Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Überfalls genau bestimmen. Fragen Sie den Regenten, welche Schiffe während der letzten drei Stunden den Planeten verlassen haben. Ist keines abgeflogen, muß das Gerät noch hier sein. Verhängen Sie Start- und Landeverbot für alle Raumfahrzeuge, die auf Arkon I landen, oder die Welt verlassen wollen. Damit haben wir die Burschen schon so gut wie sicher."
    John Marshall schien ein ausgezeichneter Psychologe zu sein. Er hatte erfaßt, daß mein Zusammenbruch durch alltägliche Trostworte nicht aufzuheben war. Er hatte zu einem anderen, wesentlich besseren Mittel gegriffen. Die sofortige Aufgliederung und das einwandfreie Überdenken der Geschehnisse half mir mehr, als ich angenommen hatte.
    Hoffnung erfüllte mich. Wenn überhaupt noch etwas getan werden konnte, mußte ich sofort die Initiative ergreifen. Ich richtete mich auf. John schien seine Übelkeit schon überwunden zu haben.
    „Danke, John", sagte ich mit vor Erregung rauer Stimme. „Das ist die Lösung. Wissen Sie auch, daß ich ohne den Zellaktivator nach spätestens sechzig Stunden abrupt altern und wenige Tage später als Greis sterben werde? John, jemand hat genau gewußt, daß man mich nicht zu ermorden braucht! Der Diebstahl des Gerätes genügt völlig, um mich in kürzester Frist auszuschalten."
    Er sah mich nachdenklich an und sagte dann überlegend: „Wer kann gewußt haben, daß Sie ein solches Gerät besitzen? Niemand auf Arkon hatte davon eine Ahnung. Ganz davon abgesehen, Sir: Wenn man über die für Sie lebenswichtige Wirkung des Aktivators informiert ist, was der Diebstahl zu beweisen scheint, wird man ihn nicht grundlos entwendet haben. Jemand wird in kürzester Frist Bedingungen stellen. Es geht um das Große Imperium, Atlan!"
    „Bedingungen?"
    „So sicher, wie ich Marshall heiße. Sir, rufen Sie den Robotregenten an."
    Fünf Minuten später wußte ich, daß während der fraglichen drei Stunden neun Raumschiffe den Planeten verlassen hatten. Jedes von ihnen konnte den Aktivator transportiert haben. Ich erteilte dem Gehirn den Befehl, peinlich genau und unter Anwendung aller Mittel festzustellen, wohin die neun Raumer geflogen waren.
    Mehr konnte ich nicht tun. Während wir überlegten und Kombinationen anstellten, behandelte ich Marshalls Schulterwunde. Medikamente waren im Nebenzimmer reichlich vorhanden. Meine medizinischen Kenntnisse reichten völlig aus, um die Wunde säubern und das erforderliche Zellregenerierungsplasma aufsprühen zu können. Eine Hochdruckinjektion befreite ihn von seinen Schmerzen.
    Noch ehe die Ermittlungsergebnisse des Regenten einliefen, hatte der Telepath bereits eine frische Uniform angezogen. Auch ich hatte mich angekleidet. Wir verzichteten darauf, Alarm zu geben, da ich genau wußte, daß die lethargischen Offiziere der Palastwache mir ohnehin keine Hilfe sein würden. Drei Minuten später meldete sich der Regent auf der Spezialwelle des Imperators. Auf dem großen Bildschirm erschien das verworrene Linienmuster.
    Ich lauschte gefaßt. Fünf der gesteuerten Schiffe waren planmäßige Passagierraumer, die für ferne, außerhalb des Arkonsystems liegende Welten bestimmt waren.
    Schnelle Kreuzer der Robotflotte waren bereits in die Transition gegangen, um die Transporter einzuholen.
    Vier weitere Raumfahrzeuge befanden sich in Privatbesitz. Alle waren sie auf Arkon II, der Welt des interkosmischen Handels und der privaten Industrie, gelandet.
    „Sollen Untersuchungen eingeleitet werden, Euer Erhabenheit?" erkundigte sich die größte Robotmaschine des Universums.
    Ich verneinte. Da begann John Marshall zu lächeln. Er schien meine Gedanken zu erahnen.
    Ich schaltete ab und drehte mich um. Im Palast war alles still. Es schien, als hätte niemand eine Ahnung von dem Vorgefallenen. Wenn es hier Komplizen der Attentäter gab, mußte sich unter ihnen eine steigende Unruhe bemerkbar machen. Ich war davon überzeugt, daß sie mit meiner typisch terranischen Handlungsweise nicht gerechnet hatten. Jeder normale Arkonide, zumindest aber einer der Jetztzeit, hätte sofort in Panik Alarm geschlagen.
    Ich ging zum Regelschalter hinüber und dämpfte das Licht noch mehr. Mein auf Reflexwirkung eingestellter Panoramaschirm ließ ohnehin keinen Schimmer nach außen dringen.
    „Man wird irgendwo im Palast sehr beunruhigt auf meinen Hilferuf warten", sagte ich sinnend. „Wir werden den Betreffenden den Gefallen nicht tun. Es wäre absolut sinnlos, die Wachen mit Nachforschungen zu beauftragen. So klug bin ich

Weitere Kostenlose Bücher