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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann. Wir haben keine Minute zu verlieren."
    Er ahnte nicht, daß es in Wirklichkeit sogar um Sekunden ging.
     
    6.
     
    Niemand hatte eine völlige Übersicht, und keiner wußte genau, was im Schiff geschah. Jeder kämpfte gegen jeden; es war ein Krieg aller gegen alle. Ein Krieg auch um alles.
    Zuerst waren es Bekleidungsstücke und Decken gewesen, um deren Besitz gekämpft wurde. Dann kam der Hunger hinzu. Und schließlich wurde um Platz gekämpft, um jeden Quadratmeter Boden, auf den man sich legen und ausruhen konnte.
    Im Maschinenteil des gigantischen Kugelschiffes hatte Alos den Widerstand organisiert und dafür gesorgt, daß alle Zugänge hermetisch geschlossen wurden. Die eigentliche Antriebszentrale war ein runder Saal mit unzähligen Aggregaten und Schalttafeln. Schwere Konverterblöcke bildeten Gänge und Einzelabteilungen - und eine Unmenge Verstecke.
    Es war zwei oder drei Dutzend Erwachter und auch Angehörigen der ursprünglichen Mannschaft gelungen, in der Maschinenzentrale Zuflucht zu finden. Mit ihren erbeuteten Lebensmitteln und Waffen hatten sie sich an drei oder vier Stellen verbarrikadiert und ließen niemand eine willkürlich gesetzte Sicherheitsgrenze überschreiten.
    Solange sie ihn nicht bei der Arbeit störten, ließ Alos sie unbehelligt. Er fühlte sich für die Sicherheit der beiden Wissenschaftler Ekral und Tunuter verantwortlich und hatte dafür zu sorgen, daß sie den Antrieb reparierten, damit das Schiff nicht in die Sonne stürzte.
    In einem Halbkreis umgaben die sieben Roboter die kleine Gruppe der assistierenden Techniker, die von Ekral ausgesucht worden waren. Jeder der Roboter war bewaffnet und würde nur Alos gehorchen.
    „Ich kann garantieren, daß mindestens drei der Wulstaggregate wieder funktionieren werden", sagte Ekral gerade zu seinem Kollegen Tunuter. „Das genügt leider kaum, den Kurs nennenswert zu ändern.
    Wir müssen wenigstens noch drei weitere Aggregate zum Arbeiten bringen. Dann könnte es uns vielleicht gelingen, so gerade an der Sonne vorbei ins All zu schießen. Bis wir wieder zurückfallen, haben wir auch den Rest geschafft."
    „Ich weiß nicht, ob unsere Anstrengungen sich lohnen", gab Tunuter mißmutig zurück. „Im Schiff zerbricht eine Zivilisation. Eine jahrtausendealte Kultur wird vom Primitivismus förmlich überrannt. Was retten wir, wenn wir dieses Schiff retten?"
    „Zuerst einmal uns", erwiderte ihm Ekral nüchtern. Er war gerade dabei, die Verschalung eines Konverters abzunehmen. „Was weiter wird, sehen wir früh genug. Auf jeden Fall könnte ich nicht untätig herumsitzen und das Ende abwarten."
    Tunuter wollte antworten, aber eine gewaltige Explosion unterbrach ihn. Splitter surrten quer durch die Halle und wurden zu häßlich summenden Rückschlägern. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
    Im ersten Augenblick nahm Alos an, eins der Aggregate sei detoniert aber das triumphierende Geheul einer Meute halbverwilderter Arkoniden belehrte ihn eines Besseren. Die Angreifer stürzten durch das entstandene Loch in die Antriebszentrale und schwangen ihre Waffen, meist Teile zerbrochener Möbel und Eisenstangen.
    Mit einem Satz war Alos bei den Robotern und erteilte ihnen den Befehl zur Verteidigung. Ekral und sein Stab suchten Deckung hinter einigen Maschinenblöcken. Sie waren nicht bewaffnet und mußten sich auf Alos verlassen.
    Die bereits in der Zentrale befindlichen Arkoniden ergriffen automatisch die Partei der Wissenschaftler und begannen, aus allen Richtungen auf die Eindringlinge zu schießen. Bei den unsicheren Verhältnissen trug jeder Mann seine Lebensmittel - soweit er welche besaß - mit sich herum. Wenn jemand getötet wurde, stürzten sich sofort die Überlebenden auf ihn und begannen, um den Besitz des Gefallenen zu raufen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Verbündete zu erbitterten Gegnern.
    Nur die Roboter kannten die Sorge um Nahrung nicht und hielten sich strikt an ihre Befehle, indem sie auf die Eindringlinge schossen und auch die Beutemacher nicht verschonten.
    Mitten hinein in den Kampf platzte Gucky. Er materialisierte mit O-eins ein wenig seitlich hinter den Robotern und erkannte Alos an den Gedankenimpulsen.
    Bevor der Kybernetiker seine Waffe auf das merkwürdige Wesen richten konnte, das so rätselhaft aus dem Nichts aufgetaucht war, sagte Gucky: „Du bist Alos - Ceshal schickt mich! Nicht schießen!"
    Alos war so verblüfft, das Tier wie er es bei sich nannte - sprechen zu hören, daß er die Pistole

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