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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waagerecht emporsteigen.
    Dicht unter der Decke entlang schwebte die schreiende Arkonidin bis zur nächsten Gangbiegung und verschwand dahinter. Man hörte einen dumpfen Fall, als Gucky sie losließ.
    Ras hatte inzwischen der anderen Angreiferin die Eisenstange abgenommen.
    „Was ist hier los?" brüllte Ras die Verdutzten wütend an. „Könnt ihr mir den Namen dieses Gesellschaftsspiels verraten?"
    Aber Gucky hatte inzwischen den Gedankeninhalt der noch unschlüssigen Frauen durchforscht und einiges erfahren, das ihm fast den Atem verschlug. Er wirbelte um seine eigene Achse und ergriff den Arm des Afrikaners.
    „Die Ahnen sind erwacht. Ras! Im Schiff ist kaum Platz für sie. Keine Bekleidung für alle! Keine Lebensmittel! Es sind schon Fälle von Kannibalismus vorgekommen. Einige haben sich in der Lebensmittelproduktion verschanzt und verteidigen sie erbittert. Andere ziehen raubend und plündernd durchs Schiff. Mann, Ras, in was für eine Hölle sind wir da geraten?"
    „Dabei fällt das Schiff in die Sonne, wenn nicht bald etwas geschieht. Wie konnte das nur passieren?"
    „Bei der Transition müssen die automatischen Weck-Impulse ausgelöst worden sein. Wir müssen den Kommandanten finden. Springen wir zur Zentrale. Ich weiß, wo sie ist."
    Das Schiff war von der gleichen Größe wie die DRUSUS. Es fiel Gucky nicht schwer, sich zu orientieren. Der erste Sprung brachte ihn in den Kommandoteil der Raumkugel. Ras materialisierte neben ihm.
    Der verdutzte Offizier - es war ein Leutnant - war viel zu langsam. Ehe er seinen Strahler in die Höhe brachte, hatte ihm Ras die Waffe abgenommen. Es war nur noch ein zweiter Mann in dem Korridor anwesend, der zur Zentrale führte. Auch er war bewaffnet und schien unschlüssig, was er von den beiden aus dem Nichts aufgetauchten Geistern halten sollte.
    „Wir wollen den Kommandanten sprechen", eröffnete ihm Ras und spielte mit der erbeuteten Energiepistole, ohne sie direkt auf den Mann zu richten. „Führe uns zu ihm."
    Inzwischen hatte der Leutnant sich gefaßt.
    „Wer seid ihr? Wo kommt ihr her?"
    „Dazu ist später Zeit, Kleiner", sagte Gucky zu dem Leutnant, der fast doppelt so groß wie er war. „Willst du uns nun zum Kommandanten bringen oder nicht?"
    „Wir haben Befehl, niemand ..."
    „Spar dir den Rest", knurrte Gucky aufgebracht. „Ich kenne den Weg auch so."
    Er überließ die Rückendeckung seinem Freund Ras und watschelte den Korridor entlang, genau auf die Tür zur Zentrale zu. Dabei sondierte er bereits die Gedankenimpulse der hinter der Trennwand befindlichen Arkoniden.
    Der Kommandant war nicht allein. Bei ihm waren einige der Ahnen. Nicht überall standen sich die Erwachten und Gegenwärtigen also feindlich gegenüber.
    Gucky öffnete die Tür, indem er die positronische Verriegelung löste.
    Zusammen mit Ras betrat er die Zentrale, wo er sich plötzlich einer größeren Anzahl von Arkoniden gegenübersah, die ihr Gespräch bei seinem Anblick abbrachen und ihn anstarrten, als sei er ein Geist.
    Gucky war das nicht anders gewöhnt. Schließlich passierte es einem auch nicht alle Tage, daß man einem Mausbiber begegnete. Er trug die für ihn angefertigte Spezialuniform mit dem schmalen Waffengürtel, aber auf den ersten Blick erkannte man, daß er kein Mensch war. Dazu war er viel zu klein. Sein breiter Biberschwanz, der ihm zumeist als Stütze diente, schleifte über den Boden.
    „Hallo, Freunde", sagte Gucky und verbeugte sich in Richtung des einzigen Mannes, den er wiedererkannte. „Da sind wir. Hatte ich dir nicht versprochen, K-eins, bei Gelegenheit wiederzukommen?
    Natürlich konnte ich nicht ahnen, daß du inzwischen den Hyperantrieb ausprobierst ..."
    K-1 hatte sich von der Überraschung erholt. Er trat vor und beugte sich zu dem Mausbiber hinab.
    „Du hast dein Versprechen gehalten! Damals hast du uns von der Herrschaft der Roboter befreit, aber ich fürchte, diesmal wirst du uns auch nicht helfen können. Die Ahnen ..."
    „... sind erwacht, ich weiß. Sie treiben sich überall im Schiff umher und ziehen der Besatzung die Uniformen aus. Nette Zustände! Aber was viel schlimmer ist: Das Schiff stürzt in eine Sonne, K-eins! Wenn ihr nichts unternehmt, dauert es noch drei Tage, und ihr seid verloren. Was ist mit dem Antrieb? Funktioniert er?"
    „Unsere Techniker arbeiten ununterbrochen daran, aber bisher ohne Erfolg. Außerdem werden wir bei der Arbeit behindert. Im Schiff ist die Hölle los. Räuberbanden überfallen unsere Leute und

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