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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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er mit dem harten Stein seines magischen Ringes Linien in die glatte Oberfläche der Altarplatte.
    Die Linien waren so angeordnet, daß sie ein Pentagramm bildeten.
    Der Erfolg war verblüffend.
    Krachend zersplitterte der schwarze Steinblock. Der Boden tat sich unter ihm auf. Höllenflammen loderten hoch, und in der nächsten Sekunde war der Altar des Grauens verschwunden.
    Tony brachte sich mit einem kraftvollen Sprung vor den aus dem Boden leckenden Flammen in Sicherheit.
    Das Feuer erlosch sofort wieder und wir stellten fest, daß Audreys Widerstandskraft nach dem Verschwinden des schwarzen Altars wieder auf Null abgesunken war.
    Aber dann schlug der Joker des Teufels los!
    Zunächst sahen wir ihn nicht. Wir hörten nur seine wütende Stimme. Er brüllte: »Verräterin.«
    Damit meinte er Audrey. Seine Wut auf das Mädchen war mir nicht ganz verständlich, Audrey hatte den Auftrag gehabt, Tony Ballard und mich hierherzubringen.
    Nun, das hatte sie getan.
    Zwar nicht ganz freiwillig, aber wir waren hier. Es war im Grunde genommen also geschehen, was Surab Tinatin gewollt hatte.
    Dennoch war er stinksauer auf das Mädchen, und er bestrafte es in seinem Zorn so hart, wie er konnte.
    Ein glühender Höllenstrahl raste durch den Keller. Ausgesandt vom Joker des Teufels. Der Strahl traf das Mädchen und setzte es augenblicklich in Brand.
    Es brannte lichterloh.
    Wir konnten nichts für Audrey tun. Im Gegenteil, das brennende Mädchen entwickelte eine so enorme Hitze, daß wir gezwungen waren, vor ihm zurückzuweichen. Es brannte nur wenige Sekundenlang.
    Ich machte mir Sorgen um mein Kruzifix, das es immer noch um den Hals trug. Ein letztes grelles Aufflackern.
    Dann brach das Mädchen zusammen, zerfiel zu Asche und löste sich schließlich vollends auf. Da, wo es vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte, lag mein geweihtes Silberkreuz.
    »Und nun zu euch beiden!« donnerte Surab Tinatins Stimme durch das Kellergewölbe. Jetzt sahen wir ihn, den Mann in Rot.
    Er grinste satanisch.
    »Ihr habt meinen Altar zerstört, aber das macht nichts. Ihr werdet trotzdem hier unten sterben. Mein Haus wird euch unter sich begraben!«
    Kaum hatte der Joker des Teufels das gesagt, da fing der Boden unter unseren Füßen auch schon zu beben an, und die Gewölbedecke über uns bekam bedrohliche Risse…
    ***
    Mit schallendem Gelächter hetzte der Joker des Teufels durch den einstürzenden Keller. Krachend lösten sich große Steinquader aus der Decke. Wir sprangen zwischen den herabstürzenden Trümmern hin und her.
    Ein Steinblock traf meine Schulter, als ich mich bückte, um mein Kruzifix aufzuheben. Ich fiel auf die Knie, und die nachstürzenden Trümmer hätten mich unter sich begraben, wenn Tony Ballard mich nicht zur Seite gerissen hätte.
    Der Joker des Teufels opferte tatsächlich sein Haus, um uns auszuschalten. Er selbst hatte längst die Kellertreppe erreicht und war diese hinauf gehastet.
    Jetzt wollten wir den Rückzug antreten.
    Sand und Staub nahmen uns die Sicht.
    Wir stolperten durch das krachende und berstende Gewölbe. Mauern brachen zusammen. Wände fielen um.
    Eine dieser Wände kippte uns wie in Zeitlupe entgegen. Ich reagierte schneller als Tony Ballard, sprang zurück.
    »Vorsicht, Tony!« schrie ich.
    Doch zu spät.
    Die Wand traf den Detektiv mit großer Wucht. Sie schleuderte ihn in eine Nische. Staub wallte auf.
    Er war eingeklemmt.
    Ich riß mir an den Steinen die Finger blutig, achtete jedoch nicht darauf. Verzweifelt versuchte ich, den Detektiv freizubekommen.
    Die umstürzende Mauer hatte ihm die Besinnung geraubt. Jetzt kam er zu sich. Verwirrt blickte er mich an.
    »Hast du Schmerzen?« fragte ich ihn.
    »Wo ist Surab Tinatin?«
    »Abgehauen.«
    »Du darfst ihn nicht entkommen lassen, John.«
    »Zuerst muß ich mich um dich kümmern.«
    »Nein, John. Zuerst mußt du dir den Joker des Teufels holen. Laß mich hier liegen. Ich glaube, ich bin okay. Ich bin nur eingeklemmt. Du kannst mich später unter diesem Schuttberg hervorholen. Laß Tinatin nicht entkommen, John, sonst macht er weiter. Schick ihn zur Hölle! Öffne mein Hemd! Mach schnell!«
    Ich schluckte.
    Sand knirschte zwischen meinen Zähnen. Hastig machte ich die Knöpfe von Tony Ballards Hemd auf. Ich sah eine glatte, handtellergroße runde Scheibe aus Metall.
    »Damit kannst du Tinatin vernichten!« sagte Tony Ballard.
    »Was ist das?«
    »Ein Dämonendiskus. Hake ihn von der Kette los. Seine Größe wird sich daraufhin verdreifachen.

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