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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebildet, das nahezu unüberwindlich erschien. Was der Schwarze Tod bisher nicht geschafft hatte, das gelang Asmodina. Wenn sie das Heer der Ghouls in ihrem Rücken wußte und es sie stärkte, gingen wir bösen Zeiten entgegen.
    Ich dachte in diesen Augenblicken, da ich auf dem Burghof stand und mir der eiskalte Wind um die Ohren pfiff, noch weiter. Wenn es Asmodina gelang, auch den Spuk noch für sich zu gewinnen, würde das Grauen noch größer werden. Zum Glück war es noch nicht so weit.
    Jetzt mußte ich erst an die Gegenwart denken und die Zukunft aus den Gedanken verbannen.
    Bill Conolly, der neben mir stand, flüsterte: »In unserem Rücken sind wieder die Monster aufgetaucht.«
    Ich nickte, denn ich wußte, wen er damit meinte.
    Diesen gräßlichen Frankenstein-Verschnitt, der Dean Flint getötet hatte. Hinzu kamen die beiden Ghouls, die mich, eingepreßt in Ritterrüstungen, oben im Turm attackiert hatten. Dann gruppierten sich noch zwei weibliche Zombies hinzu, an deren Handgelenken Ketten klirrten, außerdem noch ein bleichhäutiges Wesen, das man ebenfalls als Untote bezeichnen konnte.
    Insgesamt eine illustre Monstergesellschaft.
    Schlimm war, daß durch Asmodinas Magie diese Monster erschienen und dann wieder verschwunden waren. Als hätte eine unsichtbare Hand nach ihnen gegriffen. Und deshalb waren sie auch kaum zu packen.
    Grimes, der Ghoul, hatte Oberwasser. »Woran denkst du, Sinclair?« fragte er mich.
    Ich gab ihm die passende Antwort. »Daran, wie ich dich endgültig zur Hölle schicken kann!«
    Er lachte, und sein widerlich fettes Gesicht geriet dabei in wabbelnde Bewegungen, wobei er wieder diesen ekelhaften Schleim absonderte, der langsam zu Boden tropfte. »Diesmal bist du der Verlierer, Sinclair. Du hast mich zweimal reinlegen können, aber jetzt habe ich eine Position erreicht, in der ich unschlagbar bin.«
    Ich hob die Schultern. »Ich würde mich nicht zu früh freuen«, erwiderte ich kalt lächelnd, obwohl mir dieses Lächeln sehr schwerfiel. Mein Blick saugte sich immer wieder an Shao fest. Hätte ich nicht ihre Atemzüge bemerkt, so hätte man meinen können, sie wäre tot. Doch sie lebte.
    »Steig in die Kutsche!« befahl der Ghoul.
    Ich blieb stehen.
    Er stieß ein undefinierbares Geräusch aus. »Willst du, daß sie stirbt, Sinclair?«
    »Nein!«
    »Dann gehorche endlich!«
    Er sprach diesen Satz haßerfüllt aus.
    Ich merkte, wie sehr es ihn befriedigte, mir diese Worte an den Kopf werfen zu können, bisher hatte er sich immer in der schlechteren Position befunden. In der Horror-Disco und auch im Geisterhaus an der Themse. [1]
    Nun aber mußte ich tun, was er verlangte.
    Für ihn ein innerer Vorbeimarsch.
    »Laß sie zuerst frei«, sagte ich, »dann betrete ich die Kutsche.«
    Er lachte glucksend. »So haben wir nicht gewettet, Sinclair. Man kann dir nicht trauen.«
    »Ich dir auch nicht.«
    »Du mußt, denn ich befinde mich in der stärkeren Position. Also!«
    Dieser Ghoul hatte so verdammt recht mit seinen Worten. Er brauchte die Messerspitze nur um einen Zoll nach vorn zu bewegen, dann war es um Shao geschehen.
    Nie würde ich das zulassen – nie konnte ich das zulassen. Ich brauchte mich nur einmal in Sukos Situation zu versetzen. Was würde er sagen, wenn Shao etwas geschah?
    Gar nicht auszudenken.
    Deshalb gab es für mich keine andere Möglichkeit, als diesen Weg zu gehen.
    Dann spielte der Ghoul seinen letzten Trumpf aus. »Eins ist dir doch klar, Sinclair, wenn du in die Kutsche steigst, dann nur ohne das Kreuz. Das wirst du abgeben müssen. Hast du verstanden?«
    Ja, ich hatte verstanden. Sehr gut sogar. Fast zu gut. Und in meinem Innern brodelte ein Vulkan, kochte eine Hölle, aber mich dagegen sträuben, konnte ich nicht.
    Man konnte es drehen und wenden, es ging kein Weg daran vorbei.
    »Nimm das Kreuz ab, Sinclair!« zischte er.
    Wie alle Dämonen hatte er einen regelrechten Horror vor meinem geweihten Kreuz. Ich sollte deshalb nicht mit dem Kreuz in die Kutsche steigen. Das war aber unmöglich, denn mit meinem Kreuz hätte ich sämtliche Monster zum Teufel schicken können. Ich benötigte es.
    »Wenn du noch lange zögerst, töte ich sie!« drohte mir der Ghoul.
    »Mensch, John…«, flüsterte Bill Conolly neben mir.
    Ich winkte ab.
    Der Kutscher schaute mich aus seinen leeren Augenhöhlen an. Obwohl er keine Augen besaß, war ich doch sicher, daß er jede meiner Bewegungen verfolgte.
    Ich trug noch immer meinen pelzgefütterten Mantel. Aber über dem Kragen hing

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