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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auseinander.
    Der Zombie fiel zurück. Mit einem Ruck hob er beide Arme, doch wie abgeschnitten fielen sie wieder nach unten. Mit seinem zerstörten Schädel bot er ein schauriges Bild, das jeder Beschreibung spottete. Langsam sackte er zusammen.
    Jane Collins begann zu zittern. Am liebsten hätte sie losgeheult, sosehr waren ihr die letzten Minuten an die Nerven gegangen. Von links vernahm sie die Stimme des Mädchens. Linda betete. Sie sagte einfache Kinderverse auf, weil ihr nichts anderes einfiel. Wegen ihr riß sich Jane zusammen, sie mußte jetzt einfach stärker sein und die Nerven bewahren.
    Langsam sank ihre Hand nach unten. Ihr Blick wurde von dem Zombie angezogen, der nun endgültig seinen Tod gefunden hatte. Er war neben den Tisch gefallen. In einem letzten Reflex hatte er seinen rechten Arm ausgestreckt, so daß er unter dem Tisch lag. Von ihm drohte keine Gefahr mehr.
    Aber von einer anderen Person.
    Weder Linda noch Jane hatten an Lady Gowan gedacht, die nach oben gegangen war, durch den Schuß jedoch aufgeschreckt wurde und sofort die richtigen Schlüsse gezogen hatte.
    Unhörbar war sie ein paar Stufen die Treppe hinuntergeschlichen, dann stehengeblieben und sprach nun die beiden Frauen an.
    »Das werdet ihr büßen!« Ihre gefühllose Stimme durchdrang die Stille der Eingangshalle.
    Jane Collins und Linda Brown wirbelten herum. Ihre Blicke saugten sich an Lady Gowan fest und an der Mündung der Pistole, die schräg auf die beiden Frauen gerichtet war…
    ***
    Es war kaum zu fassen, aber es stimmte. In diesem Raum hatte Scorpio in der Tat einen Friedhof angelegt.
    Ich hatte schon viel gesehen, aber das war mir auch noch nicht begegnet.
    Ein Phänomen!
    Ich warf dem Holzhändler von der Seite her einen Blick zu. Scorpio hatte den Kopf gesenkt. Ich hätte einiges dafür gegeben, seine Gedanken zu erraten.
    Der kleine Friedhof bestand aus sechs Gräbern. Drei in jeder Reihe, die durch einen Mittelgang getrennt wurden. Die Gräber waren in der Größe und in der Breite gleich. Ich entdeckte kein einziges christliches Symbol, dafür jedoch an den Köpfen der Gräber schwarze Kerzen, die in halbmondförmigen Haltern standen, dem Symbol des Islam. Die Wände des Raumes waren pechschwarz, allerdings mit zahlreichen Motiven aufgelockert. Darüber sahen wir den Teufelskopf.
    Wir schauten in dieses abstoßend widerliche Gesicht mit den beiden Hörnern und den gebleckten Zähnen. Auf seiner Stirn glitzerte ein Pentagramm, dessen eine Spitze nach unten auf die langgezogene Nase mit den riesigen Löchern wies. Darunter sahen wir einen Würfel: das Symbol der vier und des Quadrats. Der Würfel schimmerte grünlich, und er war so gut gezeichnet, daß ich ihn als dreidimensionalen Gegenstand zu erkennen glaubte.
    Ein magischer Trick.
    An diesem Tage wußte ich noch nicht, daß gerade der Würfel in meiner Zukunft noch eine große Rolle spielen sollte.
    Ansonsten zeigten die Eingravierungen die üblichen dämonischen Gestalten, grausam und abstoßend in den Einzelheiten. Widerliche Monster aus den Dimensionen des Grauens.
    Auch fiel mir die Atmosphäre auf.
    Dieser Friedhof hier strahlte eine düstere Aura aus, die eine Gänsehaut erzeugen konnte. Hier lebte und gedieh das absolut Böse. Es gab nichts Positives, kein christliches Symbol, kein Zeichen des Guten, nur die eisige Kälte des Grauens. Eine Kälte, die nichts mit der winterlichen Temperatur draußen zu tun hatte. Alle Steine waren mit dem absolut Bösen aufgeladen.
    Ja, hier hatte der Teufel einen Stützpunkt.
    Das Licht drang aus einem Ring an der Decke, und es leuchtete jedes einzelne Grab an. Es war auch kein Licht, wie wir es kannten, sondern ein Glosen und Schimmern. Jedoch war es hell genug, um Einzelheiten erkennen zu können.
    Ich sprach Scorpio an. »Wer weiß alles von der Existenz dieses Friedhofs?«
    »Nur ich!«
    »Und Ihre Familie?«
    »Es gibt keine. Ich bin Junggeselle geblieben. Nicht freiwillig, aber sie wollte es.«
    »Die Lady?«
    Er nickte.
    Da wurde mir einiges klar. Scorpio, der Holzhändler, stand völlig unter dem Bann der Frau. Ich war direkt begierig darauf, sie kennenzulernen. Sie mußte ungeheuer gefährlich sein. So gefährlich, daß ich plötzlich Angst um Jane Collins bekam, denn ich hatte sie schließlich zu ihr geschickt.
    Wie würde Jane mit dieser Frau zurechtkommen?
    Suko ging einen Schritt vor. Er betrat den Mittelgang zwischen den Gräbern. Sie sahen glatt und gepflegt aus. Steinplatten bedeckten sie. Und jede Platte

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