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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klar?"
    „Vollkommen klar!" piepste Gucky fröhlich und zog Bully hinter sich her aus der Zentrale. Bully verkörperte die sprichwörtlichen zwei Seelen, die im Menschen hausen sollen. Er mimte Bedauern über Guckys Strategie und verbarg gleichzeitig nur ungeschickt seine Freude über deren Erfolg.
    Rhodan sah den beiden lächelnd nach.
    „Ich denke, Lund", sagte er dann, „wir haben wirklich Aussicht auf ein paar Tage Ruhe. Es wird für die Kreuzer nicht leicht sein, das Schiff der Ahnen zu entdecken. Wir wissen nicht, was geschehen ist. Vielleicht kommen wir sogar zu spät."
    „Sir?" beugte sich Lund vor und machte ein erschrockenes Gesicht.
    „Die Arkoniden können noch einmal gesprungen sein, aber diesmal wissen wir nicht, von wo. Wir suchen dann nicht nur eine Stecknadel im Heuhaufen, sondern eine Mikrobe im Atlantik. Rechnen Sie sich die Chancen selber aus ..."
    Lund verzichtete dankend.
     
    3.
     
    Seit mehr als zehntausend Jahren trieb das gigantische Schiff durch den unendlichen Raum. Eine Kugel von gigantischem Durchmesser, eine Spezialkonstruktion altarkonidischer Technik.
    Immerhin war dieses Schiff eine Spezialkonstruktion. In seinem Innern ruhten die im Eistiefschlaf konservierten Arkoniden, Abkömmlinge erster Herrschergeschlechter und ihrer Nachkommen. Nur fünftausend von ihnen waren beim Start des Schiffes damals zugegen gewesen, ehe sie von dem vermeintlichen Todeskommando abgeholt und in die Tiefkühlanlage geworfen worden waren, wenn es so gewesen war.
    Nun waren es die Mitglieder der letzten Generation, die das Schiff befehligten und die Roboter bezwungen hatten. Jene Roboter, die das Kommando über das Ahnenschiff übernommen hatten.
    Monate waren inzwischen vergangen.
    Kommandant K-1 war Herr der Situation, die delikat und heikel blieb. Im Innern des Schiffes ruhten die Ahnen und warteten darauf, eines Tages geweckt zu werden - um einen Planeten zu besiedeln. Es war K-1 nicht klar, was damals vor zehntausend Jahren geschehen war. Gucky hatte ihn nicht aufgeklärt, um die Unruhe nicht zu erhöhen. K-1 wußte nicht einmal, daß er Arkonide war. Die Schläfer aber wußten es - sie würden es wenigstens wissen, wenn sie erwachten. Und von ihnen auch nur wieder die ersten Generationen.
    In zwei Jahrhunderten, so hatte der seltsame Besucher behauptet, würde das Schiff der Ahnen von einer Sonne eingefangen werden, die geeignete Planeten besaß.
    Dann war der Besucher - niemand anderer als Gucky - genauso geheimnisvoll wieder verschwunden, wie er vorher aufgetaucht war. Seitdem hatte sich in dem großen Schiff manches verändert.
    In den ersten Monaten hatten die zehntausend wachen Arkoniden eine neue Lebensweise eingeführt. Niemand wurde mehr von den Robotern abgeholt, um in den Tiefschlaf versetzt zu werden. Wer starb, und es starben nicht viele, wurde durch die Abfallschleuse ins All hinausgeschleudert. Die Anfangsgeschwindigkeit sorgte dafür, daß der Leichnam das Schiff nicht wie ein winziger Mond umkreiste, sondern in die Unendlichkeit hinaustrieb. Die Roboter waren nicht mehr die Herren, sondern die Diener der Arkoniden. Ihre Umprogrammierung war ohne Schwierigkeiten erfolgt.
    Zweihundert Jahre Erdzeit bis zur nächsten Sonne, hatte der geheimnisvolle Besucher gesagt. Der größte Teil der zehntausend wachen Arkoniden würde somit die Landung erleben. Aber trotzdem waren zweihundert Jahre eine lange Zeit.
    Am 8. September 2044 Erdzeit brachte das der Erste Offizier des Schiffes anläßlich einer Besprechung in der Kommandozentrale deutlich zum Ausdruck.
    „Ich begreife nicht, K-eins, warum wir untätig warten sollen, bis diese zweihundert Jahre vergangen sind. Wir sind im Besitz eines intakten Schiffes mit gut funktionierendem Antrieb. Wir wissen nicht, was die Ahnen bezweckten, aber zehntausend Jahre sind eine lange Zeit. In der Galaxis kann sich manches geändert haben. Mit anderen Worten: Ich sehe nicht ein, warum wir uns tatenlos in unser Schicksal ergeben sollen."
    Der Arzt A-3 nickte beifällig. Auch die beiden Maschinisten M-4 und M-7 schienen O-1 ihre Zustimmung nicht zu versagen. Der Kommandant sah ein, daß Widerstand jetzt wenig angebracht war. Aber er kannte auch seine Pflichten und seine Verantwortung.
    „Niemand von uns kennt den Antrieb des Schiffes. Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, fliegen wir weit unter Lichtgeschwindigkeit. Ich habe mir die Mühe gemacht, im Memosektor der Positronik wissenschaftliche Unterlagen zu studieren, O-eins. Der Sprung durch den

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