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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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John. Ihre Schulterwunde benötigt Ruhe."
    „Woher nahmen Sie die Medikamente?"
    „Im Palast gibt es allein drei Operationssäle, die nur dem Imperator vorbehalten sind. Jede Zimmerflucht besitzt eine Verbandsstation für die erste Hilfeleistung. Verdorbene Medikamente werden von Medo-Robots regelmäßig ersetzt. Sehen Sie nun, wie sehr meine Vorgänger um ihre Sicherheit besorgt waren?"
    Marshall schwieg. Kopfschüttelnd schaltete er die Liegeautomatik ein, die den Gliedersessel nach seinen Körperumrissen einschwenkte.
    Es wurde still in dem großen Arbeitsraum. Die vielen Bildschirme an den Wänden und auf dem Schalttisch wirkten auf mich wie große, tückische Augen voll Spott und Drohung. Als Marshall eingeschlafen war, begann ich mit einer unruhigen Wanderung quer durch das Zimmer.
    Was bezweckte man mit dem Diebstahl des Aktivators? Wer hatte die Diebe beauftragt? Warum hatte man mich nicht ermordet? Eine bessere Gelegenheit, den neuen Imperator loszuwerden, hätte es doch wohl kaum geben können.
    Ehe sich mein Logiksektor melden konnte, fand ich die Lösung selbst! Man hatte es nicht riskiert, mich im Schlaf umzubringen. Der Robotregent war von mir programmiert worden, wozu ich mehrere Wochen benötigt hatte. Im Falle meines plötzlichen Todes hätte er sofort wieder die Macht ergriffen und den Zustand hergestellt, der vor meinem Auftauchen üblich gewesen war.
    Anscheinend legten die Drahtzieher keinen Wert darauf, erneut unter der Diktatur einer Maschine leben zu müssen. Jemand wollte die Macht für sich.
    Damit wurde Marshalls Vermutung logisch fundiert. Offenbar hielt man mich für einen Mann, der ebenso am Leben hing, wie Millionen andere Leute. Also schien man zu glauben, mich erpressen zu können. Nur ich konnte das von undurchdringbaren Energieschirmen abgesicherte Gehirn so umprogrammieren, daß es den Befehlen Außenstehender gehorchen mußte.
    Ich begann noch erregter auf und ab zu schreiten. Natürlich - das war die Lösung des Problems. Jemand wollte mich zwingen, etwas zu tun, was fraglos zum Untergang des Reiches führen mußte.
    Als ich laut zu mir selbst zu sprechen begann, schlug Marshall die Augen auf.
    „Sie sollen doch ruhen Sir", sagte er vorwurfsvoll. „Es wird sich alles finden. Ihr Arkoniden verliert zu leicht die Nerven."
    „Was ich mir während eines zehntausendjährigen Aufenthaltes auf der Erde eigentlich abgewöhnt haben sollte", entgegnete ich sarkastisch. „Okay, ich lege mich hin."
    Damit begann die Periode des Wartens auf Perry Rhodan. Es war doch seltsam, wie sehr ich plötzlich auf den terranischen Freund angewiesen war. Unwillkürlich mußte ich lächeln, als ich an unseren Schwertkampf im Erdmuseum der Venus zurückdachte. Auch das Mädchen Marlis Gentner fiel mir ein. Sie war nett gewesen, sehr nett sogar.
     
    3.
     
    Der Raumhafen zur ausschließlichen Benutzung durch den Imperator und durch ihn autorisierter Persönlichkeiten lag wenige Kilometer jenseits der ausgedehnten Hügelgruppe, auf der man die Regierungspaläste erbaut hatte.
    Ich hatte das Gelände durch schwerbewaffnete Roboteinheiten und eine Naat-Division absperren lassen. Die drei Meter hohen, klobig gebauten Zyklopen mit den runden Köpfen und den drei großen Augen waren kampferfahrener, treuer und aktiver als die zahllosen arkonidischen Raumlande-Armeen, die praktisch nur noch auf dem Papier existierten.
    John Marshall hatte die Offiziere der Naat-Verbände auf parapsychischer Basis überprüft und den Bewußtseinsinhalt eines jeden Mannes genau erkundet. Damit stand es fest, daß die Naat-Garde des Imperators an dem Diebstahl völlig unbeteiligt war.
    Die Zyklopen wußten von nichts.
    Fünfzehntausend modern ausgerüstete, mit flugfähigen Spezialkombinationen und Individualschutzschirmen versehene Bewohner des fünften Planeten hatten den weiten Raumhafen hermetisch abgeriegelt.
    Es war ein gewaltiges Truppenaufgebot, das durch Robotpanzer und fahrbare Energiegeschütze noch verstärkt wurde.
    Natürlich hatte es größtes Aufsehen erregt. Ich war von besorgten Höflingen mit Fragen überschüttet worden, aber ich hatte nur gelächelt. Sollten sie denken, was sie wollten.
    Es entsprach nicht der grenzenlosen Überheblichkeit der Vornehmen, an einen Mann namens Perry Rhodan zu denken. In den Kreisen der Verschwörer mußte größte Unruhe ausgebrochen sein. Marshall vermutete, diese Leute wären wahrscheinlich auf den Gedanken gekommen, ich besäße noch einen zweiten Aktivator. Damit wäre

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