Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0095 - Himmel ohne Sterne

Titel: 0095 - Himmel ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sir."
    Rhodan fühlte erste Verzweiflung. Vorerst weigerte er sich gegen die Alternative, blind mit Gucky ins Innere des Planeten zu springen. Ein solches Vorgehen barg unvorstellbare Gefahren in sich. Natürlich rematerialisierten sie nach einem Teleportersprung nur dort, wo keine andere Materie vorhanden war.
    Aber angenommen, sie kamen an einer Stelle aus dem Hyperraum, wo eine nachgiebige Materie war, wie Wasser oder glutflüssiges Magma ...?
    „Etwa fünfhundert Kilometer westlich von hier ist der Haupteingang zur Unterwelt. Ich war dort. Ein Tunnel führt von dort aus zur Steuerzentrale der Antriebswerke und sonstigen Anlagen. Dort sollten auch die Luft und die Lebensmittel erzeugt werden."
    Gucky nahm die Hände der beiden Männer.
    „Versuchen wir es. Hier haben wir nichts mehr verloren."
    Verloren, das war das Wort. Es schien Rhodan, als habe Gucky, ohne es zu wollen, den Nagel auf den Kopf getroffen. Barkon schien verloren zu sein - und mit Barkon auch die Barkoniden.
    Der erste Sprung brachte sie wieder in eine Schneewüste ohne Erhebungen oder sonstige hervorstechenden Merkmale. Erst beim vierten Sprung zögerte Rhodan. Er betrachtete aufmerksam den schneebedeckten Gipfel eines nahen Berges, der die wieder aufgetauchte Milchstraße zur Hälfte verdeckte.
    „Ich glaube, hier war es. Näher zum Berg hin, Gucky."
    Sie materialisierten am Fuß des einzelnen Berges.
    „Der Tunnel führt schräg in den Berg hinein, bis hinab in fünftausend Meter Tiefe. Keine Gedankenimpulse, Gucky?"
    „Nichts. Alles tot."
    „Nein - nicht alles!"
    Das war Sengu. Er blickte hinab auf den Boden und hielt beide Augen weit geöffnet.
    Es war, als sähe er etwas.
    „Impulse?"
    „Kaum spürbar, Sir, aber vorhanden. Wie eben. Ersterbende Ausstrahlungen. Wenn es dort unten Maschinen gibt, so müssen sie abgestellt worden sein. Aber es dauert lange, bis die letzten atomaren Rückstände verstrahlt sind. Wir wissen, daß die Treibstofferzeugung bis zum letzten Augenblick läuft. Werden die Aggregate abgeschaltet, muß der verbleibende Rest zerstrahlt werden - oder er zerstrahlt von selbst. Diese Impulse sind es, die ich sehen kann."
    „Und - was sehen Sie sonst?"
    „Ich bin noch nicht tief genug", erinnerte der Mutant an die Tatsache, daß er nur schichtweise in die Tiefe vordrang. „Erst bei zweitausend Meter. Aber ich sehe abgedunkelte Gänge und Tunnels. Es brennt kein Licht, aber die Anlagen sind vorhanden. Ich kann nicht viel erkennen, denn trotz meiner Fähigkeit bin ich auf reflektiertes Licht angewiesen."
    Rhodan erkannte die Schwierigkeiten sofort. Ohne Licht konnte selbst der Späher nichts sehen.
    „Aber Sie könnten Gucky die notwendigen Sprungdaten geben?"
    Sengu nickte, ohne sich ablenken zu lassen.
    „Das wird möglich sein. Aber ..." Er sprach den Satz nicht zu Ende. „Achtung!" rief Gucky, der als Telepath jegliche Mentalstrahlung registrierte. „Jemand kommt!"
    Rhodan wirbelte herum und sah in die Richtung, in die Gucky mit ausgestrecktem Arm zeigte. Er sah nichts. Nur die Schneewüste und den fernen Horizont. Auch in den anderen Richtungen konnte er nichts entdecken, was sich bewegt hätte. „Wo?"
    Unsicher geworden, ließ Gucky den Arm sinken.
    „Kann ich mich so täuschen? Dort war jemand! Er dachte! Was er dachte, weiß ich nicht, aber er dachte!"
    „Als Telepath kannst du jeden Gedanken analysieren und seine Bedeutung erkennen", sagte Rhodan befremdet. „Diesmal nicht?"
    „Es waren nur Impulse ohne Bedeutung, aber sie waren nicht freundlich. Das spürte ich, ohne sie zu kennen. Da - jetzt wieder! Stärker und näher! Es kommt auf uns zu..."
    Rhodan bemerkte erstaunt, daß sich Guckys Fellhaare auf dem Nacken sträubten. Dann kam die Sorge über ihn. Es kam äußerst selten vor, daß Gucky Angst hatte. Und wenn, dann bestand größte Gefahr.
    Sengu hatte es aufgegeben, mit seinen Augen die Oberfläche zu durchdringen. Er stand dicht neben Rhodan, bereit, jeden Moment Guckys Hand zu ergreifen, sobald der Chef das Zeichen gab. Aber vorerst geschah das noch nicht.
    Rhodan starrte immer noch in die von Gucky angegebene Richtung. Er sah nichts.
    „Es muß jetzt ganz nahe sein", flüsterte Gucky mit belegter Stimme. „Und es denkt ..." Jetzt spürte Rhodan es auch. Vorsichtig drängte sich etwas in seine Gedanken ein und übte einen fühlbaren Druck aus. Der Druck wurde allmählich zu Schmerz, erträglich zwar, aber unangenehm, weil man sich seiner nicht erwehren konnte.
    Jemand versuchte, von seinem

Weitere Kostenlose Bücher