Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0094 - Schreie im Schreckenshaus

0094 - Schreie im Schreckenshaus

Titel: 0094 - Schreie im Schreckenshaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen kleinen Bauernhof. Dort wohnt sie. Ihr hatte einmal ein Gut gehört, doch das mußte sie aufgeben. Curly und ich waren seit drei Tagen bei ihr angestellt. Wir… wir sollten arbeiten. Meine Tochter Linda… sie ist bei dieser Lady als Hausdame angestellt. Linda hat alles in die Wege geleitet, sonst hätten wir im Winter keinen warmen Platz gehabt. Paß auf, Polizist! Gib auf meine kleine Linda acht! Sie ist allein mit der Lady. Das Haus… es ist unheimlich.«
    »Wo genau steht es?« drängte ich.
    Noch einmal riß der Dieb die Augen auf. »Cold Plains. Zehn Meilen von Caterham entfernt. Aber… Vorsicht. Die Lady… sie ist… sie ist eine… sie…«
    Er wollte noch ein paar Worte sagen, doch die Kräfte verließen ihn. Ein Schleier legte sich über seine Augen, ein letzter, röchelnder Atemzug der Blick brach.
    Auch Mac Brown war tot!
    Die Killer hatten ihr zweites Opfer gefunden.
    Abermals drückte ich einem Toten beide Augen zu. Am liebsten wäre ich in den Erdboden versunken. Der Schock über diese Eskalation der Gewalt saß tief.
    Ich spürte das Verlangen nach einer Zigarette, ließ die Packung jedoch stecken. In einem Holzlager war es streng verboten, auch nur an das Rauchen zu denken.
    Statt dessen schaute ich mich um.
    Die Kugeln hatten ziemlich aufgeräumt und lange Splitter aus den aufgestapelten Hölzern gerissen. Sie waren auch durch die Halle bis in das Sarglager geflogen.
    Ich ging hinüber.
    Zahlreiche Särge waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Besonders die preiswerten zeigten die Spuren der großkalibrigen Geschosse. Ein senkrecht stehender Sarg wies faustgroße Einschüsse auf, und ich konnte in ihn hineinsehen, wenn ich wollte.
    Meine Neugierde wurde geweckt, als ich etwas blinken sah.
    Ohne lange zu zögern, hob ich den Deckel ab und stellte ihn zur Seite.
    Fassungslos starrte ich in den Sarg.
    Was da geblinkt hatte, war Gold!
    ***
    Plötzlich sah ich Zusammenhänge. Jetzt wußte ich, warum die Killer aufgetaucht waren. Sie wollten das Gold. Dieses Sarglager diente als Goldversteck.
    Gerade in der heutigen Zeit, wo der Kurs des Goldes von Tag zu Tag in schwindelerregende Höhen steigt, geraten Menschen in einen regelrechten Goldrausch. Sie kaufen wie verrückt und treiben den Preis noch höher. Klar, daß clevere Geschäftemacher dies ausnutzen und sich Gold in größeren Mengen besorgten. Auf welchen Wegen auch immer. Die Spekulationsgewinne dabei sind manchmal riesig. Von der eingesparten Steuer einmal völlig abgesehen.
    Gold war wieder zu einem Objekt geworden, das die Menschen faszinierte und in seinen Bann schloß.
    Mir kam der Name des Mannes in den Sinn, dem die Holzhandlung gehörte.
    Scorpio!
    Er hörte sich italienisch an, und die Männer, die auf uns geschossen hatten, waren ebenfalls südländische Typen gewesen. Sollte es zwischen ihnen und Scorpio eine Verbindung geben?
    Ich glaubte fest daran. Und vor allen Dingen würde ich diesem Scorpio einige unangenehme Fragen stellen.
    Schritte lenkten meine Aufmerksamkeit wieder ab.
    Suko kam zurück.
    Allein.
    An seinem Gesicht las ich ab, daß er keinen Erfolg gehabt hatte. »Er ist mir entwischt«, gestand er zerknirscht, schaute dann in den Sarg und bekam große Augen.
    »Was ist das denn?«
    Ich lächelte schmal. »Gold, mein Lieber.« Auf dem Boden der Totenkiste lagen die einzelnen Barren nebeneinander. Ich hob einen hoch und wog ihn in der Hand. »Dafür muß eine Frau lange stricken.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nichts.«
    »Ist auch egal. Wichtiger für uns ist jetzt der Zombie. Du hast ihn also verloren.«
    »Ja, schade.«
    »Wie konnte das passieren? Er ist viel langsamer als du.«
    »Dachte ich auch. Aber schau dir das Gelände einmal näher an. Das ist so unübersichtlich, da können sich zehn Leute verstecken, ohne daß du einen von ihnen siehst.«
    Ich mußte Suko zustimmen. Bereits auf der Hinfahrt waren mir die zahlreichen Holzstöße aufgefallen. Hinter der Fabrik begann ein kleiner Wald, der sich ideal als Unterschlupf eignete.
    »Wir werden ihn finden«, behauptete Suko.
    »Das hoffe ich.«
    Es paßte mir überhaupt nicht, daß ein Untoter in London herumlief und die Gegend unsicher machte. Ich wollte eine Fahndung ausschreiben.
    Erst einmal wurden wir abgelenkt, da die Mordkommission eintraf und mit ihr auch die Ambulanz.
    Letztere konnte sich um den angeschossenen Gangster kümmern, aber erst nachdem ich ihn verhört hatte.
    Das war nicht drin.
    Eine Ohnmacht hatte den Mann umfangen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher