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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liefen die beiden Propeller ruhig, und auch der Motor tat seine Pflicht. Bill, Suko und mir ging es langsam besser.
    Ich setzte mich etwas bequemer hin. Die Beine mußte ich weiter angezogen halten.
    Rechts von mir befand sich das schmale Fenster. Wenn ich den Kopf drehte, konnte ich hinausschauen.
    Die Tragflächenbeleuchtung flackerte. Ich kam mir vor wie in einem Ufo. Über uns funkelten die Sterne. Wir erlebten eine phantastische Tropennacht.
    Allerdings würde bald der Morgen grauen, denn die Nacht neigte sich bereits dem Ende zu. Vielleicht noch zwei Stunden, dann kam die Sonne.
    Mendozza sagte nichts mehr. So wie er dasaß, schien er eingeschlafen zu sein. Er hatte wirklich Vertrauen zu Chihuahua-Joe.
    Ich merkte von der Müdigkeit nichts, denn ich hatte vorher lange und tief geschlafen. Trotzdem schloß ich die Augen und entspannte mich innerlich.
    Es war windstill. Keine Bö schüttelte das Flugzeug durch, keine Luftturbulenzen rüttelten an der alten Piper. Der Himmel schien wirklich ein Einsehen mit uns zu haben.
    Nur die Luft innerhalb der Maschine war schlecht. Sie stank nach Öl und ranzigem Fett.
    Bill Conolly zog ein Geduldsspiel aus der Tasche und beschäftigte sich damit.
    Ich öffnete hin und wieder die Augen und schaute aus dem Fenster, Deshalb fiel mir auch der rote Schein im Osten auf. Wir flogen direkt auf ihn zu.
    Die Morgendämmerung oder der Sonnenaufgang konnten es noch nicht sein.
    Ich versuchte, den Pilot darauf aufmerksam zu machen, doch er hörte mich nicht.
    Der Schein kam näher. Das heißt, er bewegte sich, und wir bewegten uns.
    Etwas stimmte da nicht.
    Der Himmel sah plötzlich aus, als wäre er mit Feuer Übergossen worden.
    »Verdammt.« Auch Bill Conolly war aufmerksam geworden.
    Suko saß ebenfalls gespannt da.
    »Schätze, das ist ein Willkommensgruß für uns«, sagte ich und hatte die Worte kaum ausgesprochen, als uns der Schein einhüllte wie ein Teppich. Er fiel durch die Fenster, zeichnete ein blutiges Rot auf unsere Gesichter, und der Pilot begann zu schreien und gleichzeitig zu beten.
    Auch Mendozza rang die Hände.
    »Was ist los?« fuhr ich ihn an.
    »Der Geist ist da!«
    »Welcher Geist?«
    »Der Schlangengeist. Sehen Sie doch, das Gesicht und das Maul da vorn.«
    Er deutete auf die Frontscheibe.
    Wir sahen es ebenfalls.
    Vor uns befand sich ein gewaltiges Schlangenmaul, das mir so groß wie ein Haus vorkam. Und wir konnten nichts dagegen tun, sondern flogen genau darauf zu.
    Da streikte der Motor!
    ***
    Ausgerechnet jetzt.
    Ein letztes Blubbern noch, das Auslaufen der Propellerblätter – Stille.
    Nur noch der Wind jaulte um die Maschine. Eine schaurige Begleitmusik für eine Reise in das gewaltige Maul der Schlange.
    Ich bekam eine trockene Kehle.
    Bill wurde bleich.
    Suko suchte nach seinen Waffen.
    Kampflos würden wir uns nicht ergeben. Aber was konnten wir machen? Nicht viel, denn die Bedingungen waren erschwert. Wir segelten hier in dreitausend Fuß Höhe herum, unter uns lag entweder ein Wüstenstrich oder dichter Urwald, genau war das nicht zu sehen, und vor uns befand sich das Riesenmaul der Schlange.
    Die rötliche Färbung war etwas zurückgegangen, jedoch nicht völlig gewichen.
    Noch flogen wir.
    Und wir mußten vor allen Dingen die Nerven behalten. Denn ausgerechnet der Pilot verlor sie. Chihuahua-Joe führte sich auf wie ein Hampelmann. Er schrie und rang die Hände. Auf seinem Sitz rutschte er hin und her und flehte alle Heiligen Mexikos an.
    »Jetzt reißen Sie sich mal zusammen!« fuhr ich ihn an. »Denken Sie lieber darüber nach, wie wir hier rauskommen!«
    »Es gibt keine Chance mehr!«
    »Erzählen Sie doch nichts. Ich denke, Sie sind Pilot.« Auch Capitan Mendozza warf ich einen Blick zu. Der schneidige Offizier hockte wie ein Häufchen Elend auf seinem Sitz. Er war in sich zusammengesunken, die Augen traten ihm aus den Höhlen, sein Blick war stur auf das riesige Schlangenmaul gerichtet.
    Ich rüttelte Chihuahua-Joe an der Schulter. »He, Meister, wachen Sie auf. Sagen Sie uns, was das ist!«
    »Der Schlangengott!«
    Ich drehte den Kopf und tauschte mit Suko einen schnellen Blick. Der Chinese nickte. Also stimmte es, was der Pilot gesagt hatte. Mein Freund kannte sich auf dem Gebiet der Naturgeister sehr gut aus. Er wußte auch, daß es da noch unzählige Dinge gab, die nicht erforscht worden sind.
    So hatte jedes Wesen auch seinen Geist. Ein Panther, eine Blume und auch eine Schlange. Bisher waren wir noch nicht so oft damit konfrontiert

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