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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ein normal sterblicher Mensch nicht die leiseste Ahnung hat.« Ich wandte mich an Tony. »Würdest du Mr. Kibbee bitte fortbringen?«
    Eric Kibbee schaute mich mit großen Augen an. »Sie kommen nicht mit?«
    »Ich werde hier auf die Rückkehr der beiden anderen Bestien warten.«
    »Allein?«
    »Tony Ballard wird mich nur solange allein lassen, wie’s unbedingt sein muß.«
    »Ich möchte nach Hause«, sagte Kibbee.
    »Okay«, entgegnete ich. »Dann wird Mr. Ballard Sie und Barry Blondell bis zur nächsten Bushaltestelle begleiten und anschließend hierher zurückkommen.«
    Tony nickte. »So machen wir’s. Paß inzwischen gut auf dich auf, John. Scotland Yard würde einen seiner besten Beamten verlieren, wenn…«
    Ich winkte ab. »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich schlage mich schon irgendwie durch.«
    »Ich drücke Ihnen die Daumen«, sagte Kibbee. »Machen Sie diese verdammten Biester fertig, sonst geht London schlimmen Zeiten entgegen.«
    Eric Kibbee hatte die Situation richtig erfaßt. Tony Ballard und ich waren Bollwerke gegen das Böse. Wenn es den Bestien gelang, uns aus dem Weg zu räumen, konnte sich die Macht der Hölle ungehindert in unserer Stadt ausbreiten. Das wäre schrecklich gewesen.
    Deshalb durfte es dazu nicht kommen.
    Sowohl Tony als auch ich wollten alles daransetzen, um dies zu verhindern.
    »Können wir gehen, Mr. Kibbee?« fragte Tony Ballard.
    »Ich wüßte wirklich nicht, was ich lieber täte, als von hier zu verschwinden«, sagte der Mann heiser.
    Er stieg mit dem Detektiv die Stufen der Gruft hinauf. Kurze Zeit konnte ich noch ihre Schritte hören, dann war es still.
    Ich war allein.
    ***
    Blitzartig schüttelte Barry Blondell den lähmenden Schock ab. Er sprang aus dem Bentley, kam zuerst mit dem rechten Fuß auf, rutschte, riß die Arme hoch, fuchtelte damit durch die Luft und konnte so sein Gleichgewicht wiedererlangen.
    Panik befiel ihn.
    Er wußte nicht genau, was er tun sollte.
    John Sinclair und Tony Ballard hätten ihn vor dieser schrecklichen Bestie sicher beschützen können. Aber die beiden befanden sich auf dem Friedhof, und Blondell widerstrebte es den Gottesacker noch einmal zu betreten.
    Lieber wollte er an der Friedhofsmauer entlang hetzen.
    Er war dem Ungeheuer schon mal entwischt, und er hoffte, daß ihm dieses Kunststück ein zweitemal gelingen würde.
    Wenn nicht dann war er verloren. Unweigerlich.
    Die Angst peitschte ihn vorwärts. Er hörte nicht sehr weit hinter sich das Scheusal schnauben. Das trieb ihn zu noch größerer Eile an.
    Himmel, er wünschte sich, daß das Monster auf der glatten Straße ausrutschte und hinfiel. Damit wäre ihm sehr geholfen gewesen. Doch das Untier tat ihm diesen Gefallen nicht.
    Statt dessen drohte Barry Blondell zwei weitere Male fast zu stürzen. Entsetzt balancierte er die Schräglagen immer wieder gerade noch aus.
    Field Road hieß die Straße, die Blondell entlang keuchte.
    Augenblicke später bog er in die Redcliffe Street ein. Das Monster holte auf. Blondell machte die Angst fast wahnsinnig. Gab es für ihn diesmal keine Möglichkeit mehr, der mordlüsternen Bestie zu entkommen?
    In seiner grenzenlosen Aufregung nahm er die Umgebung nur noch verschwommen wahr. Die Furcht vor dem Tod geißelte ihn durch die menschenleere Straße.
    Er sah eine rote Leuchtschrift.
    ANDYS PUB.
    Barry Blondell konnte die Buchstaben kaum entziffern. Sein Instinkt sagte ihm aber, daß dort Menschen waren, zwischen denen er sich verstecken konnte. Dann war er mit seiner Todesangst nicht mehr allein.
    Und es war fraglich, ob die Bestie ihm dorthin folgen würde.
    Atemlos erreichte Blondell den hellen Fleck des Pub-Fensters. Gleich daneben war die Tür. Der Junge stürzte darauf zu, stieß sie auf, sprang in das Lokal. Hastig schloß er die Tür hinter sich.
    Und er trachtete, sofort von ihr wegzukommen.
    An den Tischen saßen vorwiegend Männer. Am Tresen lümmelte keine einzige Frau. Barry Blondell drängelte sich zwischen den diskutierenden Männern hindurch.
    Es hatte den Anschein, als wollte er sich zwischen ihnen verkriechen. Immer wieder warf er einen nervösen Blick zur Tür.
    Rauchschlieren hingen unter der Decke und verhinderten eine klare Sicht. Barry Blondell glaubte, die unheimliche Gestalt, die hinter ihm her war, am Fenster vorbeihuschen zu sehen.
    Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
    Hinter ihm lachte der Mann, dem das Lokal gehörte. Barry Blondell wandte sich ihm erschrocken zu.
    Der

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