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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß meine Körperzellen in Aufruhr gerieten.
    Nein, ich konnte nicht auf das Angebot des Báalols eingehen. Es wäre mein sicheres Ende gewesen.
    Vor zehn Minuten hatte ich zusammen mit Perry Rhodan und dem Doppelkopfmutanten Iwan Goratschin die enge Zentrale der Space-Jet betreten.
    Das diskusförmige, etwa 35 Meter durchmessende Kleinraumschiff gehörte zur letzten Typengruppe der terranischen Fabrikation. Es konnte von einem Mann geflogen und beherrscht werden. Außerdem besaß es ein neuartiges Gerät zur genauen Anpeilung von Transitionssprüngen, die von anderen Raumschiffen ausgeführt wurden.
    Wir waren allein. Vor uns, am Hufeisen-Schalttisch der Kontrollen befestigt, hing der Zellschwingungsorter. Das helle Zirpen bewies, daß sich mein Aktivator noch im Tempel befand. Die Peilung war einwandfrei.
    Die Funksprechgeräte liefen. Ich stand mit allen Kommandostellen in Verbindung. Die Roboteinheiten des Gehirns waren über Kanal 7 zu erreichen.
    Allan D. Mercant hatte sich wenige Augenblicke zuvor zurückgezogen. Anscheinend konnte er meine spürbar werdende Verzweiflung nicht mehr ertragen.
    Als die von mir gesetzte Frist vorüber war, waren seit dem Diebstahl vierundfünfzig Stunden und elf Minuten vergangen. Ich hatte noch knapp acht Stunden Zeit. Es war eine Galgenfrist, die mich fast zum Irrsinn trieb.
    Da hatten wir nun den Dieb und das Gerät in großartiger Ermittlungsarbeit ausfindig gemacht, und doch waren wir relativ hilflos! Was konnte es mir nützen, den Tempel mitsamt seinen Bewohnern zu atomisieren? Der Zellaktivator hätte es bestimmt nicht heil überstanden.
    Die Mutanten, auf die ich mich verlassen hatte, waren zur Untätigkeit verdammt. Die Antis, ihnen voran der Hohepriester, konnten triumphieren.
    Natürlich wußte dieser Segno Kaata sehr genau, daß mir die Hände gebunden waren. Eine kleine Schwäche hatte ich schon eingestehen müssen. Nun würde er in aller Ruhe meine weiteren Maßnahmen abwarten. Wenn ich damit noch länger zögerte, würde er Gewißheit darüber erlangen, daß ich kein Ersatzgerät besaß.
    „Es wird Zeit!" sagte Rhodan bedrückt. Er sah auf die großen Bildschirme, die uns die Überreste der Tempelbauten klar und deutlich zeigten.
    „Ich schlage vor, noch während des Feuerüberfalls die Robottruppen stürmen zu lassen. Vielleicht erwischen sie den Priester."
    Ich hatte längst mit dem Gedanken gespielt, auf die Beschießung überhaupt zu verzichten und nur einen Robotangriff zu starten. Das hätte dem fraglos klugen Priester aber ebenfalls bewiesen, daß ich eine Vernichtung nicht riskieren konnte. Die einfachsten Maßnahmen mußten unterbleiben, weil dieser Mann ein anscheinend vorzüglich funktionierendes Gehirn besaß.
    Ich entschloß mich zum letzten Risiko.
    Augenblicke später erteilte ich den Feuerbefehl, und die Impulsgeschütze der aufgefahrenen Panzer begannen wieder zu donnern.
    Ich hatte genau erklärt, wo die Ziele lagen. Noch sollte der große Hauptbau verschont bleiben. Rhodan aktivierte die Maschinen der Space-Jet.
    Ich achtete kaum auf das laute Heulen der Energieumformer. Der Antigravschirm absorbierte die auf uns einwirkende Schwerkraft des Planeten.
    Ein leichter Schubstoß aus den Bodendüsen des Hilfstriebwerks ließ uns rasch nach oben schweben, von wo aus wir einen besseren Überblick gewannen.
    In hundert Meter Höhe hielt Rhodan das Raumschiff an. Unweit vor uns tobten sich die atomaren Gewalten aus. Aufglutend brachen die einzelnen Gebäude in sich zusammen. Mehrere Panzer eröffneten das Wirkungsfeuer auf die unterirdischen Anlagen, indem die sonnenhellen und ebenso heißen Impulsstrahlen nach unten gerichtet wurden.
    Tiefe Schluchten gruben sich in den Boden ein. Immer steiler eindringend, erfaßten die Energiebahnen die Fundamente und brachten sie zum Einsturz.
    Ich saß verkrampft vor dem Visifon. Ich stand in direkter Verbindung mit dem Funkwagen der Truppen.
    „Der Priester meldet sich nicht", gab der diensthabende Offizier durch. Ich nickte ihm zu. Fragen über das Warum waren sinnlos.
    Unter uns lohten die Impulsgeschütze der Kampfwagen. Von oben gesehen, bildeten sie einen feurigen Ring, der weithin die Nacht zum Tage machte.
    „Die DRUSUS wäre in einer Sekunde damit fertig", sagte der Mutant Goratschin.
    Niemand antwortete ihm. Wir wußten, daß wir schwerere Waffen nicht einsetzen durften. Die Handstrahler der Soldaten hätten es auch getan, nur hätten sie nicht so demonstrativ gewirkt.
    Auf die Vortäuschung einer

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