Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schema dachten und handelten.
    Kurz zuvor waren die Transportschiffe gelandet, die ich in ein fernes Sonnensystem geschickt hatte.
    Rhodans enorm tüchtigen Männern war es gelungen, ein vergessenes Auswandererschiff meines Volkes aufzuspüren und die sogenannten Schläfer zu bergen.
    Es handelte sich um etwa hunderttausend Arkoniden, die Jahrtausende zuvor gestartet, jedoch infolge eines Unfalles und eigenartiger Umstände in einen biologischen Tiefschlaf versetzt worden waren. Diese Leute waren noch voll aktiv, obwohl sie nach meiner Zeit gestartet waren. Noch konnte ich die Hilfe der Schläfer nicht beanspruchen. Sie waren erschöpft und erholungsbedürftig.
    Immerhin hatte sich für mich ein Lichtblick ergeben. Ich hoffte, mit hunderttausend aktiv gebliebenen Arkoniden das Reich neu aufbauen zu können. Wenn ich dazu Sorge trug, die noch ungeborene Generation durch geeignete Erziehungsmaßnahmen aus dem allgemeinen Taumel der Dekadenz herauszureißen, sollte es gelingen, innerhalb weniger Jahrzehnte das Imperium zu erneuern.
    Das aber waren Zukunftsträume, die ohne die Mithilfe der Terraner nicht verwirklicht werden konnten.
    Ich setzte mich langsam auf das breite Lager und ließ mich mit ihm von dem Antigravschirm nach oben tragen. Drei Meter über dem Boden der Empore hielt er an. Ich gewann einen vortrefflichen Überblick.
    Die Mitglieder des Rates hatten sich wieder gesetzt. Was ich mir nicht erlaubte, hielten sie für selbstverständlich: Man streckte sich bequem aus, winkelte die Beine an und wartete lethargisch auf das Kommende.
    Mit sinkendem Mut sah ich zu dem terranischen Verbindungsoffizier hinüber, den Perry Rhodan kürzlich auf Arkon stationiert hatte. Es handelte sich um den schlanken sympathischen Chef des terranischen Mutantenkorps, John Marshall, dessen überragende telepathische Fähigkeiten voll zu meiner Verfügung standen.
    Er bemerkte meinen hilfesuchenden Blick. Ich öffnete meinen parapsychischen Monoschirm, um Marshalls Telepathieimpulse aufnehmen zu können.
    Mein vor Jahrtausenden aktiviertes Extrahirn machte sich durch einen leicht schmerzhaften Druck im Hinterkopf bemerkbar.
    „Gut so, Sir", vernahm ich Marshalls abgestrahlten und von mir empfangenen Bewußtseinsinhalt. Mir war, als spräche er wirklich. Wieder einmal bedauerte ich es nicht ebenfalls über eine solche Naturgabe zu verfügen. Ich konnte John nur dann verstehen, wenn er sich direkt auf mich konzentrierte. Dagegen war es mir kaum möglich ihn gegen seinen Willen anzurufen. Nur wenn er sich wie in diesem Augenblick auf mich konzentrierte vermochte ich eine telepathische Verbindung herzustellen.
    „Was denken sie?" fragte ich.
    „Nicht viel, Sir. Das Übliche, möchte ich sagen."
    „Weshalb ich immer noch lebe, nicht wahr?"
    „Genau das. Es ist für sie unfaßbar, daß Sie, Sir, vor zehntausend Jahren das Arkonsystem verlassen und nun ohne bemerkbare Alterungserscheinungen heimgekehrt sind. Einige Wissenschaftler haben sich der Mühe unterzogen, in der Staatsbibliothek nachzuforschen. Man hat Ihre Ahnenreihe entdeckt, Sir. Demnach weiß man, daß Sie tatsächlich Atlan sind."
    Ich unterdrückte ein grimmiges Auflachen. Von meinem Zellaktivator ahnte man nichts. Selbst wenn ich mein Geheimnis preisgegeben hätte, wäre die Funktion des kleinen Gerätes für diese Leute unvorstellbar gewesen. Ich selbst wußte nur, daß mein natürlicher Zellverfall mit den damit verbundenen Alterserscheinungen ständig durch rätselhafte Reizimpulse aufgehalten wurde. So geschah es nun schon seit vielen Jahrtausenden.
    Ich griff unauffällig an das Brustteil meiner einfachen Uniformkombi und tastete die Formen des Aktivators ab. Er hatte mir auf biophysikalischer Basis ein ewiges Leben verliehen, ein Leben, das Tag für Tag und Jahr für Jahr von brennendem Heimweh nach Arkon erfüllt gewesen war.
    Nun war ich zu Hause, jedoch hatte ich Zustände angetroffen, die mich zugleich beschämten und aufrüttelten. Es mußte etwas getan werden, um Arkons Größe erhalten zu können. Mit einer mächtigen Robotflotte allein war es nicht getan.
    Ich eröffnete die Ratssitzung. Schon zehn Minuten später raffte man sich zu den ersten Protesten auf, die ich vorerst gemäßigt, später unter deutlichen Drohungen zurückwies. Nach einer Stunde gab ich es auf. Es war völlig sinnlos, diese Männer zu Taten zwingen zu wollen.
    Marshall teilte mir mit, das Sinnen und Trachten der Anwesenden richte sich ausschließlich danach aus, mich, den unliebsamen

Weitere Kostenlose Bücher