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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer riesigen Hohlkugel im Zentrum des Schiffes. Dorthin hatten die Wachroboter sie gebracht, nachdem die Vorbehandlung in den Eiskammern beendet war. Die Eiskammern blieben nun leer, denn niemand ließ sich mehr in den Tiefschlaf versenken, seitdem man die Robots in ihre Schranken zurückgewiesen hatte.
    Für zehntausend Passagiere bot das Schiff leicht Platz, aber die zehnfache Menge der Schläfer würde erst nach der erfolgreichen Landung auf einem geeigneten Planeten geweckt werden dürfen. Für alle war das Schiff zu klein.
    Der Kommandant sah auf die Bildschirme. Draußen stand der Weltraum mit seinen Sternen. Noch vor einem Jahr hatte er nicht gewußt, was Sterne überhaupt waren. Sonnen, sicher. Aber, daß sie meist Planeten besaßen, auf denen man leben und atmen konnte...
    Ein Summton riß ihn aus seinen Grübeleien. „Hier O-eins, Kommandant! Ich bin in der Hyperzentrale. Die Navigationsroboter haben die Daten verarbeitet und mir das Ergebnis mit den Koordinaten zugeleitet. Es ist alles eingestellt. Wir können springen."
    Der Kommandant erhob sich und ging an die Wand. Er legte seine Hand auf den roten Hebel.
    „Hoffentlich haben wir keinen Fehler begangen, O-eins ...”
    „Wir haben alles getan, um einen Fehler zu vermeiden, Kommandant."
    „Also gut." Der Kommandant hielt die Luft an. „Was ist mit der Mannschaft?"
    „Jeder ist an seinem Platz."
    „Gut." Der Kommandant nahm sich nicht mehr die Zeit auszuatmen. „Jetzt!" Er zog den Hebel nach unten. Er ließ sich leicht bewegen. Nichts schien sich zu verändern. Nur auf dem Bildschirm wurden die Sterne von einer unsichtbaren Hand weggewischt. Für den Bruchteil einer Sekunde war nichts auf dem Schirm, dann formten sich neue Sternbilder zu fremdartigen Konstellationen - und blieben.
    Der Kommandant spürte den ungewohnten Rematerialisierungsschmerz. Für Sekunden war dieser Schmerz mit einem furchtbaren Schreck verbunden, aber dann, als er langsam nachließ, schwand auch die Furcht, etwas sei schiefgegangen.
    Mit einem Satz war K-1 am Interkom.
    „Hallo, O-eins! Hören Sie mich?" Die Bildanlage schaltete sich ein. Das Gesicht des Ersten Offiziers war verstört, aber ein erstes triumphierendes Lächeln zeichnete sich bereits ab.
    „Ich glaube - wir haben es geschafft. Maschinen normal. Was zeigt der Bildschirm in der Zentrale?"
    „Neue Sterne! Die Verschiebung einiger Konstellationen läßt vermuten, daß wir eine Strecke zurücklegten, für die wir sonst Jahrzehnte benötigten. Ganz in der Nähe steht eine weiße Sonne. Wir fliegen genau darauf zu"
    „Der Zielstern." Der Erste Offizier wischte sich mit der Hand über die Stirn. „Sie haben recht, K-eins. Wir haben es geschafft! Bald werden wir auf einem Planeten landen."
    „Glauben Sie, daß wir das Schiff steuern können?"
    „Die Roboter werden das für uns besorgen. Sie gehorchen uns."
    „Dann lassen Sie den neuen Kurs berechnen. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis wir den Stern erreichen."
    „Wenn wir die Geschwindigkeit beibehalten, etwa drei Wochen."
    „Zeit genug", atmete K-1 erleichtert auf.
    Er ahnte nicht, was durch den Sprung bewirkt worden war...
     
    *
     
    Zusammen mit M-4 unternahm Techniker M-7 seinen täglichen Inspektionsgang zum Zentrum der Raumkugel.
    Noch vor einem Jahr war dieser Teil des Schiffes für Menschen tabu gewesen. Nur die Roboter hatten Zutritt gehabt und jede Übertretung des Verbotes mit dem Tode bestraft, einem Tod allerdings, der kein Tod, sondern ewiges Leben war. Sie hatten den Verurteilten in die Eiskammern gebracht, wo er für den Tiefschlaf vorbereitet wurde, ohne es zu wissen. Denn um diese Zeit waren die Delinquenten bereits bewußtlos.
    An jener Stelle, die einst der Reparatur-Techniker Nr. 75 durchbrach, war jetzt eine Tür. Sie wurde nicht mehr von Robotern bewacht. Die beiden Männer betraten den dahinterliegenden Raum. Die langen Reihen mit den Glasbehältern, in denen damals die Körper der Schläfer lagen, waren leer.
    Längst schon waren die vereisten Männer und Frauen in die Kugelschale gebracht worden, wo sie solange bleiben würden, bis das Schiff an seinem Bestimmungsort angelangt war.
    M-7 blieb stehen, als er Schritte vernahm. Hier unten hatte niemand etwas zu suchen. Die ehemaligen Wachroboter waren zurückgezogen worden, weil sie zu Arbeiten anderswo benötigt wurden.
    Er atmete erleichtert auf, als er den Arzt erkannte.
    „Hallo, A-drei! Auf Inspektionsgang?"
    Der Arzt ging auf die beiden Männer zu und blieb dicht

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