0099 - Ein Freund der Menschen
schlimm. Viel schlimmer waren die drei plumpen Gestalten: rüsselbewehrte Fremdwesen, die damit beschäftigt waren, in die Space-Jet zu gelangen!
Crest schloß einen Moment die Augen. Seine düsteren Ahnungen wurden von den Tatsachen noch übertroffen. Die drei Fremden liefen in sichtbarer Erregung um den Diskus herum. Anscheinend suchten sie nach einem Mittel, um den Schutzschirm, der das Kleinstraumschiff umgab, zu durchbrochen. Ein Teil ihrer Versuche bestand in einem großen Loch, das sie mit ihren Strahlern in den Boden gebrannt hatten, um von unten an die Jet heranzukommen. Dieses Vorhaben war ganz offensichtlich gescheitert. Die Rüsselträger schienen jedoch nichts von ihrer anfänglichen Aktivität eingebüßt zu haben. Mit wahrer Besessenheit attackierten sie den Schirm und stellten alle möglichen Experimente an.
Crest beobachtete sie einige Zeit völlig bewegungslos. Dann griff er zur Waffe. Es war eine rein automatische Bewegung, hervorgerufen durch den Drang, die Space-Jet unter allen Umständen zu retten. Er brachte den Impulsstrahler in Anschlag.
„Du Narr, willst du die Jet und dein Leben riskieren!" meldete sich sein Logiksektor.
Die Spannung wich aus seinem Körper, und er begann, in später Reaktion ein wenig zu zittern. Er ließ die Waffe sinken. Hastig zog er sich von seinem Beobachtungsposten zurück. Bestenfalls konnte er einen der Fremden außer Gefecht setzen, dann war er ihnen und ihren stärkeren Waffen ausgeliefert.
„Du brauchst eine bessere Waffe", sprach jenes seltsame Extrahirn an, das alle Angehörigen der technisch-wissenschaftlichen Elite Arkons besaßen. „Du weißt, wo eine zu finden ist.“ Das war es!
Die plump aussehenden Wesen trugen schwere Thermostrahler bei sich. Der Zustand der Roboter ließ darauf schließen. Das bedeutete, daß in ihrem Schiff wahrscheinlich weitere Waffen dieser Art zu finden waren. Er mußte zum Raumschiff der Fremden! Und zwar schnell.
Noch einmal stockte der Arkonide. Angenommen, die Rüsselträger hatten eine Wache bei ihrem Sternenfahrzeug zurückgelassen? Diese Möglichkeit mußte er in Kauf nehmen.
Crest blickte sich um. Die Stelle, an der das Schiff der Unbekannten gelandet war, mußte sich vor dem Wald befinden. Crest kniff die Augen zusammen, aber er konnte nichts erkennen.
Nun kam es darauf an, daß er, so rasch es ging, seinen Plan ausführte. Er konnte dabei keine Rücksicht auf seinen körperlichen Zustand nehmen. Er hatte Rhodan versprochen, daß die Space-Jet niemals in fremde Hände fallen würde. Nie hätte er geglaubt, daß er sie tatsächlich würde verteidigen müssen.
Während er lief, blickte er öfter um. Er mußte damit rechnen, daß die Rüsselwesen jeden Augenblick auf der Anhöhe erschienen, um technische Verstärkung von ihrem Schiff zu holen. Mehr als einmal hatte Crest das unbehagliche Gefühl, daß eine tödliche Thermowaffe auf seinen Rücken zeigte. Er achtete nicht auf die Müdigkeit seiner Beine. Es blieb ihm keine Zeit, den Kranken zu spielen. Er war ein erschöpfter, alter Mann, aber er mußte handeln wie ein junger.
Er entdeckte das Raumschiff der Angreifer. Es war in zwei Hälften auseinandergebrochen. Der eine Teil war völlig ausgebrannt. Noch einmal sah Crest über seine Schulter zurück. Die Ebene hinter ihm war frei.
Die Tatsache, daß das Schiff nur noch ein Wrack war, erhöhte Crests Sorge um die Jet erheblich. Seine Gegner waren gezwungen, das Raumboot in ihre Hände zu bringen, wenn sie nicht auf diesem Planeten festsitzen wollten. Der Wissenschaftler konnte sich vorstellen, daß sie nichts unversucht lassen würden, den schützenden Energieschirm zu zerstören.
Crest widmete seine Aufmerksamkeit dem noch erhaltenen Stück des Raumschiffes. Er konnte von mehreren Seiten eindringen. Durch die offene Luftschleuse und durch jene Stelle, in der durch die Bruchlandung ein riesiges Loch entstanden war. Außerdem gab es am Bug einen klaffenden Riß, der breit genug war, um einen Menschen hindurchzulassen. Crest entschied sich für den Weg durch die Schleuse.
Wiederholt griff er nach dem Impulsstrahler. Aber niemand tauchte auf, um ihn aufzuhalten. Er schwang sich in die Schleuse. Es drang genügend Licht herein, daß er sich orientieren konnte. Crests geschulter Blick erkannte, daß es sich um ein schrottreifes Schiff handelte, das bereits vor dem Absturz in einem katastrophalen Zustand gewesen sein mußte. Über der Schleuse waren einige Schriftzeichen hingemalt, deren Bedeutung Crest
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