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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überrascht. Hatte der Ghoul vielleicht vor, ebenfalls in die Kutsche zu steigen?
    Nein, dieser Leichenverzehrer hatte sich etwas anderes ausgedacht. Eine wirklich höllische Begleitung für mich.
    Die Monster!
    Bis auf den Vampir, den Bill Conolly erledigt hatte, waren alle da. Aber sie stiegen nicht sofort in die Kutsche. Die beiden weiblichen Zombies hatten andere Plätze gefunden.
    Und zwar auf dem Dach, wo ich einen Sarg gesehen hatte. Der zweite war zerstört worden, als er von der Kutsche fiel, und aus ihm war der Werwolf geklettert, mit dem der ganze Fall begonnen hatte.
    Zuerst stieg das Frankenstein-Monster ein. Zum erstenmal sah ich es aus der Nähe. Ein widerliches Geschöpf, das aus mehreren Teilen zusammengewürfelt war. Das Monster setzte sich mir gegenüber. Es starrte mich mit einem irren Blick an. Die Mundwinkel waren verzogen, die Nase hing schief im Gesicht, und der Kopf zeigte eine eckige Form.
    Die riesigen Hände erinnerten mich an die Schaufeln eines Baggers. Als ich genauer hinschaute, da sah ich, daß die Pranken verkehrt saßen. Die rechte Hand gehörte eigentlich nach links und umgekehrt.
    Als nächste stieg das bleiche weibliche Wesen ein. Mit hölzernen Bewegungen betrat es die Kutsche, schaute sich um, sah mich und zog die lappigen Lippen auseinander.
    Raubtierzähne, die an einen Löwen erinnerten, bleckten mich an.
    Ich schluckte.
    Die unheimliche Person quetschte sich neben den Frankenstein-Verschnitt.
    Fehlten nur noch die Ghouls.
    Sie kamen auch.
    Zuerst roch ich sie, dann hörte ich ihre Schritte. Schließlich stiegen die schleimigen Wesen in die Kutsche.
    Am liebsten hätte ich die Beretta gezogen und sie erledigt. Aber ich dachte an Shao und beherrschte mich, so schwer es mir auch fiel. Der höllische Reigen war komplett.
    Zwei lagen auf dem Kutschendach in einem Sarg, die anderen saßen bei mir im Innern.
    Ich atmete nur durch die Nase, denn die Ghouls hatten sich neben mich gequetscht, die Köpfe gedreht und starrten mich aus hervorquellenden Augen an.
    Ich drehte mich leicht auf die linke Seite, um aus der Kutsche schauen zu können.
    Im gleichen Augenblick donnerte der Ghoul den Schlag zu.
    Meine Hand rutschte automatisch in den Mantelausschnitt, wo auch die Waffe steckte, doch ich sah, daß der Ghoul Shao weiterhin festhielt. Keine Chance für mich, durch die Scheibe zu feuern.
    Der Kutscher knallte mit der Peitsche. Ich vernahm ein schrilles Wiehern, dann zogen die beiden Gäule an.
    Meine Reise in der Höllenkutsche hatte begonnen!
    ***
    Der Kutscher hob die Peitsche, schlug eine Acht über seinem Kopf und ließ das Leder dem Boden entgegensausen.
    Blitze zuckten, sprühten zu einer Aureole auf, als die Peitschenschnur den Boden traf und im Zurückschnellen über die Körper der pechschwarzen Pferde wirbelte.
    Sie zogen an.
    Bill Conolly sprang zurück, als er dies sah. Aus den Nüstern der Tiere quoll grauweißer Dampf, die Hufe trommelten auf den Boden, das Geschirr klirrte, und die Räder der pechschwarzen Kutsche drehten auf der Stelle.
    Dann aber rasten die Tiere los.
    Als säße ihnen wirklich der Teufel im Nacken, so schnell jagten sie auf das Tor zu. Die Kutsche hinter ihnen wankte und schwankte, nur der Dämonensammler saß steif wie eine Statue auf seinem Bock.
    Bill schaute dem Gefährt nach. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, und seine Knöchel traten hart und spitz hervor.
    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Grimes, dem Ghoul, zu. Der machte keinerlei Anstalten, Shao loszulassen und bedrohte sie noch immer mit dem Messer.
    »Laß sie!« fuhr Bill den Ghoul an.
    Grimes schüttelte den Kopf. »Denkst du, ich bin verrückt? Wenn ich schon einmal die Chance habe, jemand aus dem Sinclair-Team auszuschalten, so lasse ich mir diese nicht entgehen. Das kannst du mir glauben, Conolly!«
    In Bill wurde die Sorge um Shao zur Wut. Neben sich hörte er Harry Salems Stimme. »Er wird uns alle umbringen!«
    Der Reporter gab darauf keine Antwort. Er sprach den Ghoul an. »John Sinclair hat deine Bedingung erfüllt, jetzt bist du an der Reihe, Grimes.«
    »Selbst schuld, daß Sinclair so reagiert hat«, erwiderte der Ghoul kalt. »Ich an seiner Stelle hätte es nicht getan.« Wieder kicherte er hohl.
    »Ich weiß«, knirschte Bill. »Du hättest es nicht getan. Aber du bist auch nur ein mieser, dreckiger Dämonenbastard. Und dazu noch einer der widerlichsten, die es gibt.«
    »Dafür werde ich dich zerreißen, Conolly!« versprach Grimes.
    Bill war gerade in der

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