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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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büßen. Verlaß dich drauf, einmal wird sich die Gelegenheit ergeben, mit dir abzurechnen, und zwar endgültig, B.«
    »B«, wiederholte Phil. »Das könnte die Abkürzung für Black sein.«
    »Ja, das dachte ich sofort, als Sie den Namen Black erwähnten«, nickte Masters. »Man müßte sehen, daß man von diesem Black eine Schriftprobe bekommen kann, damit man vergleichen kann, ob dieser Zettel von ihm stammt.«
    »Das sieht ja nach einer alten Rache aus«, murmelte ich. »Paßt mir überhaupt nicht ins Konzept.«
    Masters und Phil rissen erstaunt die Köpfe hoch.
    »Was?« rief Masters. »Sie haben sogar schon eine Theorie?«
    »Theorie ist übertrieben. Ich habe eine ganz vage Vermutung. Aber es ist wirklich nicht mehr als eine sehr vage Vermutung. Ich möchte lieber noch nicht darüber sprechen. Außerdem gibt dieser Zettel meiner Vermutung einen schweren Stoß.«
    »Tja«, murmelte Masters. »Über den Mörder sind wir uns also im klaren: Rocky Black. Jetzt erhebt sich nur die Frage: Warum wurde Henderling umgebracht?«
    Ich zuckte die Achseln. Phil dagegen fand die Sache ganz einfach:
    »Aus Rache!« sagte er. »Das geht doch aus dem Zettel hervor!«
    »Wenn der Zettel von Black geschrieben wurde, dann ja. Wenn aber ein anderer der Verfasser war?«
    »Dann gibt es immer noch die Möglichkeit, daß dieser andere Black und dessen Komplicen beauftragte, Henderling umzubringen.«
    »Donnerwetter!« nickte Masters. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich muß sagen, diese Theorie hat viel für sich!«
    Ich grinste mir eins. Die anderen nahmen keine Notiz davon. Phil und Masters diskutierten ihre Theorie durch. Daß ihre ganze Theorie von einer einzigen Kleinigkeit über den Haufen geworfen wurde, sahen sie gar nicht…
    ***
    Um möglichst viel schaffen zu können, verabredeten wir mit Masters, daß wir uns teilen wollten. Phil sollte in die Villa der Blewfields fahren und mit dem Neffen und dem Dienstpersonal über Henderling sprechen. Schließlich war der ermordete Druckereibesitzer ein Stiefbruder des am Herzschlag gestorbenen Bankpräsidenten. Wir erwarteten nicht, daß durch diese Gespräche viel zur Aufhellung des Mordes beeigetragen werden könnte, aber sie würden gut sein, unser Bild von Henderling abzurunden.
    Unterdessen wollte Masters am Tatort weiter die restlichen Untersuchungen leiten. Es galt, durch kluges Herumhören in der Nachbarschaft ausfindig zu machen, welche Person namens »B…«
    vielleicht einmal von Henderling schwer gekränkt oder sonst irgendwie verletzt worden war.
    Indessen fuhr ich noch einmal zurück zu Blacks Wohnung. Ich hatte den beiden Streifenbeamten, die nach der Schießerei aufgekreuzt waren, Anweisung gegeben, bis zu meiner Rückkehr einen Beamten ihres Reviers vor die Wohnung zu postieren. Als ich dort ankam, fragte ich den Posten:
    »Ist jemand dagewesen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »No, Sir. Nur das Telefon klingelte ein paarmal. Aber da ich Anweisung hatte, vor der Wohnung stehenzubleiben, habe ich nicht abgenommen.«
    »Ganz gut so«, nickte ich. »Vielen Dank. Sie können zurück zum Revier gehen. Ich werde die Wohnung versiegeln, sobald ich weggehe.«
    »Danke, Sir!«
    Der Polizist legte die Hand an den Mützenschirm. Ich tippte an die Hutkrempe. Während er nach unten hin verschwand, ging ich noch einmal zurück in die Wohnung. Vielleicht ließ sich eine Schriftprobe des flüchtigen Gangsters beschaffen.
    Ich durchsuchte die Bude schnell, aber mit routinierter Gründlichkeit. Es gab keine Wand, die ich nicht abgeklopft hätte. Keinen Schrank, keine Schublade, die nicht von mir geöffnet worden wären.
    Tatsächlich fand ich ein paar Zeilen von Black. Offenbar waren es Entwürfe zu Briefen gewesen, die er an ein Mädchen gerichtet hatte. Er mußte sie später noch einmal ins Reine geschrieben haben, denn in den zurückgebliebenen Blättern wimmelte es von nachträglich eingefügten Korrekturen. Schon auf den ersten Blick ließ sich erkennen, daß Black nicht der Schreiber des bei Henderling gefundenen Zettels sein konnte. Die Schriften waren so verschieden, daß auch eine Verstellung der Schrift nicht in Frage kam.
    Im Kleiderschrank fand ich ein ganzes Waffenarsenal einschließlich einer auseinandergenommenen Maschinenpistole. Dazu waren vier Reservemagazine, drei gewöhnliche Pistolen verschiedenen Fabrikates und kartonweise Munition dazu vorhanden. Ich rahm eine leere Reisetasche, die unten im Kleiderschrank stand, packte die Waffen des Gangsters hinein und

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