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0093 - Vlado - der Schreckliche

0093 - Vlado - der Schreckliche

Titel: 0093 - Vlado - der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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umringten, waren jedenfalls keine geeigneten Gesprächspartner für Professor Zamorra.
    Und er zweifelte sehr stark daran, dass er in Zeleznâ Ruda welche finden würde.
    Den Verdacht, den er äußern musste, war zu phantastisch.
    Im Verlauf der vielen Abenteuer, die er schon überwunden hatte, war ihm immer wieder aufgefallen, dass sich gerade in den sich so aufgeklärt gebenden sozialistischen Staaten kaum eine Bereitwilligkeit fand, paranormale Ereignisse zu akzeptieren.
    Gespensterglauben?
    Hier wurde er abgetan als Auswuchs einer dekadenten burgeouisen Gesellschaftsform. Zamorra konnte das egal sein. Er wusste es besser. Und noch ehe der Tag über die Mittagsstunde hinausgekommen war, würde er auch zumindest seine Bewacher, die ihn zu den Leuten vom Staatssicherheitsdienst bringen sollten, davon überzeugt haben.
    Gegen deren Willen.
    Man behandelte ihn und Nicole nicht gerade freundlich, aber auch nicht unfreundlich. Nur - auf Handschellen verzichteten die Tschechen nicht. Die eiserne Acht schnappte um Nicoles und Zamorras Gelenke zusammen.
    Der Dämonenjäger wurde angewiesen, sich neben den Fahrer des Jeeps zu setzen. Nicole nahm im Fond hinter Zamorra Platz. Ihr Bewacher hörte auf, sie weiterhin mit der Waffe zu bedrohen.
    Bald darauf fuhren sie los.
    Die unbefestigte Straße führte in ein schmales Tal und dann an einem Bachlauf entlang. Wenn Zamorra sich die Karte der Gegend ins Gedächtnis zurückrief, hatten sie bis nach Zeleznâ Ruda kaum acht Kilometer zurückzulegen. Zamorra wollte niemals dort ankommen. Eine günstigere Gelegenheit zur Flucht kam nicht wieder. Er hatte es nur mehr mit einem Mann und dem Fahrer zu tun. Die beiden Männer mussten doch auszuschalten sein.
    Er zermarterte sich das Gehirn nach einer Lösung und fand sie sehr schnell.
    Um seinen Hals trug er das silberne Amulett Leonardo des Montagnes. Es würde ihm helfen, und seine Suggestivkräfte verstärken. Es war nicht das erste Mal, dass er das Medaillon als eine Art mentalen Verstärker benützte, mit dem er andere Menschen gegen deren Willen unter seinen Willen zwingen konnte. Zamorra konzentrierte sich.
    Er schloss die Augen zu schmalen Schlitzen und stellte sich zuerst intensiv vor, wie der Mann auf der Rückbank müder und müder wurde und die Lider schließlich kaum mehr offenbehalten konnte. Hypnose per Telepathie nannte man das. Zamorra hatte schon oft damit experimentiert. Die letzten Versuche hatten allesamt zu seiner vollen Zufriedenheit geklappt. Das Medaillon und seine Kraft überwanden auch sprachliche Barrieren.
    Nach einiger Zeit erlaubte sich Professor Zamorra einen verstohlenen Blick nach hinten. Sein Gefühl sagte ihm, dass ihr Bewacher schon tief und fest schlafen musste.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Dem Mann war das Kinn an die Brust gesunken. Sein Atem ging regelmäßig. Hätte Nicole sich nicht an ihn gedrängt, wäre er zur Seite gekippt.
    Noch rund sechs Kilometer bis Zelezná Ruda.
    Der Fahrer hatte noch keinen Verdacht geschöpft.
    Warm pulste das Amulett unter Zamorras Hemdbrust.
    Der Dämonenjäger versetzte sich wieder in den Zustand höchster Konzentration und behielt dennoch die Straße im Auge. Sie zog sich kurvenreich vor ihnen hin.
    Fahrig strich der Mann am Steuer sich über die Stirn. Er wehrte sich gegen die Müdigkeit, die ihn plötzlich überfiel, und stöhnte verhalten auf. Der Rest war eine Sache von wenigen Sekunden. Als der Mann über das Lenkrad zu stürzen drohte, griff Zamorra ihm ins Steuer, um den Wagen auf der Straße zu halten.
    Zum Glück rutschte der Fuß des Mannes vom Gaspedal. Der Jeep verlangsamte. Zamorra steuerte gegen die Hangseite auf einige kahle Büsche zu. In ihrer Mitte blieb der Geländewagen stehen. Der Motor spuckte und stotterte noch ein paar Mal und erstarb.
    Professor Zamorra atmete auf. »Die Schlüssel«, sagte er nach hinten. »Der Mann neben dir hat sie in seine obere Tasche der Uniformjacke gesteckt.«
    »Habe sie schon«, meldete Nicole sich aufgekratzt. Kurz darauf lagen die Handschellen um die Gelenke der beiden Tschechen. Zamorra schleuderte den Schlüssel weit von sich. »Und jetzt, Chef?«
    »Zurückbringen kann ich dich doch wohl nicht mehr«, brummte Zamorra missmutig. Er hatte Nicole die Eigenmächtigkeit noch längst nicht verziehen, auch wenn ihm das schwer fiel. »Also werden wir dem Todesfürst gemeinsam einen Besuch abstatten. Du brauchst nicht zu jubeln. Es besteht nicht der geringste Anlass zur Freude. Wir haben es nicht mehr nur mit

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