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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstickte förmlich im Andrang der neu Erwachten, die aus der Eiskugel kamen. Man konnte nicht jeden einzelnen von ihnen besonders aufklären. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten und Reibereien.
    In den folgenden Tagen gelang es Alos, einen Trupp von sieben schwer bewaffneten Robotern zusammenzubekommen und für seine Zwecke zu programmieren. Er hatte jeden einzeln einfangen und überlisten müssen, da sie ihm nicht gehorchten. Jetzt aber, mit den elektronisch gesteuerten Befehlen und programmierten Handlungsreflexen, bildeten sie eine Gruppe unschätzbarer Verbündeter.
    Von dieser Streitmacht schützend eingeschlossen, drangen Ekral, Tunuter und Alos gegen die Antriebszentrale vor, wo der mechanische Fehler zu finden sein mußte. Wenn sie ihn rechtzeitig entdeckten, konnte es noch eine Rettung geben. Und zwar für sie alle. Wenn nicht ... Mehr als einmal traten ihre Waffen in Aktion.
    Eine Gruppe hysterisch brüllender Arbeiter bog um eine Ecke und stürzte sich mit blanken Messern, Beilen und Metallschabern auf die Roboter. Ekral versuchte, sie zu warnen, aber sein Bemühen war vergeblich. Außerdem schalteten die Roboter automatisch.
    Der zweite Angriff erfolgte durch Nackte. Es waren ausschließlich Männer, in deren Augen der beginnende Wahnsinn flackerte. Sie hörten auf keine Zurufe und ließen sich auch durch die drohenden Waffen der Roboter nicht abschrecken. Alos verwünschte das Schiff und seine Aufgabe und hatte nur den einen Wunsch, möglichst bald zu sterben, um nicht weiter töten zu müssen.
    Aber - wenn er jetzt versagte, würden noch viel mehr sterben müssen. Sie alle!
    Er ging hinter den anderen her. Als er der Gangbiegung folgte, kam er gerade zurecht, sechs oder sieben notdürftig mit Lumpen bedeckte Gestalten fliehen zu sehen. Sie hatten etwas liegen lassen. Alos sah Ekral und Tunuter mit aufgerissenen Augen darauf starren.
    Es war der nackte Körper eines Menschen. Oder genauer: das, was davon übriggelassen worden war.
     
    5.
     
    Der Bordkalender zeigte den 29. 9. 2044 an. Erdzeit: 16.57 Uhr.
    Kommandant Kyser kniff die Augen zusammen, als die automatischen Schreiber zu ticken begannen.
    Das Gravometer leuchtete auf und kündigte damit an, daß es eine Veränderung des Schwerefeldes registrierte. Die Bildschirme flackerten unruhig.
    Auf dem Frontschirm veränderte sich nichts. In eiskalter Pracht stand die weiße Zwergsonne im Zentrum der Mattscheibe und schien sich nicht zu rühren. Ihr Gravitationsfeld war ungeheuer mächtig und zerrte ungestüm an den Stabilisierungsfeldern des Leichten Kreuzers.
    „Feste Materie geringer Masse rechts voraus", sagte Leutnant Lunddorf von der Navigation her. „Ein kleiner Mond - oder das Schiff."
    „Hoffentlich das Schiff", meinte Kyser. Es wäre zwar ein unglaublicher Zufall, wenn ausgerechnet er das vermißte Ahnenschiff der Arkoniden fand, aber einen Teil des Erfolges würde er auch sich und seiner Mannschaft zuschreiben können. „Anpeilen!"
    Zehn Minuten später gab es keine Zweifel mehr. Sie hatten das Schiff der Arkoniden gefunden.
    Es fiel antriebslos und mit steigender Geschwindigkeit direkt auf die weiße Sonne zu, deren Kraftfeld es bereits eingefangen hatte. Schnelle Berechnungen ergaben, daß es nach genau drei Tagen und vierzehn Stunden in der glühenden Atmosphäre des heißen Zwerges verdampfen würde.
    Kommandant Kyser ließ sie Positionsdaten im Navigationscomputer speichern und begab sich in die Funkzentrale. Eine halbe Stunde dauerte es, bis sich Terrania meldete. Marschall Freyt selbst war in der Gegenstation.
    „Wir haben das gesuchte Schiff gefunden, Sir. Ihre Befehle?"
    „Geben Sie die genauen Daten durch und warten Sie dann."
    Während Kyser die Position durchgab, setzte sich Freyt mit Rhodan in Verbindung. Alles lief wie am Schnürchen, und keine Sekunde wurde vergeudet. Noch während die letzten Anordnungen über die gewaltige Strecke von annähernd zwanzigtausend Lichtjahren gingen, wurde die DRUSUS startklar gemacht, raste Rhodan mit dem Turboauto zum Raumhafen und beendeten Bully sowie Gucky etwas abrupt ihren Kurzurlaub. Ihnen blieb keine Zeit für eine Autofahrt. Der Mausbiber nahm Bully bei der Hand und teleportierte mit ihm direkt in die Kommandozentrale der DRUSUS, wo Oberst Baldur Sikermann bereits vor den Flugkontrollen saß und auf die Ergebnisse der Positionsberechnungen wartete.
    Rhodan traf erst fünf Minuten später ein. Er ignorierte Guckys triumphierendes Grinsen und wandte sich direkt an Sikermann:

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