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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zeigte wiederum diesen stilisierten, häßlichen Teufelsschädel.
    Suko blieb stehen. Er drehte sich um und schaute uns an. An seinem Blick erkannte ich, daß ihn irgend etwas störte.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Wenn du zu mir kommst, wirst du es selbst merken«, erwiderte er. »Das Gefühl des Bösen, es ist hier allgegenwärtig.« Sukos Blick flackerte. »Komm…«
    Auch ich ging.
    Bis jetzt hatte ich von meinem Kreuz nichts gespürt, doch plötzlich spürte ich das leichte Vibrieren auf der Haut. Abwehrkräfte stabilisierten sich, das Kreuz wollte mich schützen.
    Ich blieb stehen und wandte mich um. Scorpio starrte uns an.
    »Für wen sind diese Gräber bestimmt?« fragte ich. »Bis jetzt haben Sie uns nichts davon gesagt.«
    Scorpio holte tief Luft. Er wand sich und zögerte mit einer Antwort. Schließlich sagte er: »Sie… sie sind leer!«
    Log er? Ich wußte es nicht, fragte jedoch weiter. »Haben denn vorher Leichen in den Gräbern gelegen?«
    »Ja.«
    »Und wer alles?«
    »Die Männer.«
    Diese einsilbige Antworterei fiel mir gewaltig auf die Nerven. »Welche Männer?«
    »Ihre Liebhaber!« Schnaufend und irgendwie erlöst stieß Scorpio die Luft aus. »Die Liebhaber der Lady Gowan. All die Männer, mit denen sie verheiratet gewesen ist. Es waren sechs insgesamt, nein, Entschuldigung, sieben. Für den letzten hatten wir keinen Platz mehr. Er mußte in meinem Holzlager versteckt werden, weil wir kein Grab mehr fanden. Dort haben Sie ihn dann gesehen, so war es wirklich.«
    Suko und mir wurde die gesamte Tragweite seiner Worte bewußt. Und sie war schlimm genug. Demnach hatte sich Lady Gowan siebenmal verheiratet, und sie hatte jeden ihrer sieben Ehemänner überlebt. So etwas ist normalerweise nur schwer möglich.
    Hatte die Lady die Menschen getötet?
    Ich wollte Gewißheit haben und stellte diese Frage an Scorpio.
    »Ja, sie hat sie umgebracht. Sie haßte die Männer, aber jeder, den sie heiratete, brachte ihr Geld. Sie ist eine schreckliche Person. Nicht nur ungeheuer materiell eingestellt, sondern sie dient auch noch dem Satan. Ihn betet sie an, sie huldigt ihm, hat mit ihm einen Pakt geschlossen und ihre Ehemänner zu Untoten gemacht.«
    »Weshalb?« fragte ich.
    »Weil sie Spaß daran hatte. Sie wollte sie um sich haben. In ihrem Haus stehen Särge bereit, und dort feiert sie auch die Schwarzen Messen. Dazu braucht sie die Untoten. Es war jedoch nicht einfach, dieses Ziel zu erreichen. Ich mußte als Lohn für ihr Geld diesen Friedhof einrichten, in dessen Gräbern ihre Ehemänner die Wartezeit verbringen konnten, bis sie gerufen wurden.«
    »Das ist jetzt der Fall gewesen?«
    »Ja, so ist es.« Scorpio deutete auf die Gräber. »Sie sind alle geholt worden und befinden sich auf dem Gut der Lady. Zwei Männer kamen mit einem Wagen und nahmen die Särge mit.«
    Mir wurde einiges klar. »Das waren die Männer, die von der anderen Bande erschossen worden sind. Sie können nun niemanden mehr holen.«
    »Ihre Aufgabe war auch beendet«, sagte der Holzhändler.
    Sechs Untote auf dem Gut. Und Jane Collins war allein. Eine furchtbare Vorstellung.
    Wir mußten weg. Und uns auf Scorpios Wort verlassen, daß die Gräber wirklich leer waren.
    Suko hatte meine Gedanken erraten und sprach ein Sprichwort gelassen aus. »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wir sollten nachsehen, John.«
    »Aber die Gräber sind leer«, sagte Scorpio schnell.
    Als Antwort bückte Suko sich, umfaßte den auf der Grabplatte liegenden Ring und zog daran.
    Er bekam die schwere Steinplatte nicht hoch.
    Dafür jedoch geschah etwas anderes.
    Die Augen der Teufelsfiguren glühten plötzlich auf. Innerhalb von Sekunden erstrahlten sie in einem lodernden Feuer, und im nächsten Augenblick zuckten zwei Blitze daraus hervor.
    »Vorsicht!« schrie ich.
    Meine Warnung kam zu spät. Jedenfalls für Scorpio, den Holzhändler, denn auf ihn waren die Blitze fixiert.
    An mir wischten sie vorbei, glitten kurz vor Scorpio noch weiter auseinander und fuhren dann hinter ihm zusammen, so daß sie ihn einschlossen.
    Der Holzhändler befand sich inmitten eines elektrischen Kraftfeldes.
    Aus den beiden Blitzstrahlen schossen plötzlich kleinere hervor und drangen von allen Seiten in den Körper des Mannes ein.
    Schaurig schrie er.
    Auf einmal befand er sich inmitten eines kalten Höllenfeuers. Ich wollte ihm noch zu Hilfe eilen, doch für eine Rettung war es längst zu spät. Scorpio, den Verräter, hatte die Rache der Hölle getroffen. Die Blitze

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