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0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
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Jerry?« rief Phil von draußen.
    »No! Wir sind hier im Augenblick ein bißchen knapp mit ausreichender Deckung. Ich sag dir schon Bescheid.«
    »Hast du wenigstens eine Deckung?« Seine Stimme klang besorgt.
    »Ganz wunderbar!« rief ich zurück.
    »Mein Sessel frißt Kugeln, als ob sie seine Leibspeise wären. Er kann gar nicht genug davon kriegen.«
    »Haut ab!« rief die rauhe Stimme von vorhin wieder. »Bevor wir euch abknallen!«
    »Langsam, langsam«, rief ich zurück. »Wir schießen zurück im Ernstfall.«
    »Aber wir sind drei und ihr nur zwei!«
    »Dann seid ihr aber verdammt schlecht dran!« grinste ich.
    So ganz nach Grinsen war mir nicht zumute, denn sie hatten gar nicht so ganz unrecht. Aber das konnte man ihnen ja nicht zugeben, sonst wären sie gleich übermütig geworden.
    Immerhin hatte ich recht mit der Couch.
    Ich sah, wie sich langsam einer an der Couch entlangschob. Ich sah nur seine Beine und seine aufgestützten Arme unter der Couch hindurch.
    Langsam hob ich meine Pistole. Im Augenblick, da er mich sah, mußte ich auch schon abdrücken. Nur wer den Finger früher krümmte als der andere, hatte hier noch Hoffnung, seinen nächsten Geburtstag erleben zu dürfen.
    Ich war darauf vorbereitet. Als er Kopf und Kanone um die Ecke der Couch steckte und auch schon auf mich anlegte, drückte ich ab und zog gleichzeitig den Kopf ein. Mein Schuß dröhnte mir im Ohr. Ich blickte auf.
    Hinter der Couch lag jetzt einer regungslos auf dem Teppich. Da ich von ihm nur den Kopf gesehen hatte, konnte der Schuß nirgendwo anders sitzen.
    »Ihr seid nur noch zwei!« rief ich. »Wenn ihr auch noch dran glauben wollt, müßt ihr noch ein bißchen weiter den starken Mann spielen.«
    Tiefes Schweigen antwortete mir. Die Sache hatte sie beeindruckt, weil es ihnen jetzt an den Kragen pehen mußte. Gangster haben ein ausgesprochenes Gefühl dafür, daß das Leben eines Mensehen nicht weiter wichtig ist. Außer es handelt sich um das eigene.
    Plötzlich polterten Schritte.
    Ich sprang auf.
    Der zweite kletterte gerade zu einem offenstehenden Fenster hinaus. Ich erkannte dahinter die Streben der Feuerleiter.
    »Jerry!« warnte Phil, der mit einem Male ebenfalls im Zimmer stand.
    Ich warf mich herum und blickte wieder zum Fenster. Der Kerl da hinten, noch auf dem Fenstersims sitzend, drückte gerade ab. Aber gleichzeitig peitschte auch ein anderer Schuß auf.
    Beide Kugeln peitschten seitwärts von mir durch die Luft. Ich hörte den Luftzug. Aber beide Schüsse hatten einem anderen gegolten, nicht mir.
    Ich sah, wie der Mann am Fenster sich krümmte. Als ich mich rasch umwandte, sah ich Phil halb in Deckung hinter einem Schrank.
    Am Fenster polterte etwas. Ich drehte mich schnell um.
    Der von Phil getroffene Mann hatte seine Pistole fallen lassen. Er selbst wankte hin und her. Ich sprang zu ihm hin und zog ihn herein.
    Er blutete aus einer Wunde in der Nähe seines Herzens.
    Phil kniete sofort neben ihm nieder und kümmerte sich um ihn. Ich warf einen Blick zum Fenster hinaus. Unten lag der Hof wie ausgestorben. Nummer drei war bereits entkommen…
    ***
    Ich kniete neben Phil nieder. Er hielt den Kopf des Verwundeten vorsichtig mit seiner Hand ein wenig hoch. Über die Lippen kam pfeifend der Atem. Die Kugel hatte unmittelbar in Herznähe die Brust durchschlagen. Leichter, hellroter Blutschaum stand in der Einschußstelle.
    Wahrscheinlich war die Lunge getroffen. Man konnte ihm an den Nasenflügeln ansehen, daß er es nicht mehr lange machen würde.
    »Sind Sie Rocky Black?« fragte ich.
    Er öffnete die Augen, die er bis jetzt geschlossen gehalten hatte, und er schüttelte schwach seinen Kopf.
    »Wo ist Black hin?«
    Er zuckte ratlos mit den Schultern.
    »Ihr drei habt Henderling umgebracht, nicht wahr?«
    Er nickte leise.
    »Warum?« fragte ich.
    »Auftra —«
    Er sprach so leise, daß die letzten Buchstaben jedes Wortes nur noch lautlos von den Lippen gebildet wurden.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Mit Ihnen geht es zu Ende. Merken Sie denn immer noch nicht, daß Black Sie verraten und verkauft hat? Er ist entkommen, nicht wahr? Aber Sie und Ihr Kamerad, die liegen hier!«
    Ich merkte, daß er wütend wurde. Man sah es dem Ausdruck seiner Augen an. Aber er schwieg noch.
    »Wohin könnte sich Black gewandt haben?« fragte ich eindringlich. »Hat er irgendwo noch einen Schlupfwinkel? Oder einen guten Freund, der ihn vielleicht verstecken würde, oder eine Freundin?«
    Nur seinen Augen konnte ich ansehen, daß er von

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