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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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plündern sie aus. Es gibt keine Ordnung mehr. Der Stärkere hat das Recht."
    Gucky sah nicht mehr auf K-1. Er wandte seine Aufmerksamkeit einem anderen Mann zu, der vorgetreten war und dem Gespräch mit sichtlichem Interesse lauschte.
    „Wer bist du?"
    Kommodore Ceshal fuhr zurück, als habe ihn eine Natter gestochen.
    „Ich bin Kommodore Ceshal von der ersten Generation. Ich habe das Kommando über das Ahnenschiff übernommen, wie es mir zusteht. Und wer bist du? Woher kommst du? Wo hast du dich bisher verborgengehalten? Wie kannst du meine Sprache sprechen?"
    Gucky starrte Ceshal an, als wolle er ihn in Spiritus legen.
    „Bin ich vielleicht in eine Quiz-Sendung geraten? Na, und wenn, dann stelle ich die Fragen! Erste Generation, he? Bist wohl auch zu früh aufgestanden?"
    Ceshal schnappte nach Luft, aber Gucky schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß schon, was du sagen willst - man sieht es dir ja an der Nasenspitze an. Keine Sorge, ich will dir den Posten nicht streitig machen und ich vergehe auch vor Ehrfurcht, sobald ich Zeit dazu habe. Jetzt habe ich aber keine Zeit! Wir werden euer Schiff in Schlepp nehmen und aus dem Anziehungsbereich der Sonne bugsieren. Mein Chef läßt sagen, dazu solltet ihr den Antrieb in entgegengesetzter Flugrichtung kurz einschalten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    „Der Antrieb ist noch nicht funktionsfähig", warf K-1 ein. Ceshal hingegen schien nicht bereit zu sein, sich so ohne weiteres helfen zu lassen.
    „Stammt ihr von einem Planeten des arkonidischen Imperiums?" fragte er von oben herab. „Ihr laßt es an der notwendigen Zurückhaltung fehlen, oder haben sich die Verhältnisse in der Zeit, die wir verschliefen, so grundlegend geändert?"
    „Und ob sie das haben!" nickte Gucky schadenfroh. „Du würdest Augen machen! Aber ich kann dich beruhigen, Ceshal. Wir stammen von Terra, dem Hauptplaneten eines anderen Sternenreiches, das damals noch nicht existierte. Arkon und Terra sind befreundet, darum helfen wir euch."
    „Terra?"
    „Wirst dich daran noch gewöhnen", prophezeite Gucky. „Auch daran, daß Ras und ich Teleporter sind. Also - was ist? Wollt ihr euch nun helfen lassen oder nicht?"
    Ceshal schien einen Entschluß gefaßt zu haben.
    „Wie können wir das? Meine besten Techniker sind in der Antriebszentrale eingeschlossen. Sie haben zwar einige Roboter bei sich, aber sie werden ständig angegriffen und können sich kaum ihren Aufgaben widmen. Sie nahmen einen Vorrat an Lebensmitteln mit, den man ihnen abnehmen möchte. Im Schiff herrscht Hunger."
    „Ich weiß, aber daran ist jetzt nichts zu ändern. Wenn keine neuen Hindernisse auftauchen und wenn alles klappt, kann dieses Schiff bald auf einem Planeten landen. Vielleicht sogar auf einem Planeten Arkons. Aber ich brauche Unterstützung. Der Antrieb muß teilweise funktionieren, sonst schaffen wir es nicht, euch aus dem Bereich der Sonne zu ziehen."
    K-1 sah Ceshal an.
    „Warum zögern Sie eigentlich, Ceshal? Gut, Sie sind nun Kommandant des Schiffes, aber dieses kleine Wesen, das vor Ihnen steht, hat uns damals geholfen, die Roboter zu besiegen. Es ist unser Freund. Ihr Zögern muß es beleidigen."
    „Das ist es nicht", gab Ceshal langsam zurück. „Aber Sie wissen genausogut wie ich, wer der eigentliche Herr des Schiffes ist. Nicht Sie oder ich, sondern die Anarchie, der Hunger, der Krieg und die Gewalt regieren. Wir haben nicht einmal mehr eine regelmäßige Interkomverbindung zu Ekral, Alos und Tunuter. Ab und zu schlägt sich ein Läufer durch. Das ist alles."
    „Das ist genug", warf Gucky ein. „Ich bin Teleporter und werde springen, wenn mir der Raum beschrieben wird, in dem sich die Techniker aufhalten. Ras wird solange hierbleiben."
    „Meinst du nicht, daß es besser wäre, Rhodan zu unterrichten, was hier geschehen ist?" Ras Tschubai sah besorgt aus. „Er sollte es wissen."
    Gucky entschloß sich blitzschnell.
    „Gut, Ras. Du springst zur DRUSUS und erstattest Bericht. Ich werde mich um die Techniker kümmern. Wir treffen uns wieder hier in der Zentrale. Unsere Verbindungsleute sind K-eins und Ceshal. Grüße Bully von mir, wenn du ihm die Geschichte mit den Frauen erzählst."
    Ras grinste.
    „Er wird sich wundern", meinte er und entmaterialisierte nach sekundenlanger Konzentration. Gucky blieb allein zurück.
    „Und nun die Antriebszentrale, Ceshal. Zeige mir ihre Position auf dem Schiffsplan. Auch ist es besser, wenn mich jemand begleitet, damit ich mir lange Erklärungen sparen

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