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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Oberkörper lag er über dem großen Lenkrad. Von seiner linken Stirn rann Blut am Gesicht entlang und versickerte in seinem Bart.
    Bill befürchtete schon das Schlimmste. Er stieg die drei Trittstufen hoch und schaute sich den Mann genauer an.
    Der Fahrer lebte noch. Seine Brust hob und senkte sich.
    Dem Reporter fiel ein Stein vom Herzen, und er hoffte jetzt nur, daß der Mann keine inneren Verletzungen davongetragen hatte.
    Schweratmend standen Shao und Harry vor der Tür. »Was ist?« fragte der Antiquitätendieb.
    »Er ist nur verletzt.«
    Shao lächelte, und Harry nickte.
    Bill stieg wieder auf die Straße. »Wir müssen die Polizei verständigen«, sagte er.
    »Aber was ist mit dem Monster?« fragte Harry. »Ist es vernichtet worden?«
    »Nein.«
    »Dann lebt es noch?« Shaos Stimme zitterte.
    »Ob es lebt, weiß ich nicht genau«, erklärte Bill den beiden. »Auf jeden Fall ist es verschwunden.«
    Shao und Harry schauten ihn stumm an. Begreifen konnten sie nichts. Woher auch.
    Plötzlich lächelte die Chinesin. »Wieso hast du das Monster nicht mit Johns Kreuz attackiert?« fragte sie.
    Bill schaute Shao überrascht an. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    ***
    »Du hier?« fragte Suko ziemlich fassungslos. »Ich…«, er schluckte. »Ich hatte dich gar nicht erwartet.«
    Jane Collins hob die Schultern. Die Privatdetektivin trug einen Wildledermantel mit hohem Pelzkragen. Auf dem Kopf saß eine Mütze des gleichen Materials.
    »Eigentlich warte ich auf Shao und Bill«, erklärte Suko.
    Jane nickte. »Ich weiß.«
    »Aber woher?«
    »Von mir«, erwiderte Myxin.
    Suko hatte ihn gar nicht zur Kenntnis genommen, und er wollte ihn auch nicht wahrnehmen, denn er traute dem Dämon nicht über den Weg.
    Myxin sah aus wie immer. Klein, fast schmächtig. Ein ausdrucksloses, flaches Gesicht und eine grün schillernde Haut. Wie immer trug er einen langen Mantel, stand leicht gebückt da und schien zu träumen. Niemand sah ihm an, wie gefährlich und mächtig er war.
    Doch Myxin hatte sogar dem Schwarzen Tod die Stirn geboten, und das sollte etwas heißen. Vielleicht war das auch der langsame Niedergang des Schwarzen Tods gewesen, denn er selbst war immer weniger in Erscheinung getreten.
    Eigentlich verdankte Myxin Suko und mir seine Existenz, denn wir hatten ihn nach einem zehntausendjährigen Schlaf geweckt. Schon seit Atlantis waren Myxin und der Schwarze Tod Feinde. Und daß wir Myxin nun befreit hatten, verzieh uns der Schwarze Tod nie.
    Deshalb zeigte Myxin manchmal uns gegenüber auch so etwas wie Dankbarkeit. Er gab uns Tips, Ratschläge, aber schlug sich nie direkt auf unsere Seite, denn auch wir waren eigentlich seine Feinde. Suko und ich hatten ihm die Dämonenpeitsche abgeluchst, eine Waffe, die mit Gold nicht zu bezahlen war. Myxin wollte sie zurückbekommen, doch das lehnten wir ab.
    Myxin wäre es mit Leichtigkeit gelungen, Suko auszuschalten, um ihm die Peitsche dann abzunehmen. Aber so drastisch wollte er nicht vorgehen. Er wußte genau, daß seine Feinde auch unsere waren. Deshalb ließ er uns gewähren.
    Er schien kein Freund von Asmodina, der Teufelstochter, zu sein. Mit ihr vertrug er sich anscheinend überhaupt nicht. Für uns waren es interessante Perspektiven, die sich da eröffnet hatten, und wir waren gespannt, wie es weiterging.
    Sukos Gedanken beschäftigten sich jetzt wieder mit der Gegenwart, nachdem sie etwas abgeschweift waren.
    »Kommt rein!« sagte er, wobei er Myxin einen harten Blick zuwarf.
    Der Magier ließ Jane Collins den Vortritt. Irgendwie mußte er einen Narren an ihr gefressen haben, denn wäre er nicht gewesen, hätten die Schatten aus dem Reich des Spuks Jane schon längst getötet. [3]
    Die Detektivin zog in der Diele ihren Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe.
    »Was will er?« raunte ihr Suko ins Ohr.
    Myxin hatte die Worte trotzdem vernommen. An der Tür zum Livingroom wandte er sich um. »Sie weiß es noch nicht, aber sie und du, ihr werdet es bald erfahren.« Er redete immer ein wenig geschwollen.
    »Ich bin gespannt«, erwiderte der Chinese.
    Er und Jane betraten ebenfalls den Livingroom und nahmen in den Sesseln Platz.
    Myxin blieb stehen.
    Suko brannte eine Frage auf den Lippen, die er auch stellte. »Wie geht es Shao und Bill?«
    Der Magier lächelte.
    »Sie haben die Schwierigkeiten überwunden«, erklärte er, »und werden bald hier eintreffen.«
    Suko sah keinen Grund, Myxins Antwort nicht zu glauben, der Magier wußte wirklich enorm viel.
    Jane und Suko

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