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0097 - Der unheimliche Richter

0097 - Der unheimliche Richter

Titel: 0097 - Der unheimliche Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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während sein irres Gelächter durch die Bibliothek schallte.
    Parkers Chancen lagen bei Null.
    Darüber war er sich klar.
    Er wußte, daß es keine Rettung mehr für ihn gab. Seine Knie begannen zu zittern, die Angst nagte in ihm wie ein Tier. Er hatte den Mund geöffnet, und ein heiseres Stöhnen drang über seine Lippen.
    Sie würden ihn töten!
    Das Gewehr rutschte ihm aus den Fingern. Er brauchte es nicht mehr. Wozu auch?
    Die Horror-Knechte blieben stehen. Sie hatten die Arme ausgestreckt, und die Spitzen der Lanzen berührten die Brust des Fabrikanten.
    Parker schielte auf die Waffen. Salzig rann ihm der Schweiß in die Augen. Sie begannen zu schmerzen, doch Parker spürte es nicht. Er dachte nur an seinen Tod.
    »Nimm die Leiter«, flüsterte der Richter.
    Wie durch Watte gedämpft, drang der Befehl an Parkers Ohren. Und er gehorchte.
    Parker bückte sich, hob die Leiter an und wußte, wohin er zu gehen hatte.
    Unter dem Kronleuchter blieb er stehen. Die beiden Knechte hatten sich gedreht und bedrohten ihn jetzt von beiden Seiten. »Klapp sie aus!«
    Ezra Parker bückte sich. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, so sehr zitterte er. Seine Augen schwammen in Tränen. Er klappte die nach innen gebogenen Trittstufen herunter und merkte es kaum. Seine Gedanken beschäftigten sich bereits mit dem Tod.
    Danach mußte er zurücktreten. Die beiden Horror-Knechte bewachten ihn scharf. Unter ihren Schlapphüten pulsierte und flimmerte die grauweiße Masse.
    Maddox stieg zuerst die Stufen hoch und befestigte das Seil an dem Kronleuchter.
    Der unheimliche Richter sprang wieder zu Boden. Seine weißgrauen Haare sträubten sich in wilder Vorfreude, als er auf die Schlinge und Ezra Parker schaute.
    »Steig hinauf!«
    Parker atmete tief ein. Trotzdem erfaßte ihn ein Schwindel. Er hob das rechte Bein und ging die letzten Schritte in seinem Leben. Die Knechte und Maddox beobachteten ihn. Der Richter stieß ein zufriedenes Knurren aus. Ja, so hatte er es sich immer gewünscht.
    Auf der winzigen Leiterplattform blieb Ezra Parker stehen. Sein Blick war starr gegen die Wand gerichtet. Die Knechte hatten ihre Lanzen etwas angehoben, und die Spitzen deuteten schräg auf den Verurteilten.
    Der unheimliche Richter schritt die Leiterstufen hoch, faßte die Schlinge und legte sie Parker um den Hals.
    Dann stieg er wieder hinunter.
    Parker sagte kein Wort. Nur seine Beine drohten nachzugeben. Sie zitterten so sehr, daß er mit den Füßen auf der kleinen Plattform trommelte.
    »Und so wirst du hängen, bis du tot, tot, tot bist«, sprach der unheimliche Richter mit dumpfer Stimme das schon längst beschlossene Urteil.
    Sein rechter Arm fiel nach unten.
    Das Zeichen für die Knechte.
    Gemeinsam traten sie die Leiter weg.
    Ein Ruck ging durch Ezra Parkers Gestalt.
    Im selben Augenblick flog die Tür auf!
    ***
    Wuchtig stieß der Ghoul mit seiner Lanze zu. Sie war auf meinen Kopf gezielt. Ich warf mich zur Seite, und schubste Jane aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Sie tauchte unter.
    Die Lanze verfehlte uns beide.
    Aber da stieß bereits der andere Ghoul zu. Ich sah im Herumwerfen den Schatten ins Wasser tauchen, warf meine Arme vor und versuchte, den Schaft zu packen.
    Ich rutschte ab und tauchte sofort wieder auf.
    »Vorsicht, John!« schrie Jane Collins. Ihre Stimme brach sich an den kahlen Wänden des Schwimmbads.
    Der Ghoul mit den zwei verschiedenen Augen stieß seine Lanze vor. Plötzlich sah ich sie dicht vor meinem Gesicht. Für ein Ausweichen war es zu spät, da warf sich Jane Collins mit dem Mute der Verzweiflung nach vorn, drosch ihre Faust gegen den Lanzenschaft und brachte die Waffe aus der Flugrichtung.
    Um Haaresbreite wischte die gefährliche Spitze an meiner linken Schläfe vorbei. Jane Collins hatte mir in diesem Augenblick das Leben gerettet.
    Ich warf mich sofort herum. Bevor die Lanze auf den Grund sank, bekam ich sie zwischen die Finger.
    Jetzt war ich nicht mehr so wehrlos. Vor allen Dingen hatten wir den Rücken frei.
    Der waffenlose Ghoul heulte vor Wut. Ich knirschte grimmig mit den Zähnen. Die widerlichen Geschöpfe sollten mich kennenlernen.
    Jane Collins schwamm zurück. Sie näherte sich der Stirnseite des Beckens. Dort stand der entwaffnete Ghoul.
    Ich aber hatte die drei anderen vor mir. Grimes hinzugerechnet, der seinen unsicheren Platz verlassen und sich mit dem Rücken an die Wand gedrückt hatte.
    Von seinem Standort aus schrie er haßerfüllte Befehle. Er trieb seine Vasallen an, doch ohne

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