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0097 - Der unheimliche Richter

0097 - Der unheimliche Richter

Titel: 0097 - Der unheimliche Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz. Nur nutzte es mir nicht viel, weil ich nicht nahe genug an die Ghouls herankam. Mit ihren Stangen würden sie sich uns schon vom Leibe halten.
    Grimes amüsierte sich köstlich. »Sinclair, ich habe dich selten so dumm aus der Wäsche schauen sehen«, sagte er.
    Dabei hatte ich gar keine Wäsche an, aber das sagte ich ihm nicht. Nachher meinte er noch, ich würde ihn nicht ernst nehmen. »Was willst du, Grimes?«
    »Dein und das Leben deiner kleinen Freundin da.«
    Das hatte ich mir gedacht, trotzdem wollte ich es noch einmal von ihm hören.
    Ich hatte noch zahlreiche Fragen und wollte sie auch stellen, denn das wiederum bedeutete Zeitgewinn.
    »Ich habe einen Ghoul umgebracht«, sagte ich.
    »Wer war das?«
    »Ein Doppelgänger!« Grimes wollte sich ausschütten vor Lachen, als er mir die Antwort gab.
    »Und warum das alles?« fragte ich ihn.
    »Es sollte eine Falle für dich sein. Außerdem war es die letzte Chance. Ich habe bereits vor dem Dämonenrichter zur Aburteilung gestanden.«
    Dämonenrichter? Ein für mich völlig neuer Begriff. Noch nie hatte ich davon gehört. Sollte er vielleicht im Reich des Schreckens die gleiche Funktion besitzen wie bei uns ein Richter?
    Ich fragte danach.
    »Ja, Dämonen, die versagt haben, kommen vor ein Gericht. Und Sir James Maddox, der Dämonenrichter, spricht sie dann schuldig und setzt ihre Strafe fest. Meist die ewige Verbannung.«
    »Im Reich des Spuks?«
    »Richtig.«
    So lief der Hase also. »Und dich, Grimes, wollte man auch verbannen. Oder täusche ich mich da?«
    Er schüttelte den Kopf, daß die Fleischmassen in wabbelnde Bewegung gerieten. »Du täuschst dich nicht, doch durch Asmodinas Fürsprache habe ich noch eine Chance erhalten.«
    »Und was hat der Richter dazu gesagt?« wollte ich wissen.
    »Er war natürlich nicht einverstanden. Aber ich werde ihm deine Leiche präsentieren, und dafür brauche ich erst gar nicht wieder in unsere Zeit zurückzukehren, sondern kann hier in London bleiben, wo auch der Richter aufgetaucht ist.«
    Das war die zweite Überraschung.
    Dieser Dämonenrichter in London! Bestimmt nicht zum Vergnügen, sondern weil er einen Plan hatte.
    »Wo steckt der Richter?« fragte ich den Ghoul.
    »Das ist egal«, erwiderte Grimes und bewegte sich so, daß das Sprungbrett durchbog und langsam wieder in seine Stellung schwang. »Ich werde deine Leiche schon zu ihm bringen.« Grimes war verdammt siegessicher. Und wenn ich ehrlich war, standen seine Chancen auch gar nicht so schlecht. Die drei Ghouls hatten sich erhoben.
    Es waren widerliche Gestalten. In Lumpen eingehüllt und mit einer Aura des Grauens umhüllt. Einer sah besonders schlimm aus, da sein linkes Auge doppelt so groß war wie das rechte. Der Kerl stand auf dem Sprungbrett gegenüber, an der anderen Schmalseite des Beckens.
    Die Lanzenspitze berührte die Wasserfläche.
    Die beiden anderen Ghouls hatten die gleiche Stellung eingenommen. Auch sie wirkten konzentriert und warteten nur darauf, uns den Todesstoß versetzen zu können.
    Die geringen Ausmaße des Beckens waren günstig für sie. Wenn die Ghouls sich streckten, konnten sie uns jederzeit mit ihren Lanzen stechen.
    Jane Collins hatte sich die ganze Zeit über ruhig verhalten und mich die Verhandlungen führen lassen. Ich spürte ihren Arm an meiner Hüfte und merkte, wie sehr sie zitterte.
    Klar, Jane hatte Angst.
    Auch mir war es nicht besonders wohl in meiner Haut, nur, was sollte ich tun? Wen sollte ich zuerst angreifen?
    Grimes?
    Er hatte an und für sich den schwächsten Halt. Ein Sprungbrett war nicht gerade ein sicherer Stand. Wenn ich mich aus dem Wasser schnellte, konnte ich ihn vielleicht packen.
    »Ich hole mir Grimes!« flüsterte ich der Detektivin zu.
    »Gib nur acht!«
    »Sicher!«
    Grimes schien gerochen zu haben, was wir vorhatten, denn er zog sich zurück. Dabei streckte er beide Arme vor und schrie:
    »Los, tötet sie! Ich will sie tot sehen!«
    Und die Ghouls griffen an!
    ***
    Dreimal hatte Ezra Parker den unheimlichen Richter getroffen. Und drei Kugeln steckten in seinem Körper. Parker sah wohl die Einschußlöcher, doch keine Wunde. Die schweren Geschosse hatten dem Dämon nichts anhaben können.
    Ebensowenig wie die Schrotladung den beiden anderen Horror-Knechten. Ihre Gewänder waren zum Teil zerfetzt, aber sie schritten mit dem Richter wie Roboter auf Parker zu.
    Die Lanzen hatten sie gekippt. Die Spitzen zeigten jetzt auf Parkers Körpermitte.
    Der unheimliche Richter wedelte mit der Schlinge,

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