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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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erreichte sie die Mauer, die den Brompton Cemetery einfriedete. Sie begab sich nicht zum Haupttor, sondern schlug den Weg zu jenem unscheinbaren Seiteneingang ein, durch den sie mit ihren Freundinnen den Gottesacker betreten hatte.
    Plötzlich stutzte das Mädchen.
    Audrey hatte einen Wagen entdeckt.
    Ein silbermetallicfarbener Bentley war es. Das Fahrzeug stand da, wo Wanda vor kurzem den gestohlenen Kleinbus gestoppt hatte.
    Im Bentley saß jemand.
    Ein junger Mann!
    Barry Blondell!
    Audrey ließ ein diabolisches Lachen hören. Sie hatte den Jungen wiedergefunden. Nun sollte er ihr nicht mehr entkommen.
    Schlagartig setzte die Verwandlung der Furie ein…
    ***
    Alles ging ungeheuer schnell. Das Monster flog auf uns zu. Ich brachte meine Silberkugel-Beretta in Anschlag, zog den Stecher durch.
    Krachend ging der Schuß los. Auch Tony Ballard wollte feuern, doch er bekam nicht die Möglichkeit dazu.
    Eine Feuerblume platzte vor der Mündung meiner Pistole auf. Der Rückstoß der Waffe riß meine Faust nach oben.
    Normalerweise hätte ich die Bestie auf diese Entfernung nicht verfehlt. Sie wäre an meiner geweihten Silberkugel vergangen.
    Doch diesmal schlug sich das Glück auf die Seite des Feindes. Das grauenerregende Scheusal schaffte es, meinen Pistolenarm geringfügig zur Seite zu schlagen.
    Dadurch verfehlte die Kugel nicht nur ihr Ziel, sondern ich wurde gleichzeitig nach rechts gerissen und wenn Tony Ballard in diesem Moment geschossen hätte, hätte das Projektil meinen Körper durchbohrt.
    Die Ereignisse überstürzten sich.
    Ehe ich einen zweiten Schuß abgeben konnte, traf die Monsterpranke meine rechte Faust. Ein heftiger Schmerz durchraste meinen Unterarm.
    Die Finger vermochten die Beretta nicht mehr zu halten. Sie fiel zu Boden.
    Nach wie vor behinderte ich Tony Ballard, dem es immer noch nicht möglich war, seinen Colt Diamondback ins Spiel zu bringen, ohne mich dabei zu gefährden.
    Ich sprang zur Seite, um Tony nicht länger im Weg zu sein.
    Das Ungeheuer schien acht Arme zu haben. Während mich ein Hieb beinahe zu Boden riß, mußte auch Tony Ballard zwei schwere Treffer einstecken.
    Ich sah, wie er von der Wucht der Schläge zurückgerissen und auf die Marmorstufen geworfen wurde.
    Der Aufprall mußte schmerzhaft gewesen sein, denn Tonys Gesicht verzerrte sich jäh.
    Soviel ich in der Hektik feststellen konnte, hatten wir es nur mit einer Bestie zu tun. Wo waren die beiden anderen? Wann kamen sie zurück?
    Mir brach der kalte Schweiß aus allen Poren, als ich sah, wie das Monster seinen mächtigen Schädel blitzschnell senkte.
    Die langen, spitzen Hörner waren auf meinen Brustkorb gerichtet. Ich wußte sofort, was das schreckliche Untier vorhatte.
    Es wollte mich mit seinen Hörnern durchbohren. Sie waren lang genug, um vorn in meinen Körper einzudringen und hinten aus meinem Rücken wieder auszutreten.
    Entsetzlich.
    Schon zuckte der Schädel des Ungeheuers auf mich zu.
    Ich warf mich zur Seite.
    Im letzten Moment.
    Der tödliche Stoß ging daneben. Die Hörner krachten mit ungeheurer Wucht gegen die Marmorwand. Der Stoß war dermaßen kraftvoll, daß die Marmorplatte davon zertrümmert wurde.
    Mir stockte der Atem, als ich das sah.
    Tony Ballard kämpfte sich wieder auf die Beine.
    Die Bestie versuchte es mit ihren Hörnern noch einmal. Ich war einen Moment unschlüssig, wußte nicht, nach welcher Seite ich jetzt wegspringen sollte.
    Wertvolle Sekundenbruchteile vergingen und dann war es zu einer Reaktion zu spät. Wie zwei Blitzstrahlen zuckten die Hörner auf mich zu. So schnell, daß man ihnen mit den Augen kaum folgen konnte.
    Ich wollte mich fallen lassen, begriff aber im selben Augenblick, daß ich damit die Katastrophe nicht mehr verhindern konnte.
    Die Hörner mußten mich treffen. Ob tiefer oder etwas höher was machte das für einen Unterschied? Es würden absolut tödliche Verletzungen sein, die mir dieses Ungeheuer zufügte.
    Ich war verloren!
    ***
    Barry Blondell saß nervös im Bentley. Draußen rieselte nach wie vor der Schnee vom Himmel. Allmählich begannen die Scheiben zu beschlagen.
    Blondell ließ noch einmal all die Ereignisse vor seinem geistigen Auge Revue passieren, die sich heute Abend zugetragen hatten.
    Wie hatte seine Pechsträhne eigentlich angefangen? Theoretisch hatte sie begonnen, als er heute Morgen aus dem Bett geklettert war.
    Er hätte liegenbleiben und den ganzen Tag schlafen sollen. Vieles wäre ihm erspart geblieben.
    Wenn er an die drei Monster dachte,

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