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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meine Gelassenheit erklärt gewesen.
    Die Auswertung des Robotregenten lag mittlerweile vor. Die Maschine hatte in vollem Umfange meine Überlegungen bestätigt. Man hatte es nicht gewagt, mich zu ermorden. Man wollte alles oder nichts. Somit wurde ein Erpressungsversuch immer wahrscheinlicher.
    Ich stand neben dem fahrbaren und flugfähigen Divisionsgefechtsstand. Die Naat-Offiziere schienen sich ihre großen Köpfe zu zerbrechen, was das alles zu bedeuten hätte. Meine Robotleibwache umschloß mich in einem Halbkreis. Die Mündungen der schweren Energiewaffen flimmerten.
    Zehn Minuten nach meinem Eintreffen auf dem Raumhafen mehrten sich die Ortungsmeldungen. Über die Geräte des Gefechtsstandes stand ich mit dem Gehirn in Verbindung.
    Drei fremde Kampfschiffe, zwei leichte Kreuzer und ein Superschlachtschiff aus der Imperium-Klasse, waren mitten im Arkonsystem aus dem fünfdimensionalen Hyperraum gekommen.
    Der elfte Planet war durch eine strukturelle Schockwelle schwer erschüttert worden. Auf seiner Oberfläche sollten tektonische Beben und schwere Orkane toben. Es war mir gleichgültig. Arkon XI war unbewohnt. Dagegen hatte Rhodan folgerichtig gehandelt.
    Die Distanz zwischen Arkon und Terra war zu groß, um sie mit nur einer Transition überwinden zu können. Er hatte bei schonungsloser Beanspruchung seiner Schiffsmaschinen wenigstens viermal springen müssen, um die Entfernung bewältigen zu können.
    Ich beobachtete die Landung des fünfzehnhundert Meter durchmessenden Kugelraumschiffes DRUSUS, des Flaggschiffes der Solaren Flotte.
    Der Gigant wurde exakt auf die weit gespreizten Landebeine gesetzt. Kurz darauf landeten noch zwei Schnelle Kreuzer der terranischen Staatenklasse, deren ungeheure Beschleunigungswerte von anderen Schiffstypen bisher noch nicht erreicht worden waren.
    Eine Druckwelle aus hocherhitzten Luftmassen fauchte über das Gelände. Dann verstummten die rumorenden Maschinen der DRUSUS. Einem Gebirge aus Stahl gleichend, füllte sie den Blickwinkel so aus, daß man die sichtbare Kugelhälfte nicht auf einmal mit dem Auge erfassen konnte.
    Ich wußte zu gut, welche Kampfkraft der Imperiumraumer besaß. Dabei dachte ich weniger an die Maschinen, Waffen und elektronischen Einrichtungen, sondern an die Männer, die hinter all diesen Geräten saßen. Auch im Zeitalter einer 98prozentigen Robotisierung kam es in letzter Konsequenz auf den Geist und das Können der lebenden Besatzung an.
    Verbitterung überkam mich. Ich, der neue Imperator des arkonidischen Sternenreiches, verfügte über mehr als zweitausend solcher Superschlachtschiffe dieser einmaligen Größenordnung. Ein Befehl genügte, um die Titanen in das All rasen zu lassen.
    Dennoch war mir klar, daß eine terranische Flotte von nur fünfhundert Schiffen dieser Art mit meinem Riesenaufgebot sehr schnell aufgeräumt haben würde, denn ich besaß nicht die hochqualifizierten Mannschaften, über die Perry Rhodan verfügte.
    Wir flogen mit dem Divisionsgefechtsstand zu dem weit entfernt gelandeten Schlachtraumer hinüber. Als sich die Bodenschotts öffneten und das Schleusen-Wachkommando unter dem Befehl eines jungen Offiziers antrat, wurde mir wohler ums Herz.
    Das waren die altvertrauten Gesichter und Uniformen. Das waren die Männer, auf die man sich in jeder Lage bedingungslos verlassen konnte. Das waren die fähigen Spezialisten, die ihr Gehirn in eigener Initiative zu gebrauchen wußten; Soldaten, die bei unvorhergesehenen Situationen selbständig entscheiden konnten.
    In dem Moment vergaß ich meine neue Würde. Völlig unkonventionell stürmte ich auf die Männer des Kommandos zu und begrüßte sie. Sie standen steif und starr vor mir, so, wie es die harte Disziplin der Terraner verlangte.
    Dennoch bemerkte ich ihre strahlenden Augen und das verhaltene Lächeln auf ihren Lippen. Ich hätte etwas dafür gegeben, wenn ich nun hätte einsteigen und mit ihnen davonfliegen dürfen.
    Der Offizier der Wache war Leutnant Fron Wroma, ein drahtiger, hochgewachsener Terraner aus dem Bundesstaat Afrika. Seltsamerweise dachte ich in den Augenblicken an seinen wundervollen Bariton. Mit seinem Gesang hatte er mich einmal vor einer schweren Nervenkrise bewahrt.
    Erinnerungen über Erinnerungen stürmten auf mich ein. Ich achtete nicht auf die sprachlos staunenden Stabsoffiziere der Naat-Division, und ich kümmerte mich auch nicht um die peinlich berührten Beamten des Hofes.
    Als ich mich noch mit Wroma unterhielt, begann dicht vor mir die Luft zu

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