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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übernehmen?«
    Daran hatte ich auch schon gedacht. Ich wollte unsere Gastgeber jedoch nicht beleidigen und raunte: »Warten wir erst einmal ab, was es gibt.«
    Der Capitan breitete die Arme aus und rief stolz: »Señores, wir können.«
    Wir nahmen unsere Koffer. Der Pilot reichte mir wirklich nur bis zu den Schultern. Ich wurde noch mißtrauischer, als er eine Flasche aus seiner Fliegerjacke zog. Mit den Zähnen zog er den Korken heraus und ließ etwas von der braunen Flüssigkeit in seinen Hals gurgeln.
    »Was ist das denn?« fragte ich.
    »Tee.«
    Noch nie hatte ich solch bitteren Tee gerochen. Er erinnerte mich mehr an einen Magenlikör. Das fehlte uns noch, daß uns ein betrunkener Pilot kutschierte.
    Chihuahua-Joe schien es zu schmecken. Er leerte die Flasche bis zum Grund.
    »Jetzt können wir«, sagte er und grinste.
    Wir verließen das Gebäude und betraten das Rollfeld. Um diese Zeit war alles ruhig. Keine Maschine startete mehr.
    Neben mir ging der Capitan. Ich fragte ihn nach der Tropenkleidung, die wir unbedingt brauchten.
    »Wird alles erledigt, Señor Sinclair«, erklärte er mir. »Lassen Sie mich nur machen. Ich habe schon reservieren lassen.«
    Erstaunt schaute ich ihn an. »Wie denn?«
    »Telefono!«
    »Aha.« Daß hier noch getrommelt wurde, daran glaubte ich nun doch nicht. An Bills Gesichtsausdruck erkannte ich, daß ihm die ganze Sache nicht schmeckte.
    Suko sah aus wie immer. Als unsere Blicke sich trafen, kniff er ein Auge zu. Demnach machte auch er sich seine Gedanken.
    Die Maschine stand vor einem Hangar: Wie ich erkennen konnte, war es eine zweimotorige Piper. Neu sah sie auch nicht mehr aus, schien aber sonst intakt zu sein.
    Chihuahua-Joe reckte sich und schlug mit der flachen Hand auf die Tragfläche. »Diese gute, alte Mühle hat mich noch nie im Stich gelassen«, erklärte er.
    Ich war stehengeblieben. »Hoffentlich.«
    Der Pilot lachte. »Ihr seid alle verwöhnt. Hier können wir mit einer Concorde oder einem Jumbo nichts anfangen. Hinter Merida beginnt der Dschungel. Die Strecke fliege ich im Schlaf.«
    »Wir schaffen es schon.«
    Dann wurde unser Gepäck verladen. Schließlich kletterten wir in den Vogel.
    Es war reichlich eng im Innern der Piper. Wir kamen uns selbst vor wie Gepäckstücke.
    Bill schimpfte am meisten.
    »Denk an deine früheren Jahre«, sagte ich, »da bist du auch nicht immer bequem geflogen.«
    »Ja, der gute Bill wird älter«, stichelte Suko.
    »Dich setze ich gleich auf die Tragfläche, damit du uns den Flug zeigen kannst«, erwiderte Bill, verstummte dann, weil der Pilot den Motor anließ.
    Das war ein Spiel. Vor allen Dingen gab dieses technische Wunderwerk interessante Geräusche von sich.
    Es begann mit einem Blubbern. Dann gab es spotzende Laute kurz hintereinander, die sich jedoch zum Knattern verdichteten. Danach war es ruhig.
    Bill fragte: »Fliegen wir jetzt, oder muß erst noch eine Inspektion gemacht werden.«
    Capitan Mendozza drehte sich um. Er sprach für den Piloten, weil der einige Worte mit dem Tower wechselte. »Señores, es geht alles gut. Ich kenne das. Die Dschungelschwalbe muß erst noch ein wenig gekitzelt werden.«
    »Wer ist denn die Dschungelschwalbe?« fragte ich.
    »Das Flugzeug natürlich.«
    »Dann geben Sie nur acht, daß aus der Dschungelschwalbe kein Dschungelgeier wird«, meinte Suko trocken.
    »Ach, Sie haben keinen Humor«, erwiderte Mendozza. »Engländer…«
    Der Pilot fuhrwerkte auf seinem Sitz herum, während ich nach den Fallschirmen Ausschau hielt.
    Sie hingen an der Wandverkleidung, sahen allerdings nicht sehr vertrauenerweckend aus.
    Plötzlich stieß Chihuahua-Joe einen Schrei aus. Der Grund lag auf der Hand.
    Die Motoren sprangen endlich an. Die Propeller drehten sich, begann zu singen, und ruckartig setzte sich die Maschine in Bewegung.
    Capitan Mendozza klatschte in beide Hände. Er freute sich wie ein kleines Kind. Wahrscheinlich hatte er selbst nicht mehr an einen glücklichen Start geglaubt.
    Die Piper rumpelte über die Piste. Rumpeln war wirklich der richtige Ausdruck, denn das Fahrwerk schien nicht mehr in Ordnung zu sein.
    Mich wunderte es, daß die Maschine tatsächlich schneller wurde. Und sie hob ab.
    Wir flogen.
    Ich spürte ein leichtes Drücken im Magen, und mir wurde auch schwindlig, als Chihuahua-Joe seine Piper in eine Kurve legte. Unter uns wischten die Lichter des Flughafens hinweg. Zuletzt leuchtete nur noch der Tower.
    Minuten später wurden wir eins mit dem Himmel. Überraschenderweise

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