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0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

Titel: 0098 - Im Labyrinth der grünen Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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den Macumba-Priestern, ein Mann, der schon zu Lebzeiten von den Macumba-Anhängern wie ein Halbgott verehrt wurde und der ein Liebling der Götter gewesen war.
    Alonzo Gonzeiras, in dessen Palast auf dem Berg über Recife sogar die Götter Ogun, Bara und Jara ein und aus gegangen waren. Alonzo Gonzeiras, der einem der ältesten portugiesischen Adelsgeschlechter entstammte und der Fähigkeiten und ein Wissen hatte, wie kaum ein zweiter Mensch auf dieser Erde.
    Alonzo Gonzeiras, der mit Cumbacho paktiert hatte, dem Drachen der Finsternis, dem furchtbarsten Widersacher der Macumba-Götter und der Menschheit.
    Bei einem Gastmahl in seinem. Palast hatte Gonzeiras angezweifelt, daß die Macumba-Götter sich in ganz normale Menschen verwandeln könnten. Daß sie für eine gewisse Zeit sogar ihre übernatürlichen Fähigkeiten ablegen und sich in nichts von den Sterblichen unterscheiden könnten.
    Jara hatte nicht gewollt. Doch Ogun und Bara hatten den Beweis liefern wollen. Sie hatten darauf bestanden, und so waren die drei obersten Macumba-Gottheiten zu Menschen geworden. Gegenwart des Macumba-Oberpriesters Alonzo Gonzeiras.
    Er hatte sie prompt mit einem Betäubungsmittel eingeschläfert und den grünen Henkern des Cumbacho übergeben, denen er wie ihrem Herrn und Meister den Zutritt zu dieser Welt ermöglicht hatte. Ogun, Bara und Jara waren als sterbliche Menschen in eine unterirdische Höhle verschleppt worden.
    Sie befand sich unter der großen Klippe südlich von Recife und war nur vom Ozean her und nur bei Ebbe zugänglich, Sie war geheimnisumwittert und verrufen, denn dort gab es ein seltsames Labyrinth. Ein Volk, dessen Geschichte ebenso vergessen war wie sein. Name, hatte das Labyrinth errichtet.
    Angeblich, um dort ein aus der See gestiegenes Ungeheuer zu internieren, dem in regelmäßigen Zeitabständen Menschenopfer gebracht werden mußten. In dieses Labyrinth, in dem schon viele kühne Menschen verschwunden waren, hatten die grünen Henker die kaum aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachten Macumba-Götter getrieben.
    Die grünen Henker kontrollierten die Ausgänge und die äußeren Gänge des Labyrinths. Die Macumba-Götter sollten elend umkommen. Denn es gab eine kosmische Ordnung, und auch das Übernatürliche war an feste Regeln gebunden.
    Cumbacho, der Drache der Finsternis, konnte Ogun, Bara und Jara nicht einfach verschlingen, während sie Menschen waren. Er mußte sie als Götter überwinden, sonst brach das Chaos herein, und er wurde auf ewig in die Dimensionen der Finsternis verbannt.
    Auch durfte kein Mensch die menschgewordenen Götter mit Gewalt oder durch Gift töten. Wenn sie aber, ihrer göttlichen Fähigkeiten durch eigene Fehler beraubt, im Labyrinth starben, so blieb das kosmische Gleichgewicht gewährleistet. Dann konnte Cumbacho sein Unwesen auf der Weit treiben.
    Noch waren die Kräfte Cumbachos eingeschränkt. Aber sie würden rasch zunehmen und mit dem Tod von Ogun, Bara und Jara ihren höchsten Stand erreichen. Die dämonischen Schrecken des Labyrinths konnten jeden, der dort umherirrte, wahnsinnig werden lassen. Die größte Gefahr aber lauerte im Zentrum. Außerdem hatten Ogun, Bara und Jara keinen Bissen Nahrung und keinen Schluck Wasser bei sich.
    Soviel hatten die sieben vereinigten Geister von Jara, der Meeresgöttin, erfahren, als sie einen Schwall dämonischer Gedanken spürten. Angst strömte von Jara auf sie über, tödliche Furcht, und dann riß der Kontakt eb. Cumbacho, der Drachendämon, aber griff die sieben Geister an.
    Die sieben sahen Cumbacho nicht, denn sie hatten keine Augen. Und sie hörten ihn nicht, denn sie hatten keine Ohren, Aber sie spürten seine dämonische Gegenwart und das unsagbare Grauen, das von ihm ausging. Ein eisiger Pesthauch wollte sie absterben lassen und vernichten.
    Oder wenigstens auseinandertreiben, damit sie auf ewig durch die unzähligen Dimensionen von Zeit und Raum irrten, nicht fähig, wieder in ihre Körper zurückzukehren.
    »Zurück!« befahl Zamorra. »Zurück! Keine Panik!«
    Das war leichter gedacht als getan. Das fürchterlichste Grauen, das Menschen sich vorstellen konnten, schüttelte die Menschen. Vielleicht vergingen nur Sekunden, aber für sie waren es Ewigkeiten. Abrupt fanden sie sich in dem verdunkelten Zimmer wieder, in ihren Körpern.
    Von Cumbacho attackiert, hatten sie bei der Rückkehr weder Farben noch Töne oder Lichtspiralen wahrgenommen. Sie waren erschöpft, ihre Herzen hämmerten. Die Angst ließ sie beben.
    Die

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