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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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falschen Tatsache kam es aber an. In dem Tempel mußte man glauben, mir wäre der Verlust des Original-Aktivators relativ gleichgültig.
    Drei Minuten nach Feuereröffnung glich das riesige Tempelgelände einem eruptierenden Vulkan.
    Der bisher noch verschonte Hauptbau wankte. Von der scharfen Kegelspitze lösten sich Mauerteile.
    Breite Risse bildeten sich in dem Gesims. Der endgültige Einsturz war nur noch eine Frage von wenigen Minuten.
    Das Visifon sprach an. Es war der leitende Offizier der fahrbaren Ortungsstation.
    „Energiepeilung, Sir! Entweder sind starke Fusionsmaschinen mit hoher Energieabgabe eingeschaltet worden, oder der Beschuß hat einige Kernreaktoren zum Durchgehen angeregt. Die Peilung ist einwandfrei. Da drüben ist etwas geschehen."
    Rhodan beugte sich plötzlich nach vorn. Das Pfeifen des Schwingungsmessers war unregelmäßig geworden. Auf dem nur handgroßen Schirm veränderte sich das Oszillogramm.
    „Vorsicht", rief Rhodan mahnend.
    „Der Standort des Aktivators verändert sich. Atlan, ruft der Priester noch immer nicht an?"
    Rhodan hatte kaum ausgesprochen, als sich die erkennbare Spitze des noch erhaltenen Bauwerks plötzlich veränderte. Sie klaffte auseinander, und hervor schoß ein kleiner, tropfenförmiger Körper, der unter Leuchterscheinungen aus dem Lichtkreis der feuernden Panzer hervorstieß, um im Dunkel der Nacht zu verschwinden.
    Zutiefst überrascht sahen wir dem leuchtenden Phantom nach. Nur Goratschin handelte schneller als gedacht. Mit einem Handgriff schaltete er den vollautomatischen Hyperorter ein, schwenkte ihn grob auf das Tastgebiet und schlug den roten Knopf nach unten.
    Sekunden später hatten wir das soeben gestartete Schiff auf dem Reliefschirm. Der kleine, knapp fünfzehn Meter lange Körper raste senkrecht auf den leeren Raum zu, in dem mehr als tausend Schiffe nur auf einen solchen Fluchtversuch warteten.
    „Ist der Bursche wahnsinnig geworden?" schrie Rhodan außer sich. „Hier, der Peiler sagt aus, daß sich der Aktivator an Bord befindet. Um Himmels willen, Atlan - sofort Befehl an alle Robotschiffe, den Fliehenden durchzulassen."
    Im gleichen Augenblick schienen die Lautsprecher zu bersten. Die Diensthabenden der zahlreichen Ortungsstationen teilten uns das mit, was wir aus eigener Anschauung bereits kannten.
    Während ich den Regenten anrief und ihm den Befehl erteilte, unter keinen Umständen auf das kleine Raumschiff zu feuern, sondern nur seinen Kurs und jeweiligen Standort zu registrieren, ließ Rhodan die Space-Jet anrucken.
    Sie besaß in dieser supermodernen Ausführung die Beschleunigungswerte eines Kreuzers der Staatenklasse. Rhodan hatte sofort erfaßt, daß wir selbst die Verfolgung aufnehmen mußten.
    Die DRUSUS und die CALIFORNIA standen auf dem Hafen von Torgona. Die TOGO war weit außerhalb des Systems. Außerdem wäre es sinnlos gewesen, die großen Schiffe zur Jagd anzusetzen.
    Der Hohepriester war immer noch im Vorteil, denn er hatte den Aktivator mitgenommen.
    Auf den Außenbordbildschirmen leuchtete es weißrot auf. Es waren die glühend werdenden Luftmassen, die wir bei dem Gewaltstart stark komprimierten.
    Ich achtete kaum auf das Donnern des überstarken Triebwerks. In wenigen Augenblicken hatten wir den freien Raum erreicht. Sekunden später schossen wir aus dem Schatten der Nachthalbkugel von Arkon II heraus und flogen ins Licht der großen Arkonsonne ein. Weit vor uns, schon weit über drei Millionen Kilometer entfernt, jagte das tropfenförmige Boot durch das All.
    Unsere Energieortung sprach sofort auf die Triebwerksimpulse des Flüchtenden an, womit wir sicher auf seiner unsichtbaren Spur blieben.
    Rhodan hatte das Mikrophon des Telekoms vor die Lippen gezogen. Während dicht unter unseren Sitzen die Maschinen der Space-Jet unter Vollgas heulten und die Anzeigen des Andruckneutralisators dicht vor der roten Warnmarke pendelten, rief er die drei terranischen Schiffe an: „Rhodan an Verband. DRUSUS und CALIFORNIA sofort starten. Versuchen, unsere Peilzeichen ausfindig zu machen. Es ist anzunehmen, daß der Flüchtling sofort nach Erreichen der Sprunggeschwindigkeit in die Transition geht, um sein Entkommen zu sichern. Wir bleiben mit Hilfe des neuen Strukturtasters auf der Fährte, egal, wohin es auch geht. Wahrscheinlich wird der Priester keine Zeit zu einwandfreien Sprungberechnungen gefunden haben. Demnach wird er planlos transistieren, um erst einmal aus dem Gefahrengebiet zu kommen.
    Achtung: Die Einheiten des

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