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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genügten nicht, um die Metallspangen aufzusprengen, die ihn auf der Pritsche niederhielten. Eine Rettung konnte nur durch die Erkenntnis des Roboters kommen, daß er einem Irrtum unterlag. In stummer Verzweiflung lauschte Crest in sich hinein, aber sein Logiksektor schwieg.
    „Bzzzzzzzt!" Immer wieder hörte Crest dieses nervenzermürbende Geräusch. Der stangenbewehrte Spiralarm erschien, rotierte langsam über der Nase des Arkoniden, versprühte Flüssigkeit und zog sich wieder zurück. Danach folgten die Drähte, inspizierten Crests Gesicht und verschwanden zitternd aus seinem Blickfeld.
    Was mochte inzwischen bei der Space-Jet vorgehen? Vielleicht war es den Fremden bereits gelungen, in das Innere des kleinen Schiffes einzudringen. Ein dumpfes Schuldgefühl lastete auf Crest. Er dachte an das Versprechen, das er Perry Rhodan gegeben hatte. Wie wollte er es in dieser verhängnisvollen Situation jemals halten?
    Crest fürchtete den Tod nicht. Er war ein erfahrener, abgeklärter Mann, der seine Chancen vernünftig abwog und danach handelte. Er war auf diesen Planeten gekommen, um sein dahinschwindendes Leben in Ruhe und Einsamkeit zu beschließen. Jetzt hatte er zwar die besten Aussichten, dem Tod bald ins Auge zu blicken, aber es würde kein ruhiges Ende sein.
    Wider alle Vernunft kämpfte der Arkonide noch einmal gegen die Umklammerung an. Der Gedanke, daß er die Space-Jet verlieren könnte, verlieh ihm außergewöhnliche Kräfte. Er spannte seine Arme und drückte sich mit dem Rücken ab. Es war sinnlos. „Hör auf damit", meldete sich sein Logiksektor. „Schone deine Kräfte".
    Obwohl ihn die Anstrengung erschöpft hatte, lächelte Crest.
    „Schonen?" fragte er laut. „Wofür?"
    Es gab keine Antwort. Der Spiralarm wedelte beharrlich vor seinen Augen. In nicht allzu langer Zeit würde es dunkel werden. Crest fragte sich, ob die Rüsselwesen vor Einbruch der Nacht in ihr Schiff zurückkehren würden. Man brauchte keine große Vorstellungskraft, um sich den Ausgang ihres Erscheinens auszumalen.
    „Bzzzzzzzzt", machte das vertrackte Ding und sprühte dem Arkoniden zum unzähligsten Male eine übelriechende Flüssigkeit ins Gesicht.
    Irgendwann mußte sich seine Leistungskapazität doch einmal erschöpfen. Gab es eine Möglichkeit, die Betriebsamkeit der Automatik zu steigern und damit ihr frühes Ende herbeizuführen? Kein Roboter verfügt über soviel Energiereserven, daß er unausgesetzt arbeiten kann. Crest durchsuchte sein Gehirn nach allem, was er über Kybernetik wußte. Das Grundprinzip einer jeden Maschine, auch der primitivsten, beruhte auf ihrer Programmierung durch den intelligenten Hersteller. Jeder Roboter erhält eine bestimmte Aufgabe, deren er sich innerhalb seiner Möglichkeiten entledigt. Ein arbeitender Roboter war nichts weiter als beweglich gewordene Information; er reagierte auf die eine für ihn bestimmte Mitteilung.
    Von diesem Standpunkt aus mußte Crest die vielarmige, fremde Maschine betrachten. Ihre Reaktionen wurden durch den informatorischen Befehl hervorgerufen, die Arbeit aufzunehmen. Die Maschine konnte nicht unterscheiden, ob sie die Aufforderung bewußt oder, wie in Crests Fall, unbewußt zugeteilt erhielt.
    Als Roboter hatte sie nur zwei Alternativen: Zu ruhen oder zu funktionieren! Zwischen diesen beiden gegensätzlichen „Polen gab es keinerlei Abstufung, das Prinzip war binär. In welchem Zustand sich der Roboter befand, von dem Crest attackiert wurde, darüber bestanden keine Zweifel. Er funktionierte!
    Es gab eine todsichere Methode, dieser teuflischen Einrichtung zu entkommen: Crest mußte sie abschalten. Aber er wußte nicht wie, ja, er war noch nicht einmal in der Lage, festzustellen, auf welche Weise er sie in Gang gebracht hatte.
    „Bzzzzzzzt", ließ der Spiralarm sein Gebrumm ertönen.
    Für den Arkoniden klang es schon beinahe höhnisch.
    Nach einer weiteren Stunde war Crest soweit, daß er die Fremden herbeisehnte. Sein Gesicht und die Haare waren völlig durchnäßt. Er fühlte seine Augen brennen. Die Stellen, an denen sein Körper an die Pritsche gefesselt war, begannen zu schmerzen. Seine Füße, die am unteren Rand des Lagers überhingen, fühlten sich an wie Bleiklumpen.
    „Du darfst jetzt nicht aufgeben", warnte sein Extrahirn. „Du mußt den Fremden geistig frisch entgegentreten".
    „Treten ist gut", murmelte Crest sarkastisch.
    Warum hatte er Rhodans Drängen nicht nachgegeben und sich in die Hochgebirge auf der Erde zurückgezogen? Auch auf

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