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0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Worte flossen auch nur stockend aus seinem Mund.
    »Ich muß weiter ausholen, denn nur so ist es zu begreifen, weshalb ich mich überhaupt mit der Lady eingelassen habe. Mein Vater war noch Fischer in Neapel. Ich hatte erkennen müssen, wie mühsam das Leben war. Und ich schwor mir, irgendwann mehr Geld zu verdienen als er. Dazu blieb ich allerdings nicht in Italien, sondern wollte nach Amerika. In England blieb ich hängen. London saugte mich förmlich auf. Hier machte ich meine ersten Erfahrungen, die böse genug waren. Als ich dann einem älteren Mann einmal das Leben rettete, weil ich ihn aus der Themse zog, zeigte er sich so dankbar, daß er mir eine Ausbildung finanzierte. Ich wurde Kaufmann. Von Kindheit an hatte mich das Holz immer begeistert, so wurde ich Holzhändler.«
    »Einfach so?« fragte ich. »Ohne Unterstützung der Ehrenwerten Gesellschaft?«
    »Was Sie immer mit der Mafia haben, die gibt es gar nicht.«
    »Natürlich«, erwiderte ich spöttisch. »Die Mafia hat Ihnen also nicht geholfen. Wer dann?«
    »Das wollte ich Ihnen ja gerade berichten. Es war eine Frau. Eine gewisse Lady Gowan. Ich traf sie zufällig, vielleicht war das Treffen auch gesteuert, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall kamen wir ins Gespräch, und die Lady, damals war sie noch jünger, und von einer faszinierenden Schönheit, hatte gerade ihre erste Scheidung hinter sich und war wieder auf Männerfang.«
    »Dann haben Sie die Lady geheiratet?« fragte ich. Diese Geschichte stieß mir irgendwie sauer auf, weil sie mich nicht überzeugte.
    »Nein, ich habe sie nicht geheiratet«, erklärte Scorpio. »Aber die Lady wußte, daß ich jemand suchte, der meine Firma mitfinanzierte. Allein konnte ich das Kapital nicht aufbringen, und die Lady hatte von meinen Problemen gehört. Sie stieg ein. Damals besaß sie viel Geld, und das wollte sie anlegen. Ich habe natürlich Erkundigungen über sie eingezogen. Einige Leute, die sie kannten, warnten mich vor ihr. Es hieß, sie stünde mit dem Teufel im Bunde. Sie wäre eine Hexe und die Männer wären für sie nur Mittel zum Zweck. Sie würde an ihnen ihre scheußlichen Rituale durchführen. Ich lachte damals darüber, denn ich war jung und wollte Geld verdienen. Deshalb griff ich auch mit beiden Händen zu. Die Lady gab mir das Geld, und ich baute meine Firma auf, die sehr gut florierte, sogar zu Beginn. Konkurrenten, die wußten, woher ich einen Großteil des Kapitals bekommen hatte, vermuteten, daß auch ich mit dem Teufel im Bunde stand, aber das war natürlich Unsinn.«
    »Dann glauben Sie, daß die Lady mit dem Satan im Bund steht?« fragte ich.
    Scorpio hob die Schultern.
    Zum erstenmal mischte sich Suko in das Zwiegespräch mit ein. »Hat sie denn keine Bedingungen gestellt?«
    »O ja, die kamen später. Ich mußte auf einen ihrer Vorschläge eingehen, sie ließ mir keine andere Wahl.«
    »Was war das?« wollte ich wissen.
    Scorpio schaute uns an. Sein Gesichtsausdruck war sehr ernst. Ich spürte, daß wir vor einer Teillösung des Rätsels standen.
    »Reden Sie schon!« forderte ich den Holzhändler auf.
    »Nein, Mr. Sinclair. Ich werde nicht reden, sondern Ihnen die Bedingungen zeigen. Bitte kommen Sie mit.«
    Scorpio stand auf. Suko und ich erhoben uns ebenfalls. Auf diese gezeigten Bedingungen waren wir wirklich gespannt. Scorpio sagte noch seinem Butler Bescheid, daß wir in die Privaträume gehen würden.
    Der Diener nickte.
    Von der Wohnung des Holzhändlers bekamen wir nicht viel zu sehen. Wir durchquerten einen breiten Flur mit Marmorwänden und gingen die fünf Stufen einer Treppe hinunter, wobei wir anschließend vor einer eisernen Tür stehenblieben.
    Den Schlüssel dazu hatte Scorpio mitgenommen. Zweimal drehte er ihn im Schloß, dann war die Tür offen.
    »Treten Sie näher!« bat er uns und gab den Weg frei.
    Wir überschritten die Schwelle.
    Suko und ich waren völlig überrascht. Nie hätten wir geglaubt, so etwas in diesem Haus zu sehen.
    Wir standen am Rand eines Friedhofs!
    ***
    Er sah so aus, wie Linda ihn beschrieben hatte. Sogar das strähnige Haar umwehte seinen Schädel. In seinem stockigen Leichenhemd mußte er frieren, denn mehr trug er nicht auf dem Leib.
    Aber die Toten haben keine Gefühle.
    Jane Collins war sitzengeblieben, während Linda neben ihrem Sessel stand, beide Hände vor ihr Gesicht hielt und durch die gespreizten Finger schaute.
    Ihr machte der Anblick schwer zu schaffen.
    In der Tat bot der Zombie ein grauenhaftes Bild. Sein Körper wies

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