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0099 - Ein Freund der Menschen

Titel: 0099 - Ein Freund der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hyperantrieb und Hyperfunk erhalten. Sie haben also jederzeit die Möglichkeit, zur Erde zurückzukehren oder um Hilfe zu rufen. Denken Sie daran, daß es hier keine Ärzte gibt, die Ihnen helfen können. Auf jeden Fall lasse ich Ihnen zwei Kampfroboter zurück. Die Wahrscheinlichkeit, daß fremde Intelligenzen hier landen, ist zwar gering, aber wir wollen sie in Betracht ziehen. In einem solchen Falle müssen Sie verhindern, daß die Space-Jet in falsche Hände gerät. In dem Kleinstschiff sind elektronische Anlagen und Triebwerke montiert, die auf keinen Fall bei fremden Mächten bekannt werden dürfen, da sie lebenswichtig für die Solare Flotte sind."
    „Ich verspreche Ihnen, daß ich den Diskus wie einen Augapfel hüten werde", versicherte Crest. „Machen Sie sich darüber keine Gedanken."
    Gemeinsam schritten sie auf das Haus zu. Crest ging etwas gebückt und atmete schwer. Sein ausdrucksvolles Gesicht war von Falten überzogen. Selbst die hohe Stirn war nicht frei von Zeichen des Alters geblieben. Das weiße, wallende Haar des Arkoniden fiel fast bis auf die Schultern. Trotz der Last seiner Jahre war Crest noch immer eine beeindruckende Erscheinung. Sie hatten das Gebäude erreicht. „Die Tür öffnet sich automatisch, wenn Sie darauf zugehen", erklärte Rhodan und machte eine einladende Handbewegung.
    Sie traten ein und wurden sofort von einer behaglichen Wärme umfangen.
    „Hier werde ich an den Abenden sitzen und auf den See hinausblicken", sagte Crest leise und trat an das große Fenster. „Meine Augen werden hier, aber meine Gedanken an anderer Stelle sein."
    „Gibt es überhaupt einen Gedanken, den Sie noch nicht gedacht haben?" fragte Rhodan ebenso leise.
    Crest stützte sich mit den Armen auf die Fensterbank. Obwohl das Glas des Fensters spiegelfrei war, glaubte Rhodan, das Gesicht des Arkoniden darin zu erkennen.
    „Ich bin ein alter Mann", sagte Crest. „Das Alter läßt viele Dinge anders erscheinen. Man gewinnt einen gewissen Abstand zu allen Vorgängen um sich her."
    „Sie werden einsam sein", unternahm der Administrator einen neuen Versuch. „Die Roboter werden Sie bedienen, Ihr Essen zubereiten und das Haus bewachen. Vielleicht würden Sie sich ab und zu gern mit einem anderen Menschen unterhalten."
    Crest wandte sich um und sah Rhodan offen an.
    „Ich freue mich auf das Alleinsein", sagte er ruhig. „Sie sehen in mir immer noch den aktiven arkonidischen Wissenschaftler."
    Er schüttelte den Kopf, und seine langen Haare bewegten sich wellenförmig auf den Schultern.
    „Betrachten Sie mich als das, was ich in Wirklichkeit bin: ein müder, alter Mann."
    Bevor Rhodan etwas erwidern konnte, stürmte Leutnant Tuncher in den Raum. Sein Gesicht war gerötet.
    „Entschuldigen Sie, Sir", keuchte er. „Diese unfähigen Kerle haben das Haus verkehrt abgesetzt - es steht schief."
    „Es steht schief?" wunderte sich Crest. „Das ist mir bisher entgangen."
    „Ich habe gerade eine Messung vorgenommen", berichtete Tuncher eifrig. „Der Fußboden, auf dem wir stehen, läuft um ein Grad schräg vom Uferboden hinweg."
    „Ein Grad?" staunte Rhodan. „Das ist allerhand, Leutnant."
    Tuncher schluckte nervös und sah Rhodan unsicher an. „Was schlagen Sie jetzt vor, Sir?"
    „Laden Sie mit Ihren Männern die Space-Jet und die Roboter aus", befahl Rhodan.
    Tuncher nahm Haltung an und wollte davoneilen, als ihn die Stimme des Administrators noch einmal zurückholte. „Tuncher!"
    „Sir?"
    „Achten Sie darauf, daß der Diskus genau abgesetzt wird", sagte Rhodan. „Ich möchte nicht, daß Sie bei einer Messung feststellen müssen, daß er etwa um zwei Grad schräg steht."
    „Jawohl, Sir", brachte Tuncher verwirrt hervor.
    Crest lachte amüsiert. Der Leutnant verschwand.
    „Wenn er jetzt noch einem Hornwühler über den Weg läuft, wird seine Verwirrung vollkommen sein", meinte Crest.
    Auf Rhodans Stirn bildeten sich zwei steile Falten.
    „Diese Tierart scheint gefährlich zu sein. Seien Sie bei Ihren Spaziergängen unbedingt vorsichtig."
    „Natürlich", nickte der Arkonide. „Ich werde auch darauf achten, daß kein Sprüher in meine Nähe kommt. Ich lege keinen Wert auf einen konzentrierten Säurebeschuß durch einen dieser leicht reizbaren Burschen. Ufgar hat in seinem Bericht über diesen Planeten beide Tierarten ausführlich behandelt."
    Der große, schlanke Mann mit dem hageren Gesicht sah seinen alten Freund an.
    „Wir werden diese Welt als Crests Planet in unsere Sternkarten eintragen",

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