nicht gerade eine seltene Beschäftigung. Aber jetzt gewann das plötzlich eine Bedeutung.
    Sollte ihr Bruder dieses Geld hier versteckt haben? Wenn ja, woher hatte er es aber dann?
    Mit fieberhaften Handgriffen stopfte sie die Scheine wieder in den Schlauch. Dann holte sie Sandpapier und Gummilösung. So viel verstand sie auch vom Handwerk, dass sie den abgerissenen Flicken wieder aufkleben konnte.
    Mitten in ihrer Tätigkeit fiel ihr plötzlich etwas ein. Sie verhielt in ihrer Arbeit und wurde kreidebleich. Mein Gott, dachte sie, das ist doch nicht möglich!
    Eiliger setzte sie die Arbeit fort. Dann lief sie im Wohngebäude hinauf in die erste Etage, wo ihr Zimmer lag. Sie

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